Rollenhagen, Gabriel: Vier Bücher Wunderbarlicher biß daher vnerhörter/ vnd vngleublicher Jndianischer reysen. Magdeburg, 1603.te. Stieg derhalben ich auff den höchsten Baum/ Es waren auch die her geschwommen/ So durch das Waldreich Meer ankommen. Das wir endlich vber den Wald hinuber ka- fallen
te. Stieg derhalben ich auff den hoͤchſten Baum/ Es waren auch die her geſchwommen/ So durch das Waldreich Meer ankommen. Das wir endlich vber den Wald hinuber ka- fallen
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te. Stieg derhalben ich auff den hoͤchſten Baum/
zu ſchawen was da hinden gelegen. Daſelbſt ſahe
ich einen Wald der vber die 50 Griechſcher oder zwo
Teutſcher meilen/ oder ein weinig geringer ſich er
ſtreckt/ vnd das hinder demſelben Wald ein newer
See angieng. Da daucht vns rathſam zu ſein/ dz
wir das Schiff vber die Beume/ deñ ſie waren ſehr
dicke mit Laube bewachſen/ in die newe See brech-
ten/ wo es je muͤglich wehre. Das wir denn alſo
bald thaten. Denn wir banden dz Schiff in groſ-
ſe ſtricke/ vnd zogens hinauff auff die Beume/ mit
groſſer muͤhe vnd gefahr. Nach dem wirs aber auff
die zweige niederlieſſen/ ſpanneten wir vnſer Siegel
gleich als hetten wir im Meer geſiegelt/ vnd fuhren
dauon. Da gedacht ich an des alten Poeten Anti-
machi verß:
Es waren auch die her geſchwommen/
So durch das Waldreich Meer ankommen.
Das wir endlich vber den Wald hinuber ka-
men/ auff das klare vnd helle Waſſer/ auff welchem
wir den vnſern Curß weiter namen/ vnd vortſiegel-
ten. Bis wir gelangeten an ein gros loch/ ſo mit-
ten zwiſchen dem Waſſer war/ alſo/ das ſich dz Waſ-
ſer nach beyden ſeiten abgewand hatte/ nicht anders
deñ wie im Erdbihen groſſe loͤcher im Er dreich einzu-
fallen
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