Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rollenhagen, Gabriel: Vier Bücher Wunderbarlicher biß daher vnerhörter/ vnd vngleublicher Jndianischer reysen. Magdeburg, 1603.

Bild:
<< vorherige Seite
Das Vierde Buch.
Des Heiligen Abtes Brandani Histo-
ria vnd Schiffart in daß Paradiß/ wie sie beschrie-
ben ist in dem Sechsischen Passional/ gedruckt zu
Basel/ durch Adam Petri/ im
Jahr 1517.
Das Erste Capittel/ Wie S. Bran-
danus erst berichtet wird/ von des Pa-
radises gelegenheit.

SANCT: Brandanus war ei-
nes Mannes Finlochanus genant/
Sohn/ vnd des Alchidesen Vetter/ von
dem Geschlechte Ergeni, auß dem Lande
bey dem Meer gelegen/ von dem Volck geherssen Mi-
sitenenses.
Vnd war voller Tugend vnd Geistlicher
vbung/ vnd zwang seines Leibes/ vnd ein Abt vnnd
Vater vber viel Münche. Da derselbige an einem
ort war/ genennet der Freudensprunck der Tugen-
den S. Brandani, do kam ein Bruder zu jhm/ mit
namen Carintheus, vnd war sein Vetter. Als den-
selben S. Brandanus mit vielen worten weitleufftig
fragete/ woher er keme/ vnd wo er die lange zeit ge-
wesen were. Da fieng sein Vetter an sehr zu Wei-
nen/ fiel zur Erden/ vnd lag so lang in seinem Ge-

bet/
X
Das Vierde Buch.
Des Heiligen Abtes Brandani Hiſto-
ria vnd Schiffart in daß Paradiß/ wie ſie beſchrie-
ben iſt in dem Sechſiſchen Paſsional/ gedruckt zu
Baſel/ durch Adam Petri/ im
Jahr 1517.
Das Erſte Capittel/ Wie S. Bran-
danus erſt berichtet wird/ von des Pa-
radiſes gelegenheit.

SANCT: Brandanus war ei-
nes Mannes Finlochanus genant/
Sohn/ vnd des Alchideſen Vetter/ von
dem Geſchlechte Ergeni, auß dem Lande
bey dem Meer gelegen/ von dem Volck geherſſen Mi-
ſitenenſes.
Vnd war voller Tugend vnd Geiſtlicher
vbung/ vnd zwang ſeines Leibes/ vnd ein Abt vnnd
Vater vber viel Muͤnche. Da derſelbige an einem
ort war/ genennet der Freudenſprunck der Tugen-
den S. Brandani, do kam ein Bruder zu jhm/ mit
namen Carintheus, vnd war ſein Vetter. Als den-
ſelben S. Brandanus mit vielen worten weitleufftig
fragete/ woher er keme/ vnd wo er die lange zeit ge-
weſen were. Da fieng ſein Vetter an ſehr zu Wei-
nen/ fiel zur Erden/ vnd lag ſo lang in ſeinem Ge-

bet/
X
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0163" n="153"/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b">Das Vierde Buch.<lb/>
Des Heiligen Abtes Brandani Hi&#x017F;to-<lb/>
ria vnd Schiffart in daß Paradiß/ wie &#x017F;ie be&#x017F;chrie-<lb/>
ben i&#x017F;t in dem Sech&#x017F;i&#x017F;chen Pa&#x017F;sional/ gedruckt zu<lb/>
Ba&#x017F;el/ durch Adam Petri/ im<lb/>
Jahr 1517.</hi> </head><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Das Er&#x017F;te Capittel/ Wie S. Bran-<lb/>
danus er&#x017F;t berichtet wird/ von des Pa-<lb/>
radi&#x017F;es gelegenheit.</hi> </head><lb/>
          <p>SANCT: <hi rendition="#fr">Brandanus war ei-</hi><lb/>
nes Mannes <hi rendition="#aq">Finlochanus</hi> genant/<lb/>
Sohn/ vnd des <hi rendition="#aq">Alchide&#x017F;en</hi> Vetter/ von<lb/>
dem Ge&#x017F;chlechte <hi rendition="#aq">Ergeni,</hi> auß dem Lande<lb/>
bey dem Meer gelegen/ von dem Volck geher&#x017F;&#x017F;en <hi rendition="#aq">Mi-<lb/>
&#x017F;itenen&#x017F;es.</hi> Vnd war voller Tugend vnd Gei&#x017F;tlicher<lb/>
vbung/ vnd zwang &#x017F;eines Leibes/ vnd ein Abt vnnd<lb/>
Vater vber viel Mu&#x0364;nche. Da der&#x017F;elbige an einem<lb/>
ort war/ genennet der Freuden&#x017F;prunck der Tugen-<lb/>
den <hi rendition="#aq">S. Brandani,</hi> do kam ein Bruder zu jhm/ mit<lb/>
namen <hi rendition="#aq">Carintheus,</hi> vnd war &#x017F;ein Vetter. Als den-<lb/>
&#x017F;elben <hi rendition="#aq">S. Brandanus</hi> mit vielen worten weitleufftig<lb/>
fragete/ woher er keme/ vnd wo er die lange zeit ge-<lb/>
we&#x017F;en were. Da fieng &#x017F;ein Vetter an &#x017F;ehr zu Wei-<lb/>
nen/ fiel zur Erden/ vnd lag &#x017F;o lang in &#x017F;einem Ge-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">X</fw><fw place="bottom" type="catch">bet/</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[153/0163] Das Vierde Buch. Des Heiligen Abtes Brandani Hiſto- ria vnd Schiffart in daß Paradiß/ wie ſie beſchrie- ben iſt in dem Sechſiſchen Paſsional/ gedruckt zu Baſel/ durch Adam Petri/ im Jahr 1517. Das Erſte Capittel/ Wie S. Bran- danus erſt berichtet wird/ von des Pa- radiſes gelegenheit. SANCT: Brandanus war ei- nes Mannes Finlochanus genant/ Sohn/ vnd des Alchideſen Vetter/ von dem Geſchlechte Ergeni, auß dem Lande bey dem Meer gelegen/ von dem Volck geherſſen Mi- ſitenenſes. Vnd war voller Tugend vnd Geiſtlicher vbung/ vnd zwang ſeines Leibes/ vnd ein Abt vnnd Vater vber viel Muͤnche. Da derſelbige an einem ort war/ genennet der Freudenſprunck der Tugen- den S. Brandani, do kam ein Bruder zu jhm/ mit namen Carintheus, vnd war ſein Vetter. Als den- ſelben S. Brandanus mit vielen worten weitleufftig fragete/ woher er keme/ vnd wo er die lange zeit ge- weſen were. Da fieng ſein Vetter an ſehr zu Wei- nen/ fiel zur Erden/ vnd lag ſo lang in ſeinem Ge- bet/ X

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rollenhagen_reysen_1603
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rollenhagen_reysen_1603/163
Zitationshilfe: Rollenhagen, Gabriel: Vier Bücher Wunderbarlicher biß daher vnerhörter/ vnd vngleublicher Jndianischer reysen. Magdeburg, 1603, S. 153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rollenhagen_reysen_1603/163>, abgerufen am 18.12.2024.