gewisse Devisen zu sehen, dann ergreifft der eine aus einem Beutel die von Thon a parte dazu ge- machte Kugel, und wirfft solche im Zurückkehren dem andern, welcher sein Schild auf die lincke Schulter geworffen, nach, und wendet sich ge- schwinde um, hingegen der so geworffen worden, ergreifft dergleichen Kugel, und zubricht sie auf vorige Weise bey seinen Gegner.
§. 18. Damit die Pracht mancher Carousselle desto ansehnlicher erscheine, so formiren die Ritter und Cavaliere mit ihren prächtigen Kleidern offters unterschiedliche künstliche Figuren, als erstlich ein gedoppeltes Creutz, hernach wenn sie sich offtmahls untereinander gemischt und gewendet, einen Stern, der sich in viel Strahlen zertheilt. Sind nun sol- che Posituren und Stellungen wiederum künstlich zutrennt, und unterschiedlich verwechselt worden, so geben sie zu allerhand Figuren Anlaß. Es fol- gen auch wohl hinter dem Rennen einige der tapf- fersten Pferde und Lufft-Springer, die auf das prächtigste geziert, welche mit ihren künstlichen Springen ihre Freude gleichsam auch mit dabey zu verstehen geben.
§. 19. Bißweilen sind einige Roß-Balletter mit den Carousellen und Ring-Rennen vereiniget; Doch scheinet es, daß dieselben noch mehr in den vorigen Zeiten Mode gewesen, als in den ietzigen. Sie zeigen, wie weit ein Cavalier ein Pferd dressi- ren könne, damit er Gelegenheit habe seine Ge- schicklichkeit zu erweisen, und die Pferde in Mensur
und
IV. Theil. IV. Capitul.
gewiſſe Deviſen zu ſehen, dann ergreifft der eine aus einem Beutel die von Thon a parte dazu ge- machte Kugel, und wirfft ſolche im Zuruͤckkehren dem andern, welcher ſein Schild auf die lincke Schulter geworffen, nach, und wendet ſich ge- ſchwinde um, hingegen der ſo geworffen worden, ergreifft dergleichen Kugel, und zubricht ſie auf vorige Weiſe bey ſeinen Gegner.
§. 18. Damit die Pracht mancher Carouſſelle deſto anſehnlicher erſcheine, ſo formiren die Ritter und Cavaliere mit ihren praͤchtigen Kleidern offters unterſchiedliche kuͤnſtliche Figuren, als erſtlich ein gedoppeltes Creutz, hernach wenn ſie ſich offtmahls untereinander gemiſcht und gewendet, einen Stern, der ſich in viel Strahlen zertheilt. Sind nun ſol- che Poſituren und Stellungen wiederum kuͤnſtlich zutrennt, und unterſchiedlich verwechſelt worden, ſo geben ſie zu allerhand Figuren Anlaß. Es fol- gen auch wohl hinter dem Rennen einige der tapf- ferſten Pferde und Lufft-Springer, die auf das praͤchtigſte geziert, welche mit ihren kuͤnſtlichen Springen ihre Freude gleichſam auch mit dabey zu verſtehen geben.
§. 19. Bißweilen ſind einige Roß-Balletter mit den Carouſellen und Ring-Rennen vereiniget; Doch ſcheinet es, daß dieſelben noch mehr in den vorigen Zeiten Mode geweſen, als in den ietzigen. Sie zeigen, wie weit ein Cavalier ein Pferd dreſſi- ren koͤnne, damit er Gelegenheit habe ſeine Ge- ſchicklichkeit zu erweiſen, und die Pferde in Menſur
und
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IV. Theil. IV. Capitul.
gewiſſe Deviſen zu ſehen, dann ergreifft der eine
aus einem Beutel die von Thon a parte dazu ge-
machte Kugel, und wirfft ſolche im Zuruͤckkehren
dem andern, welcher ſein Schild auf die lincke
Schulter geworffen, nach, und wendet ſich ge-
ſchwinde um, hingegen der ſo geworffen worden,
ergreifft dergleichen Kugel, und zubricht ſie auf
vorige Weiſe bey ſeinen Gegner.
§. 18. Damit die Pracht mancher Carouſſelle
deſto anſehnlicher erſcheine, ſo formiren die Ritter
und Cavaliere mit ihren praͤchtigen Kleidern offters
unterſchiedliche kuͤnſtliche Figuren, als erſtlich ein
gedoppeltes Creutz, hernach wenn ſie ſich offtmahls
untereinander gemiſcht und gewendet, einen Stern,
der ſich in viel Strahlen zertheilt. Sind nun ſol-
che Poſituren und Stellungen wiederum kuͤnſtlich
zutrennt, und unterſchiedlich verwechſelt worden,
ſo geben ſie zu allerhand Figuren Anlaß. Es fol-
gen auch wohl hinter dem Rennen einige der tapf-
ferſten Pferde und Lufft-Springer, die auf das
praͤchtigſte geziert, welche mit ihren kuͤnſtlichen
Springen ihre Freude gleichſam auch mit dabey zu
verſtehen geben.
§. 19. Bißweilen ſind einige Roß-Balletter
mit den Carouſellen und Ring-Rennen vereiniget;
Doch ſcheinet es, daß dieſelben noch mehr in den
vorigen Zeiten Mode geweſen, als in den ietzigen.
Sie zeigen, wie weit ein Cavalier ein Pferd dreſſi-
ren koͤnne, damit er Gelegenheit habe ſeine Ge-
ſchicklichkeit zu erweiſen, und die Pferde in Menſur
und
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729, S. 778. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/802>, abgerufen am 22.11.2024.
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