der Manufacturen und der Commercien, als auch des Erwerbs im gantzen Lande nicht we- nig contribuiren, wenn gewisse Capitalien bey einer ieden Commune wären, da diejenigen, die sich Lust zu nehren hätten, aber keine grossen Mittel wüsten, wie sie es anfangen solten, ge- wisse Gelder, so viel als sie deren benöthiget, vor- geschossen bekämen, so könte den jungen Anfän- gern, die etwas zu pachten gesonnen, denen, die einen gewissen Kram und Handel anfangen wolten, Handwercks-Leuten und andern, ent- weder auf ein oder etliche Jahre eine gewisse Summe Geldes vorgeschossen werden, und zwar ohne Interesse, biß sie in den Stand kä- men, daß sie hernach selbige Summe wieder be- zahlen könten. Man müste aber zweyerley hierbey in Betrachtung ziehen. Zum ersten müste man wissen, ob es ehrliche Leute wären, denen man dergleichen Gelder anvertrauen kön- te, und die Gelder nicht unnützer Weise ausgä- ben, sondern wohl anlegen würden, und zum an- dern, ob solche Leute entweder so viel gelernet, oder doch sonst so viel Verstand und Geschick- lichkeit besässen, daß sie sich durch ihre Profes- sion und metier etwas verdienen könten. Es würde dieses gewiß eine sehr löbliche und nützli- che Anstalt seyn.
§. 14. Wenn ein Landes Herr die Hand-
lung
der Manufacturen und der Commercien, als auch des Erwerbs im gantzen Lande nicht we- nig contribuiren, wenn gewiſſe Capitalien bey einer ieden Commune waͤren, da diejenigen, die ſich Luſt zu nehren haͤtten, aber keine groſſen Mittel wuͤſten, wie ſie es anfangen ſolten, ge- wiſſe Gelder, ſo viel als ſie deren benoͤthiget, vor- geſchoſſen bekaͤmen, ſo koͤnte den jungen Anfaͤn- gern, die etwas zu pachten geſonnen, denen, die einen gewiſſen Kram und Handel anfangen wolten, Handwercks-Leuten und andern, ent- weder auf ein oder etliche Jahre eine gewiſſe Summe Geldes vorgeſchoſſen werden, und zwar ohne Intereſſe, biß ſie in den Stand kaͤ- men, daß ſie hernach ſelbige Summe wieder be- zahlen koͤnten. Man muͤſte aber zweyerley hierbey in Betrachtung ziehen. Zum erſten muͤſte man wiſſen, ob es ehrliche Leute waͤren, denen man dergleichen Gelder anvertrauen koͤn- te, und die Gelder nicht unnuͤtzer Weiſe ausgaͤ- ben, ſondern wohl anlegen wuͤrden, und zum an- dern, ob ſolche Leute entweder ſo viel gelernet, oder doch ſonſt ſo viel Verſtand und Geſchick- lichkeit beſaͤſſen, daß ſie ſich durch ihre Profeſ- ſion und metier etwas verdienen koͤnten. Es wuͤrde dieſes gewiß eine ſehr loͤbliche und nuͤtzli- che Anſtalt ſeyn.
§. 14. Wenn ein Landes Herr die Hand-
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der Manufacturen und der Commercien, als
auch des Erwerbs im gantzen Lande nicht we-
nig contribuiren, wenn gewiſſe Capitalien bey
einer ieden Commune waͤren, da diejenigen,
die ſich Luſt zu nehren haͤtten, aber keine groſſen
Mittel wuͤſten, wie ſie es anfangen ſolten, ge-
wiſſe Gelder, ſo viel als ſie deren benoͤthiget, vor-
geſchoſſen bekaͤmen, ſo koͤnte den jungen Anfaͤn-
gern, die etwas zu pachten geſonnen, denen, die
einen gewiſſen Kram und Handel anfangen
wolten, Handwercks-Leuten und andern, ent-
weder auf ein oder etliche Jahre eine gewiſſe
Summe Geldes vorgeſchoſſen werden, und
zwar ohne Intereſſe, biß ſie in den Stand kaͤ-
men, daß ſie hernach ſelbige Summe wieder be-
zahlen koͤnten. Man muͤſte aber zweyerley
hierbey in Betrachtung ziehen. Zum erſten
muͤſte man wiſſen, ob es ehrliche Leute waͤren,
denen man dergleichen Gelder anvertrauen koͤn-
te, und die Gelder nicht unnuͤtzer Weiſe ausgaͤ-
ben, ſondern wohl anlegen wuͤrden, und zum an-
dern, ob ſolche Leute entweder ſo viel gelernet,
oder doch ſonſt ſo viel Verſtand und Geſchick-
lichkeit beſaͤſſen, daß ſie ſich durch ihre Profeſ-
ſion und metier etwas verdienen koͤnten. Es
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 854. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/874>, abgerufen am 23.11.2024.
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