dere wiederum mit schwartzen Passaten hin und wieder, und schlüssen die übrigen auf eine artige Art ein. Andere machen künstliche Repellonen, und verwechseln sich sämmtlich nach allerhand un- ter sich gemachten Wendungen.
§. 21. So machen auch einige redoppirende Pferde nach verschiedenen Ein- und Abtheilungen des Creyßes besondere Wendungen von einer Hand zur andern, und schlagen sich zwischen den andern durch, biß sie endlich nach den Tact und Maaß des Thones auf den vier Ecken der Creyße in gleicher Weite zu stehen kommen. Andere fol- gen in zierlichen Galopp mit verschiedenen Hin- und Herwerffungen der Pferde, theils nach Krie- ges, theils nach Tantz Manier, sie fahren mit so künstlichen und leichten Sprüngen in die Höhe, nicht anders als wenn es flüchtige Hirsche wären.
§. 22. Diese corwetirenden, passirenden, re- doppirenden, galoppirenden und springenden Pferde und Reuter werden nach ihren unterschied- lichen Posituren und Creyßen so in einander gefloch- ten und gestellt, daß allenthalben etwas artiges und besonders zu sehen ist. Bißweilen gehen die Pferde in einem sachten und majestätischen Schritt, nicht anders als ob sie eine Currante tantzten, zu- weilen marchiren sie flüchtiger. So bald als ei- ne neue Veränderung zu sehen oder zu spühren, lassen sich die Trompeter und Paucker auf das neue hören. Bey dem Abmarsch formiren die Ritter offters curieuse Jrr-Marsche, entweder
als
IV. Theil. IV. Capitul.
dere wiederum mit ſchwartzen Paſſaten hin und wieder, und ſchluͤſſen die uͤbrigen auf eine artige Art ein. Andere machen kuͤnſtliche Repellonen, und verwechſeln ſich ſaͤmmtlich nach allerhand un- ter ſich gemachten Wendungen.
§. 21. So machen auch einige redoppirende Pferde nach verſchiedenen Ein- und Abtheilungen des Creyßes beſondere Wendungen von einer Hand zur andern, und ſchlagen ſich zwiſchen den andern durch, biß ſie endlich nach den Tact und Maaß des Thones auf den vier Ecken der Creyße in gleicher Weite zu ſtehen kommen. Andere fol- gen in zierlichen Galopp mit verſchiedenen Hin- und Herwerffungen der Pferde, theils nach Krie- ges, theils nach Tantz Manier, ſie fahren mit ſo kuͤnſtlichen und leichten Spruͤngen in die Hoͤhe, nicht anders als wenn es fluͤchtige Hirſche waͤren.
§. 22. Dieſe corwetirenden, paſſirenden, re- doppirenden, galoppirenden und ſpringenden Pferde und Reuter werden nach ihren unterſchied- lichen Poſituren und Creyßen ſo in einander gefloch- ten und geſtellt, daß allenthalben etwas artiges und beſonders zu ſehen iſt. Bißweilen gehen die Pferde in einem ſachten und majeſtaͤtiſchen Schritt, nicht anders als ob ſie eine Currante tantzten, zu- weilen marchiren ſie fluͤchtiger. So bald als ei- ne neue Veraͤnderung zu ſehen oder zu ſpuͤhren, laſſen ſich die Trompeter und Paucker auf das neue hoͤren. Bey dem Abmarſch formiren die Ritter offters curieuſe Jrr-Marſche, entweder
als
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0804"n="780"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">IV.</hi> Theil. <hirendition="#aq">IV.</hi> Capitul.</hi></fw><lb/>
dere wiederum mit ſchwartzen <hirendition="#aq">Paſſat</hi>en hin und<lb/>
wieder, und ſchluͤſſen die uͤbrigen auf eine artige<lb/>
Art ein. Andere machen kuͤnſtliche <hirendition="#aq">Repellon</hi>en,<lb/>
und verwechſeln ſich ſaͤmmtlich nach allerhand un-<lb/>
