aber mit stiller und gedämpffter Music. Die Trompeter führen die silbernen Trompeten über den Mänteln, die mit Flöhren angehängt. Manch- mahl reiten auch die Heer-Paucker allein ohne Paucken.
§. 17. Jn Teutschland ist es bey den Hoch- Fürstlichen Leich-Begängnissen von sehr vielen Se- culis her gebräuchlich gewesen, daß bey Abgang der Landes-Regenten, Freuden- und Trauer- Pferde geritten worden; die Trauer-Pferde zei- gen den schmertzlichen Verlust an, den das Land erlitten; die Freuden-Pferde aber, die Freude der Unterthanen, daß der Abgang des Landes-Regen- tens durch den Successorem wieder ersetzt ist.
§. 18. Die Freuden-Pferde sind auf das aller- prächtigste gezieret, mit Schabracken von der hel- lesten Couleur belegt, die mit Silber und Gold, auch wohl gar Edelgesteinen gestickt sind, in Sum- ma, das gantze Pferde-Zeug brilliret mit allen dem- jenigen, so in die Augen fallen kan. Auf dem Kopffe und Schweiffe haben sie grosse Feder-Büsche, die der Couleur nach mit den übrigen harmoniren. Bißweilen werden sie von einen vornehmen Offi- cier geführet, und auf der Seite geht ein Reit- Knecht im langen Mantel, und mit der Spieß-Ru- the in der Hand. Bißweilen aber auch von einen Leib-Pagen, einen Cavalier oder Officier geritten. Zu den Freuden-Pferden werden mehrentheils die Springer erwehlet, und müssen in steter Action geritten werden.
§. 19.
U 5
Von Leich-Begaͤngn. u. Begraͤbniſſen.
aber mit ſtiller und gedaͤmpffter Muſic. Die Trompeter fuͤhren die ſilbernen Trompeten uͤber den Maͤnteln, die mit Floͤhren angehaͤngt. Manch- mahl reiten auch die Heer-Paucker allein ohne Paucken.
§. 17. Jn Teutſchland iſt es bey den Hoch- Fuͤrſtlichen Leich-Begaͤngniſſen von ſehr vielen Se- culis her gebraͤuchlich geweſen, daß bey Abgang der Landes-Regenten, Freuden- und Trauer- Pferde geritten worden; die Trauer-Pferde zei- gen den ſchmertzlichen Verluſt an, den das Land erlitten; die Freuden-Pferde aber, die Freude der Unterthanen, daß der Abgang des Landes-Regen- tens durch den Succeſſorem wieder erſetzt iſt.
§. 18. Die Freuden-Pferde ſind auf das aller- praͤchtigſte gezieret, mit Schabracken von der hel- leſten Couleur belegt, die mit Silber und Gold, auch wohl gar Edelgeſteinen geſtickt ſind, in Sum- ma, das gantze Pferde-Zeug brilliret mit allen dem- jenigen, ſo in die Augen fallen kan. Auf dem Kopffe und Schweiffe haben ſie groſſe Feder-Buͤſche, die der Couleur nach mit den uͤbrigen harmoniren. Bißweilen werden ſie von einen vornehmen Offi- cier gefuͤhret, und auf der Seite geht ein Reit- Knecht im langen Mantel, und mit der Spieß-Ru- the in der Hand. Bißweilen aber auch von einen Leib-Pagen, einen Cavalier oder Officier geritten. Zu den Freuden-Pferden werden mehrentheils die Springer erwehlet, und muͤſſen in ſteter Action geritten werden.
§. 19.
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Von Leich-Begaͤngn. u. Begraͤbniſſen.
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Trompeter fuͤhren die ſilbernen Trompeten uͤber
den Maͤnteln, die mit Floͤhren angehaͤngt. Manch-
mahl reiten auch die Heer-Paucker allein ohne
Paucken.
§. 17. Jn Teutſchland iſt es bey den Hoch-
Fuͤrſtlichen Leich-Begaͤngniſſen von ſehr vielen Se-
culis her gebraͤuchlich geweſen, daß bey Abgang
der Landes-Regenten, Freuden- und Trauer-
Pferde geritten worden; die Trauer-Pferde zei-
gen den ſchmertzlichen Verluſt an, den das Land
erlitten; die Freuden-Pferde aber, die Freude der
Unterthanen, daß der Abgang des Landes-Regen-
tens durch den Succeſſorem wieder erſetzt iſt.
§. 18. Die Freuden-Pferde ſind auf das aller-
praͤchtigſte gezieret, mit Schabracken von der hel-
leſten Couleur belegt, die mit Silber und Gold,
auch wohl gar Edelgeſteinen geſtickt ſind, in Sum-
ma, das gantze Pferde-Zeug brilliret mit allen dem-
jenigen, ſo in die Augen fallen kan. Auf dem Kopffe
und Schweiffe haben ſie groſſe Feder-Buͤſche, die
der Couleur nach mit den uͤbrigen harmoniren.
Bißweilen werden ſie von einen vornehmen Offi-
cier gefuͤhret, und auf der Seite geht ein Reit-
Knecht im langen Mantel, und mit der Spieß-Ru-
the in der Hand. Bißweilen aber auch von einen
Leib-Pagen, einen Cavalier oder Officier geritten.
Zu den Freuden-Pferden werden mehrentheils die
Springer erwehlet, und muͤſſen in ſteter Action
geritten werden.
§. 19.
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729, S. 313. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/337>, abgerufen am 25.11.2024.
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