herum, allwo ein Brunnen war, woraus man dem Volck viel süssen Wein springen ließ.
§. 5. Die Illuminationen sind theils einfach, theils sehr künstlich und zusammen gesetzt. Manch- mahl werden nur inwendig in Häusern und in den Höfen die Lampen auf erhabenen Gestellen Alleen- weise ordoniret, die Fenster mit weissen brennen- den Wachs-Fackeln besetzt, und die Zimmer zu- gleich zur Repercussion der Strahlen mit kostbah- ren Spiegeln und Orengerien ausmeublirt. Biß- weilen sind sie mit kleinen Feuerwercken vermischt, und geben zu gleicher Zeit, theils ein Feuerwerck, theils eine Illumination ab.
§. 6. Es werden dem Feuer und den Flammen mancherley Figuren gegeben, nachdem sichs die Künstler auszusinnen pflegen. Bald werden die Lichter, zumahl in der Höhe so gestellt, daß sie von weiten nur wie die Sterne scheinen, und gewisse Nahmen vorstellig machen, bald große Klumpen und Feuer-Ballen praesentirt, die einen weiten Glantz von sich streuen, bald die Feuer mit man- cherley bunten Farben colorirt, bald die Fackeln und Lampen mit einander vermischt, u. s. w. Je mehr diejenigen, die dergleichen Illuminationen einrichten in der Architectur, in der Optica, Cat- optrica und Dioptric erfahren, desto geschickter werden sie auch seyn, dergleichen anzugeben.
§. 7. Man inventirt hierbey schöne Gemählder, Sinnbilder, Epigrammata, verzogene Nahmen, Wapen, Inscriptiones, lateinische und teutsche
Verse,
G g g 5
Von Illuminationen.
herum, allwo ein Brunnen war, woraus man dem Volck viel ſuͤſſen Wein ſpringen ließ.
§. 5. Die Illuminationen ſind theils einfach, theils ſehr kuͤnſtlich und zuſammen geſetzt. Manch- mahl werden nur inwendig in Haͤuſern und in den Hoͤfen die Lampen auf erhabenen Geſtellen Alleen- weiſe ordoniret, die Fenſter mit weiſſen brennen- den Wachs-Fackeln beſetzt, und die Zimmer zu- gleich zur Repercuſſion der Strahlen mit koſtbah- ren Spiegeln und Orengerien ausmeublirt. Biß- weilen ſind ſie mit kleinen Feuerwercken vermiſcht, und geben zu gleicher Zeit, theils ein Feuerwerck, theils eine Illumination ab.
§. 6. Es werden dem Feuer und den Flammen mancherley Figuren gegeben, nachdem ſichs die Kuͤnſtler auszuſinnen pflegen. Bald werden die Lichter, zumahl in der Hoͤhe ſo geſtellt, daß ſie von weiten nur wie die Sterne ſcheinen, und gewiſſe Nahmen vorſtellig machen, bald große Klumpen und Feuer-Ballen præſentirt, die einen weiten Glantz von ſich ſtreuen, bald die Feuer mit man- cherley bunten Farben colorirt, bald die Fackeln und Lampen mit einander vermiſcht, u. ſ. w. Je mehr diejenigen, die dergleichen Illuminationen einrichten in der Architectur, in der Optica, Cat- optrica und Dioptric erfahren, deſto geſchickter werden ſie auch ſeyn, dergleichen anzugeben.
§. 7. Man inventirt hierbey ſchoͤne Gemaͤhlder, Sinnbilder, Epigrammata, verzogene Nahmen, Wapen, Inſcriptiones, lateiniſche und teutſche
Verſe,
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Von Illuminationen.
herum, allwo ein Brunnen war, woraus man dem
Volck viel ſuͤſſen Wein ſpringen ließ.
§. 5. Die Illuminationen ſind theils einfach,
theils ſehr kuͤnſtlich und zuſammen geſetzt. Manch-
mahl werden nur inwendig in Haͤuſern und in den
Hoͤfen die Lampen auf erhabenen Geſtellen Alleen-
weiſe ordoniret, die Fenſter mit weiſſen brennen-
den Wachs-Fackeln beſetzt, und die Zimmer zu-
gleich zur Repercuſſion der Strahlen mit koſtbah-
ren Spiegeln und Orengerien ausmeublirt. Biß-
weilen ſind ſie mit kleinen Feuerwercken vermiſcht,
und geben zu gleicher Zeit, theils ein Feuerwerck,
theils eine Illumination ab.
§. 6. Es werden dem Feuer und den Flammen
mancherley Figuren gegeben, nachdem ſichs die
Kuͤnſtler auszuſinnen pflegen. Bald werden die
Lichter, zumahl in der Hoͤhe ſo geſtellt, daß ſie von
weiten nur wie die Sterne ſcheinen, und gewiſſe
Nahmen vorſtellig machen, bald große Klumpen
und Feuer-Ballen præſentirt, die einen weiten
Glantz von ſich ſtreuen, bald die Feuer mit man-
cherley bunten Farben colorirt, bald die Fackeln
und Lampen mit einander vermiſcht, u. ſ. w. Je
mehr diejenigen, die dergleichen Illuminationen
einrichten in der Architectur, in der Optica, Cat-
optrica und Dioptric erfahren, deſto geſchickter
werden ſie auch ſeyn, dergleichen anzugeben.
§. 7. Man inventirt hierbey ſchoͤne Gemaͤhlder,
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Verſe,
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729, S. 841. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/865>, abgerufen am 22.11.2024.
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