hängen, und die Flammen viel Stunden lang mit gelben Ambra, Weyrauch und Mastix un- terhalten, und parfumiren also die gantze Ge- gend.
§. 10. Bißweilen praesentiren unter währen- der Illumination und unter dem Geloder vieler von Weyrauch und Bernstein brennender Rauch- Fässer, der Durchlauchtigsten Herrschafft im Vor- beyfahren, einige verkleidete Personen, allerhand mit raren Früchten und Confituren belegte silber- ne Credenz-Schaalen. Also vergnügten bey der Königlich Preußischen Crönungs-Illumination die Augen des Hoses und aller Zuschauer am meisten die 4 Printzen und Princeßinnen des Hertzogs von Holstein als Gouverneurs von Preussen, welche sehr kostbar gekleidet waren, und Jhrer Majestät einige Schaalen voller Pomerantzen und Citronen mit folgenden allerdevotesten Wundsch darreich- ten:
An statt der Lampen-Glantz, der Fackeln und der Kertzen, Bringen wir willig hier in Demuth unsre Hertzen, Nimm selbe gnädigst an, GOtt gönne dir den Tag, Daß unser Kindes-Kind dich glücklich kennen mag.
S. Thucelii Acta Public. T. I. p. 735.
§. 11. Nachdem die Bewohner der Häuser die
andern
Von Illuminationen.
haͤngen, und die Flammen viel Stunden lang mit gelben Ambra, Weyrauch und Maſtix un- terhalten, und parfumiren alſo die gantze Ge- gend.
§. 10. Bißweilen præſentiren unter waͤhren- der Illumination und unter dem Geloder vieler von Weyrauch und Bernſtein brennender Rauch- Faͤſſer, der Durchlauchtigſten Herrſchafft im Vor- beyfahren, einige verkleidete Perſonen, allerhand mit raren Fruͤchten und Confituren belegte ſilber- ne Credenz-Schaalen. Alſo vergnuͤgten bey der Koͤniglich Preußiſchen Croͤnungs-Illumination die Augen des Hoſes und aller Zuſchauer am meiſten die 4 Printzen und Princeßinnen des Hertzogs von Holſtein als Gouverneurs von Preuſſen, welche ſehr koſtbar gekleidet waren, und Jhrer Majeſtaͤt einige Schaalen voller Pomerantzen und Citronen mit folgenden allerdevoteſten Wundſch darreich- ten:
An ſtatt der Lampen-Glantz, der Fackeln und der Kertzen, Bringen wir willig hier in Demuth unſre Hertzen, Nimm ſelbe gnaͤdigſt an, GOtt goͤnne dir den Tag, Daß unſer Kindes-Kind dich gluͤcklich kennen mag.
S. Thucelii Acta Public. T. I. p. 735.
§. 11. Nachdem die Bewohner der Haͤuſer die
andern
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Von Illuminationen.
haͤngen, und die Flammen viel Stunden lang
mit gelben Ambra, Weyrauch und Maſtix un-
terhalten, und parfumiren alſo die gantze Ge-
gend.
§. 10. Bißweilen præſentiren unter waͤhren-
der Illumination und unter dem Geloder vieler
von Weyrauch und Bernſtein brennender Rauch-
Faͤſſer, der Durchlauchtigſten Herrſchafft im Vor-
beyfahren, einige verkleidete Perſonen, allerhand
mit raren Fruͤchten und Confituren belegte ſilber-
ne Credenz-Schaalen. Alſo vergnuͤgten bey der
Koͤniglich Preußiſchen Croͤnungs-Illumination die
Augen des Hoſes und aller Zuſchauer am meiſten
die 4 Printzen und Princeßinnen des Hertzogs von
Holſtein als Gouverneurs von Preuſſen, welche
ſehr koſtbar gekleidet waren, und Jhrer Majeſtaͤt
einige Schaalen voller Pomerantzen und Citronen
mit folgenden allerdevoteſten Wundſch darreich-
ten:
An ſtatt der Lampen-Glantz, der Fackeln und
der Kertzen,
Bringen wir willig hier in Demuth unſre
Hertzen,
Nimm ſelbe gnaͤdigſt an, GOtt goͤnne dir den
Tag,
Daß unſer Kindes-Kind dich gluͤcklich kennen
mag.
S. Thucelii Acta Public. T. I. p. 735.
§. 11. Nachdem die Bewohner der Haͤuſer die
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729, S. 843. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/867>, abgerufen am 22.11.2024.
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