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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729.

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IV. Theil. IV. Capitul.
dere wiederum mit schwartzen Passaten hin und
wieder, und schlüssen die übrigen auf eine artige
Art ein. Andere machen künstliche Repellonen,
und verwechseln sich sämmtlich nach allerhand un-
ter sich gemachten Wendungen.

§. 21. So machen auch einige redoppirende
Pferde nach verschiedenen Ein- und Abtheilungen
des Creyßes besondere Wendungen von einer
Hand zur andern, und schlagen sich zwischen den
andern durch, biß sie endlich nach den Tact und
Maaß des Thones auf den vier Ecken der Creyße
in gleicher Weite zu stehen kommen. Andere fol-
gen in zierlichen Galopp mit verschiedenen Hin-
und Herwerffungen der Pferde, theils nach Krie-
ges, theils nach Tantz Manier, sie fahren mit so
künstlichen und leichten Sprüngen in die Höhe,
nicht anders als wenn es flüchtige Hirsche wären.

§. 22. Diese corwetirenden, passirenden, re-
doppi
renden, galoppirenden und springenden
Pferde und Reuter werden nach ihren unterschied-
lichen Posituren und Creyßen so in einander gefloch-
ten und gestellt, daß allenthalben etwas artiges
und besonders zu sehen ist. Bißweilen gehen die
Pferde in einem sachten und majestätischen Schritt,
nicht anders als ob sie eine Currante tantzten, zu-
weilen marchiren sie flüchtiger. So bald als ei-
ne neue Veränderung zu sehen oder zu spühren,
lassen sich die Trompeter und Paucker auf das
neue hören. Bey dem Abmarsch formiren die
Ritter offters curieuse Jrr-Marsche, entweder

als

IV. Theil. IV. Capitul.
dere wiederum mit ſchwartzen Paſſaten hin und
wieder, und ſchluͤſſen die uͤbrigen auf eine artige
Art ein. Andere machen kuͤnſtliche Repellonen,
und verwechſeln ſich ſaͤmmtlich nach allerhand un-
ter ſich gemachten Wendungen.

§. 21. So machen auch einige redoppirende
Pferde nach verſchiedenen Ein- und Abtheilungen
des Creyßes beſondere Wendungen von einer
Hand zur andern, und ſchlagen ſich zwiſchen den
andern durch, biß ſie endlich nach den Tact und
Maaß des Thones auf den vier Ecken der Creyße
in gleicher Weite zu ſtehen kommen. Andere fol-
gen in zierlichen Galopp mit verſchiedenen Hin-
und Herwerffungen der Pferde, theils nach Krie-
ges, theils nach Tantz Manier, ſie fahren mit ſo
kuͤnſtlichen und leichten Spruͤngen in die Hoͤhe,
nicht anders als wenn es fluͤchtige Hirſche waͤren.

§. 22. Dieſe corwetirenden, paſſirenden, re-
doppi
renden, galoppirenden und ſpringenden
Pferde und Reuter werden nach ihren unterſchied-
lichen Poſituren und Creyßen ſo in einander gefloch-
ten und geſtellt, daß allenthalben etwas artiges
und beſonders zu ſehen iſt. Bißweilen gehen die
Pferde in einem ſachten und majeſtaͤtiſchen Schritt,
nicht anders als ob ſie eine Currante tantzten, zu-
weilen marchiren ſie fluͤchtiger. So bald als ei-
ne neue Veraͤnderung zu ſehen oder zu ſpuͤhren,
laſſen ſich die Trompeter und Paucker auf das
neue hoͤren. Bey dem Abmarſch formiren die
Ritter offters curieuſe Jrr-Marſche, entweder

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[780/0804] IV. Theil. IV. Capitul. dere wiederum mit ſchwartzen Paſſaten hin und wieder, und ſchluͤſſen die uͤbrigen auf eine artige Art ein. Andere machen kuͤnſtliche Repellonen, und verwechſeln ſich ſaͤmmtlich nach allerhand un- ter ſich gemachten Wendungen. §. 21. So machen auch einige redoppirende Pferde nach verſchiedenen Ein- und Abtheilungen des Creyßes beſondere Wendungen von einer Hand zur andern, und ſchlagen ſich zwiſchen den andern durch, biß ſie endlich nach den Tact und Maaß des Thones auf den vier Ecken der Creyße in gleicher Weite zu ſtehen kommen. Andere fol- gen in zierlichen Galopp mit verſchiedenen Hin- und Herwerffungen der Pferde, theils nach Krie- ges, theils nach Tantz Manier, ſie fahren mit ſo kuͤnſtlichen und leichten Spruͤngen in die Hoͤhe, nicht anders als wenn es fluͤchtige Hirſche waͤren. §. 22. Dieſe corwetirenden, paſſirenden, re- doppirenden, galoppirenden und ſpringenden Pferde und Reuter werden nach ihren unterſchied- lichen Poſituren und Creyßen ſo in einander gefloch- ten und geſtellt, daß allenthalben etwas artiges und beſonders zu ſehen iſt. Bißweilen gehen die Pferde in einem ſachten und majeſtaͤtiſchen Schritt, nicht anders als ob ſie eine Currante tantzten, zu- weilen marchiren ſie fluͤchtiger. So bald als ei- ne neue Veraͤnderung zu ſehen oder zu ſpuͤhren, laſſen ſich die Trompeter und Paucker auf das neue hoͤren. Bey dem Abmarſch formiren die Ritter offters curieuſe Jrr-Marſche, entweder als

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Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729, S. 780. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/804>, abgerufen am 22.11.2024.