schafft nur schwer und unangenehm machen würden, sondern die Raisons sind ihm bey ei- nem ieden Problemate oder Theoremate kurtz und deutlich zu sagen. Es sind ihm lauter Practica, die einen evidenten und handgreiffli- chen Nutzen in dem menschlichen Leben haben, beyzubringen, und keine andere Theoretica mit einzumischen, als in soweit die Praxis aus derselben nothwendig herfliesset, und ohne wel- che sie nicht wohl von Statten gehet. Die Ana- lysis ist zwar vor einen, der in der höhern Geo- metrie etwas rechts zu thun gesonnen, unent- behrlich, aber einem Printzen unnöthig, die- weil sie mehr auf Speculationes als auf Pra- ctica gerichtet ist. Siehe hiervon mit meh- rern mein Tractätgen von der Beschaffenheit und Nutzen der Mathematischen Wissen- schafften.
§. 23. Da auch die Printzen nicht allezeit serieuse Sachen tractiren, sondern bißweilen einiger Veränderung und Vergnügung nach ihren ordentlichen Verrichtungen und Studiis vonnöthen haben, so sind ihnen allerdings auch einige Ergötzlichkeiten zu gönnen, iedoch allezeit so einzurichten, daß sie nicht allzuviel Zeit damit zubringen, sich oder andern keinen Schaden darbey zufügen, und, so viel als möglich, auch etwas bey denselben profitiren. Es bestehen
sonst
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ſchafft nur ſchwer und unangenehm machen wuͤrden, ſondern die Raiſons ſind ihm bey ei- nem ieden Problemate oder Theoremate kurtz und deutlich zu ſagen. Es ſind ihm lauter Practica, die einen evidenten und handgreiffli- chen Nutzen in dem menſchlichen Leben haben, beyzubringen, und keine andere Theoretica mit einzumiſchen, als in ſoweit die Praxis aus derſelben nothwendig herflieſſet, und ohne wel- che ſie nicht wohl von Statten gehet. Die Ana- lyſis iſt zwar vor einen, der in der hoͤhern Geo- metrie etwas rechts zu thun geſonnen, unent- behrlich, aber einem Printzen unnoͤthig, die- weil ſie mehr auf Speculationes als auf Pra- ctica gerichtet iſt. Siehe hiervon mit meh- rern mein Tractaͤtgen von der Beſchaffenheit und Nutzen der Mathematiſchen Wiſſen- ſchafften.
§. 23. Da auch die Printzen nicht allezeit ſerieuſe Sachen tractiren, ſondern bißweilen einiger Veraͤnderung und Vergnuͤgung nach ihren ordentlichen Verrichtungen und Studiis vonnoͤthen haben, ſo ſind ihnen allerdings auch einige Ergoͤtzlichkeiten zu goͤnnen, iedoch allezeit ſo einzurichten, daß ſie nicht allzuviel Zeit damit zubringen, ſich oder andern keinen Schaden darbey zufuͤgen, und, ſo viel als moͤglich, auch etwas bey denſelben profitiren. Es beſtehen
ſonſt
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ſchafft nur ſchwer und unangenehm machen
wuͤrden, ſondern die Raiſons ſind ihm bey ei-
nem ieden Problemate oder Theoremate kurtz
und deutlich zu ſagen. Es ſind ihm lauter
Practica, die einen evidenten und handgreiffli-
chen Nutzen in dem menſchlichen Leben haben,
beyzubringen, und keine andere Theoretica
mit einzumiſchen, als in ſoweit die Praxis aus
derſelben nothwendig herflieſſet, und ohne wel-
che ſie nicht wohl von Statten gehet. Die Ana-
lyſis iſt zwar vor einen, der in der hoͤhern Geo-
metrie etwas rechts zu thun geſonnen, unent-
behrlich, aber einem Printzen unnoͤthig, die-
weil ſie mehr auf Speculationes als auf Pra-
ctica gerichtet iſt. Siehe hiervon mit meh-
rern mein Tractaͤtgen von der Beſchaffenheit
und Nutzen der Mathematiſchen Wiſſen-
ſchafften.
§. 23. Da auch die Printzen nicht allezeit
ſerieuſe Sachen tractiren, ſondern bißweilen
einiger Veraͤnderung und Vergnuͤgung nach
ihren ordentlichen Verrichtungen und Studiis
vonnoͤthen haben, ſo ſind ihnen allerdings auch
einige Ergoͤtzlichkeiten zu goͤnnen, iedoch allezeit
ſo einzurichten, daß ſie nicht allzuviel Zeit damit
zubringen, ſich oder andern keinen Schaden
darbey zufuͤgen, und, ſo viel als moͤglich, auch
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 163. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/183>, abgerufen am 28.11.2024.
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