ter ſich gemachten Wendungen.</p><lb/><p>§. 21. So machen auch einige <hirendition="#aq">redoppi</hi>rende<lb/>
Pferde nach verſchiedenen Ein- und Abtheilungen<lb/>
des Creyßes beſondere Wendungen von einer<lb/>
Hand zur andern, und ſchlagen ſich zwiſchen den<lb/>
andern durch, biß ſie endlich nach den <hirendition="#aq">Tact</hi> und<lb/>
Maaß des Thones auf den vier Ecken der Creyße<lb/>
in gleicher Weite zu ſtehen kommen. Andere fol-<lb/>
gen in zierlichen <hirendition="#aq">Galopp</hi> mit verſchiedenen Hin-<lb/>
und Herwerffungen der Pferde, theils nach Krie-<lb/>
ges, theils nach Tantz <hirendition="#aq">Manier,</hi>ſie fahren mit ſo<lb/>
kuͤnſtlichen und leichten Spruͤngen in die Hoͤhe,<lb/>
nicht anders als wenn es fluͤchtige Hirſche waͤren.</p><lb/><p>§. 22. Dieſe <hirendition="#aq">corweti</hi>renden, <hirendition="#aq">paſſi</hi>renden, <hirendition="#aq">re-<lb/>
doppi</hi>renden, <hirendition="#aq">galoppi</hi>renden und ſpringenden<lb/>
Pferde und Reuter werden nach ihren unterſchied-<lb/>
lichen <hirendition="#aq">Poſitur</hi>en und Creyßen ſo in einander gefloch-<lb/>
ten und geſtellt, daß allenthalben etwas artiges<lb/>
und beſonders zu ſehen iſt. Bißweilen gehen die<lb/>
Pferde in einem ſachten und majeſtaͤtiſchen Schritt,<lb/>
nicht anders als ob ſie eine <hirendition="#aq">Currante</hi> tantzten, zu-<lb/>
weilen <hirendition="#aq">marchi</hi>ren ſie fluͤchtiger. So bald als ei-<lb/>
ne neue Veraͤnderung zu ſehen oder zu ſpuͤhren,<lb/>
laſſen ſich die Trompeter und Paucker auf das<lb/>
neue hoͤren. Bey dem Abmarſch <hirendition="#aq">formi</hi>ren die<lb/>
Ritter offters <hirendition="#aq">curieuſe</hi> Jrr-Marſche, entweder<lb/><fwplace="bottom"type="catch">als</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[780/0804]
IV. Theil. IV. Capitul.
dere wiederum mit ſchwartzen Paſſaten hin und
wieder, und ſchluͤſſen die uͤbrigen auf eine artige
Art ein. Andere machen kuͤnſtliche Repellonen,
und verwechſeln ſich ſaͤmmtlich nach allerhand un-
ter ſich gemachten Wendungen.
§. 21. So machen auch einige redoppirende
Pferde nach verſchiedenen Ein- und Abtheilungen
des Creyßes beſondere Wendungen von einer
Hand zur andern, und ſchlagen ſich zwiſchen den
andern durch, biß ſie endlich nach den Tact und
Maaß des Thones auf den vier Ecken der Creyße
in gleicher Weite zu ſtehen kommen. Andere fol-
gen in zierlichen Galopp mit verſchiedenen Hin-
und Herwerffungen der Pferde, theils nach Krie-
ges, theils nach Tantz Manier, ſie fahren mit ſo
kuͤnſtlichen und leichten Spruͤngen in die Hoͤhe,
nicht anders als wenn es fluͤchtige Hirſche waͤren.
§. 22. Dieſe corwetirenden, paſſirenden, re-
doppirenden, galoppirenden und ſpringenden
Pferde und Reuter werden nach ihren unterſchied-
lichen Poſituren und Creyßen ſo in einander gefloch-
ten und geſtellt, daß allenthalben etwas artiges
und beſonders zu ſehen iſt. Bißweilen gehen die
Pferde in einem ſachten und majeſtaͤtiſchen Schritt,
nicht anders als ob ſie eine Currante tantzten, zu-
weilen marchiren ſie fluͤchtiger. So bald als ei-
ne neue Veraͤnderung zu ſehen oder zu ſpuͤhren,
laſſen ſich die Trompeter und Paucker auf das
neue hoͤren. Bey dem Abmarſch formiren die
Ritter offters curieuſe Jrr-Marſche, entweder
als
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729, S. 780. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/804>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.