auf werden alle Glocken geläutet, und die Proces- sion gehet an, die Strassen werden mit einem bre- ternen Fußboden belegt, und mit Tuch bedeckt, wel- ches hernach dem Volcke preiß gegeben wird. Bey der Crönung des ietzigen Königs von Engelland ist es etwas besonders gewesen, daß der gantze Weg der Procession, biß nach dem West-Münster zu, mit zwey Blättern breiten blauen Tuch, so sich in allen auf 1200 Ellen belauffen, bedeckt, und nach- gehends solch Tuch mit 9 Körben voll wohlriechen- der Kräuter und Blumen, von Jhrer Majestät or- dentlichen Blumen-Streuerin, in Begleitung noch 6 andern Frauenzimmers, über und über bestreuet worden. S. die Beschreibung der Crönungs-So- lennitäten p. 33.
§. 13. Die Ordnungen des solennen Einzuges in die Kirche pflegen nach dem Unterschied der Eu- ropäischen Provintzien, auch wohl der Zeiten und der Crönungen in etwas von einander unterschie- den zu seyn. Die vornehmsten Reichs-Offician- ten, die Cavaliere von der Hofstatt des Königs, die Regimenter Milice, die Noblesse, die Geistlichkeit, die prächtigen Carossen, die kostbar ausgeputzten Parade-Pferde, die Raths-Collegia, die Deputir- ten der Städte, die Chöre der Trompeter und Paucker, und alles übrige, was zur Vergrösserung des Staats und zum Embellissement in die Au- gen fallen kan, pfleget auf verschiedene Weise, nach dem Unterschied der Observanzen, mit einander verwechselt zu werden. Die Strassen werden
auf
Von der Croͤnung.
auf werden alle Glocken gelaͤutet, und die Proces- ſion gehet an, die Straſſen werden mit einem bre- ternen Fußboden belegt, und mit Tuch bedeckt, wel- ches hernach dem Volcke preiß gegeben wird. Bey der Croͤnung des ietzigen Koͤnigs von Engelland iſt es etwas beſonders geweſen, daß der gantze Weg der Proceſſion, biß nach dem Weſt-Muͤnſter zu, mit zwey Blaͤttern breiten blauen Tuch, ſo ſich in allen auf 1200 Ellen belauffen, bedeckt, und nach- gehends ſolch Tuch mit 9 Koͤrben voll wohlriechen- der Kraͤuter und Blumen, von Jhrer Majeſtaͤt or- dentlichen Blumen-Streuerin, in Begleitung noch 6 andern Frauenzimmers, uͤber und uͤber beſtreuet worden. S. die Beſchreibung der Croͤnungs-So- lennitaͤten p. 33.
§. 13. Die Ordnungen des ſolennen Einzuges in die Kirche pflegen nach dem Unterſchied der Eu- ropaͤiſchen Provintzien, auch wohl der Zeiten und der Croͤnungen in etwas von einander unterſchie- den zu ſeyn. Die vornehmſten Reichs-Offician- ten, die Cavaliere von der Hofſtatt des Koͤnigs, die Regimenter Milice, die Nobleſſe, die Geiſtlichkeit, die praͤchtigen Caroſſen, die koſtbar ausgeputzten Parade-Pferde, die Raths-Collegia, die Deputir- ten der Staͤdte, die Choͤre der Trompeter und Paucker, und alles uͤbrige, was zur Vergroͤſſerung des Staats und zum Embelliſſement in die Au- gen fallen kan, pfleget auf verſchiedene Weiſe, nach dem Unterſchied der Obſervanzen, mit einander verwechſelt zu werden. Die Straſſen werden
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Von der Croͤnung.
auf werden alle Glocken gelaͤutet, und die Proces-
ſion gehet an, die Straſſen werden mit einem bre-
ternen Fußboden belegt, und mit Tuch bedeckt, wel-
ches hernach dem Volcke preiß gegeben wird. Bey
der Croͤnung des ietzigen Koͤnigs von Engelland iſt
es etwas beſonders geweſen, daß der gantze Weg
der Proceſſion, biß nach dem Weſt-Muͤnſter zu,
mit zwey Blaͤttern breiten blauen Tuch, ſo ſich in
allen auf 1200 Ellen belauffen, bedeckt, und nach-
gehends ſolch Tuch mit 9 Koͤrben voll wohlriechen-
der Kraͤuter und Blumen, von Jhrer Majeſtaͤt or-
dentlichen Blumen-Streuerin, in Begleitung noch
6 andern Frauenzimmers, uͤber und uͤber beſtreuet
worden. S. die Beſchreibung der Croͤnungs-So-
lennitaͤten p. 33.
§. 13. Die Ordnungen des ſolennen Einzuges
in die Kirche pflegen nach dem Unterſchied der Eu-
ropaͤiſchen Provintzien, auch wohl der Zeiten und
der Croͤnungen in etwas von einander unterſchie-
den zu ſeyn. Die vornehmſten Reichs-Offician-
ten, die Cavaliere von der Hofſtatt des Koͤnigs, die
Regimenter Milice, die Nobleſſe, die Geiſtlichkeit,
die praͤchtigen Caroſſen, die koſtbar ausgeputzten
Parade-Pferde, die Raths-Collegia, die Deputir-
ten der Staͤdte, die Choͤre der Trompeter und
Paucker, und alles uͤbrige, was zur Vergroͤſſerung
des Staats und zum Embelliſſement in die Au-
gen fallen kan, pfleget auf verſchiedene Weiſe, nach
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729, S. 591. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/615>, abgerufen am 24.11.2024.
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