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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718.

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Leopoldum, erwehlten Römischen Käyser,
auch zu Ungarn und Böhmen König, den fünff-
ten dieses aus dieser Vergänglichkeit abzufor-
dern; Als haben Se. Königl. Maj. in Preus-
sen, unser allergnädigster Herr, in Gnaden
verordnet, daß solches männiglichen in Flecken,
Dörffern und Städten, in Dero Hertzog-
thum Magdeburg und Grafschafft Mannß-
feld, Magdeburgischer Hoheit von denen Can-
tzeln kund gethan, und die göttliche Allmacht
angeruffen werden soll, das heil. Röm. Reich
bey ietzigen weit aussehenden und gefährlichen
Conjuncturen wider deßen Feinde kräfftiglich
zu schützen, damit selbiges durch sothanen Käy-
serl. Todes-Fall keinen Anstoß leiden, sondern
vielmehr durch den bereits erwehlten Römi-
schen König, als deßen designirten allerdurch-
lauchtigsten Successorn, zu erwünschten geseg-
neten Ruhe-Stand gebracht werden möge.
Wobey denn auch Se. Königl. Maj. in hohen
Gnaden befehlen, daß 14. Tage nacheinander
alle Glocken um 12. Uhr Mittags mit 3. Pulsen
geläutet werden soll, mit dem allergnädigsten
Anfügen, daß die Musique, welche sonst bey
dergleichen Fällen auf sechs Wochen verboten
worden, ohnedem anietzo nachbleiben müsse.
Wornach sich ein ieder, dem dieses angehet,
und der dabey ein und anders zu verfügen hat,

aller-



Leopoldum, erwehlten Roͤmiſchen Kaͤyſer,
auch zu Ungarn und Boͤhmen Koͤnig, den fuͤnff-
ten dieſes aus dieſer Vergaͤnglichkeit abzufor-
dern; Als haben Se. Koͤnigl. Maj. in Preuſ-
ſen, unſer allergnaͤdigſter Herr, in Gnaden
verordnet, daß ſolches maͤnniglichen in Flecken,
Doͤrffern und Staͤdten, in Dero Hertzog-
thum Magdeburg und Grafſchafft Mannß-
feld, Magdeburgiſcher Hoheit von denen Can-
tzeln kund gethan, und die goͤttliche Allmacht
angeruffen werden ſoll, das heil. Roͤm. Reich
bey ietzigen weit ausſehenden und gefaͤhrlichen
Conjuncturen wider deßen Feinde kraͤfftiglich
zu ſchuͤtzen, damit ſelbiges durch ſothanen Kaͤy-
ſerl. Todes-Fall keinen Anſtoß leiden, ſondern
vielmehr durch den bereits erwehlten Roͤmi-
ſchen Koͤnig, als deßen deſignirten allerdurch-
lauchtigſten Succeſſorn, zu erwuͤnſchten geſeg-
neten Ruhe-Stand gebracht werden moͤge.
Wobey denn auch Se. Koͤnigl. Maj. in hohen
Gnaden befehlen, daß 14. Tage nacheinander
alle Glocken um 12. Uhr Mittags mit 3. Pulſen
gelaͤutet werden ſoll, mit dem allergnaͤdigſten
Anfuͤgen, daß die Muſique, welche ſonſt bey
dergleichen Faͤllen auf ſechs Wochen verboten
worden, ohnedem anietzo nachbleiben muͤſſe.
Wornach ſich ein ieder, dem dieſes angehet,
und der dabey ein und anders zu verfuͤgen hat,

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[196/0216] Leopoldum, erwehlten Roͤmiſchen Kaͤyſer, auch zu Ungarn und Boͤhmen Koͤnig, den fuͤnff- ten dieſes aus dieſer Vergaͤnglichkeit abzufor- dern; Als haben Se. Koͤnigl. Maj. in Preuſ- ſen, unſer allergnaͤdigſter Herr, in Gnaden verordnet, daß ſolches maͤnniglichen in Flecken, Doͤrffern und Staͤdten, in Dero Hertzog- thum Magdeburg und Grafſchafft Mannß- feld, Magdeburgiſcher Hoheit von denen Can- tzeln kund gethan, und die goͤttliche Allmacht angeruffen werden ſoll, das heil. Roͤm. Reich bey ietzigen weit ausſehenden und gefaͤhrlichen Conjuncturen wider deßen Feinde kraͤfftiglich zu ſchuͤtzen, damit ſelbiges durch ſothanen Kaͤy- ſerl. Todes-Fall keinen Anſtoß leiden, ſondern vielmehr durch den bereits erwehlten Roͤmi- ſchen Koͤnig, als deßen deſignirten allerdurch- lauchtigſten Succeſſorn, zu erwuͤnſchten geſeg- neten Ruhe-Stand gebracht werden moͤge. Wobey denn auch Se. Koͤnigl. Maj. in hohen Gnaden befehlen, daß 14. Tage nacheinander alle Glocken um 12. Uhr Mittags mit 3. Pulſen gelaͤutet werden ſoll, mit dem allergnaͤdigſten Anfuͤgen, daß die Muſique, welche ſonſt bey dergleichen Faͤllen auf ſechs Wochen verboten worden, ohnedem anietzo nachbleiben muͤſſe. Wornach ſich ein ieder, dem dieſes angehet, und der dabey ein und anders zu verfuͤgen hat, aller-

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Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 196. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/216>, abgerufen am 22.11.2024.