gegen einander ausgewechselt, so erfolget endlich der völlige Land-Tags-Schluß. Serenissimus lassen den gewöhnlichen Land-Tags-Abschied abfassen, und solchen den Herkommen gemäß in einer solennen Rede nebst Aushändigung der ge- wöhnlichen Reversalien publiciren, nach dessen Erfolg sie die getreue Landschafft in Gnaden di- mittiren, sie ihrer fernern Gnade und Hulde ver- sichern, auch alles Gute anwündschen. Die Land-Stände halten wieder eine solenne Gegen- Rede, dancken vor die gnädigste Dimission, und empfehlen sich der beharrlichen Hochfürstlichen Gnade und Propension.
§. 49. So ist es auch gewöhnlich, daß die Di- rectores der Landschaffts-Collegiorum nach ge- endigten Land-Tage, von der Ritterschafft in ei- ner Rede Abschied nehmen, sie rühmen ihre Sorgfalt und Mühe, daß sie iedesmahl ihre ver- nünfftigen Gedancken mit seinen wenigen Directo- rio geneigt und willig beytragen wollen, sie bitten, ihre Fehler bestens zu entschuldigen, und solche mehr ihrer Unerfahrenheit und der vorgelauffe- nen Sachen Wichtigkeit als einigen Vorsatz bey- messen wollen, und versichern sie ihrer bestän- digen Freundschafft und Ergebenheit. Dieses Compliment wird hinwiederum aus einen von ihren Mittel auf das obligeanteste beant- wortet.
Das
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Von den Reichs- und Land-Taͤgen.
gegen einander ausgewechſelt, ſo erfolget endlich der voͤllige Land-Tags-Schluß. Sereniſſimus laſſen den gewoͤhnlichen Land-Tags-Abſchied abfaſſen, und ſolchen den Herkommen gemaͤß in einer ſolennen Rede nebſt Aushaͤndigung der ge- woͤhnlichen Reverſalien publiciren, nach deſſen Erfolg ſie die getreue Landſchafft in Gnaden di- mittiren, ſie ihrer fernern Gnade und Hulde ver- ſichern, auch alles Gute anwuͤndſchen. Die Land-Staͤnde halten wieder eine ſolenne Gegen- Rede, dancken vor die gnaͤdigſte Dimiſſion, und empfehlen ſich der beharrlichen Hochfuͤrſtlichen Gnade und Propenſion.
§. 49. So iſt es auch gewoͤhnlich, daß die Di- rectores der Landſchaffts-Collegiorum nach ge- endigten Land-Tage, von der Ritterſchafft in ei- ner Rede Abſchied nehmen, ſie ruͤhmen ihre Sorgfalt und Muͤhe, daß ſie iedesmahl ihre ver- nuͤnfftigen Gedancken mit ſeinen wenigen Directo- rio geneigt und willig beytragen wollen, ſie bitten, ihre Fehler beſtens zu entſchuldigen, und ſolche mehr ihrer Unerfahrenheit und der vorgelauffe- nen Sachen Wichtigkeit als einigen Vorſatz bey- meſſen wollen, und verſichern ſie ihrer beſtaͤn- digen Freundſchafft und Ergebenheit. Dieſes Compliment wird hinwiederum aus einen von ihren Mittel auf das obligeanteſte beant- wortet.
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Von den Reichs- und Land-Taͤgen.
gegen einander ausgewechſelt, ſo erfolget endlich
der voͤllige Land-Tags-Schluß. Sereniſſimus
laſſen den gewoͤhnlichen Land-Tags-Abſchied
abfaſſen, und ſolchen den Herkommen gemaͤß in
einer ſolennen Rede nebſt Aushaͤndigung der ge-
woͤhnlichen Reverſalien publiciren, nach deſſen
Erfolg ſie die getreue Landſchafft in Gnaden di-
mittiren, ſie ihrer fernern Gnade und Hulde ver-
ſichern, auch alles Gute anwuͤndſchen. Die
Land-Staͤnde halten wieder eine ſolenne Gegen-
Rede, dancken vor die gnaͤdigſte Dimiſſion, und
empfehlen ſich der beharrlichen Hochfuͤrſtlichen
Gnade und Propenſion.
§. 49. So iſt es auch gewoͤhnlich, daß die Di-
rectores der Landſchaffts-Collegiorum nach ge-
endigten Land-Tage, von der Ritterſchafft in ei-
ner Rede Abſchied nehmen, ſie ruͤhmen ihre
Sorgfalt und Muͤhe, daß ſie iedesmahl ihre ver-
nuͤnfftigen Gedancken mit ſeinen wenigen Directo-
rio geneigt und willig beytragen wollen, ſie bitten,
ihre Fehler beſtens zu entſchuldigen, und ſolche
mehr ihrer Unerfahrenheit und der vorgelauffe-
nen Sachen Wichtigkeit als einigen Vorſatz bey-
meſſen wollen, und verſichern ſie ihrer beſtaͤn-
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729, S. 707. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/731>, abgerufen am 22.11.2024.
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