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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729.

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I. Theil. XIV. Capitul.
gen neue Chargen vergeben, und einige Diene
avanciren lassen.

§. 14. Wenn die Söhne entweder in die vä-
terlichen Fußstapffen treten, oder das Glück haben,
die Gnade der Succession so wohl zu erlangen, als
ihre Väter, so werden sie ihren Vätern gar offters
adjungiret, und die Chargen werden hierdurch auf
gewisse Maße erblich. An dem Kayserlichen Ho-
fe hatte man vor einiger Zeit ein denckwürdig illu-
stre
Exempel: Es starb anno 1716. den 16 Julii zu
Wien, Herr Philip Sigmund, Graf von Die-
trichstein, Kayserlicher Ober-Stallmeister, der
Herr Bruder Fürst Ferdinand war des hochseeli-
gen Kaysers Leopoldi Ober-Hofmeister, dessen
Sohn Fürst Leopold, Kaysers Josephi Ober-
Stallmeister; der Vater Fürst Maximilian, Kay-
sers Matthiae Ober-Stallmeister, Kaysers Ferdi-
nandi II.
und Kaysers Ferdinandi III. Ober-Hof-
meister; der Groß-Vater Sigmund, Kaysers
Rudolphi II. Minister, und Ertz-Hertzogs Ernsts
Ober-Stallmeister; der Aelter-Vater, Kaysers
Maximiliani II. Ober-Cämmerer, und Rudol-
phi II.
Ober-Hofmeister; der Uhrahne Sigmund,
Kaysers Maximiliani I. Caroli V. und Ferdinan-
di I. Minister.
S. Heraei Gedichte p. 155.

§. 15. Die unterschiedenen Objecta, die man-
cherley Angelegenheiten des Landes, die unterschie-
denen Geschäffte des Hofes, und die besondern
Neigungen der Herrschafft verursachen den Unter-
schied der Aemter und Bedienungen, deren histori-

sche

I. Theil. XIV. Capitul.
gen neue Chargen vergeben, und einige Diene
avanciren laſſen.

§. 14. Wenn die Soͤhne entweder in die vaͤ-
terlichen Fußſtapffen treten, oder das Gluͤck haben,
die Gnade der Succeſſion ſo wohl zu erlangen, als
ihre Vaͤter, ſo werden ſie ihren Vaͤtern gar offters
adjungiret, und die Chargen werden hierdurch auf
gewiſſe Maße erblich. An dem Kayſerlichen Ho-
fe hatte man vor einiger Zeit ein denckwuͤrdig illu-
ſtre
Exempel: Es ſtarb anno 1716. den 16 Julii zu
Wien, Herr Philip Sigmund, Graf von Die-
trichſtein, Kayſerlicher Ober-Stallmeiſter, der
Herr Bruder Fuͤrſt Ferdinand war des hochſeeli-
gen Kayſers Leopoldi Ober-Hofmeiſter, deſſen
Sohn Fuͤrſt Leopold, Kayſers Joſephi Ober-
Stallmeiſter; der Vater Fuͤrſt Maximilian, Kay-
ſers Matthiæ Ober-Stallmeiſter, Kayſers Ferdi-
nandi II.
und Kayſers Ferdinandi III. Ober-Hof-
meiſter; der Groß-Vater Sigmund, Kayſers
Rudolphi II. Miniſter, und Ertz-Hertzogs Ernſts
Ober-Stallmeiſter; der Aelter-Vater, Kayſers
Maximiliani II. Ober-Caͤmmerer, und Rudol-
phi II.
Ober-Hofmeiſter; der Uhrahne Sigmund,
Kayſers Maximiliani I. Caroli V. und Ferdinan-
di I. Miniſter.
S. Heræi Gedichte p. 155.

§. 15. Die unterſchiedenen Objecta, die man-
cherley Angelegenheiten des Landes, die unterſchie-
denen Geſchaͤffte des Hofes, und die beſondern
Neigungen der Herrſchafft verurſachen den Unter-
ſchied der Aemter und Bedienungen, deren hiſtori-

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[238/0262] I. Theil. XIV. Capitul. gen neue Chargen vergeben, und einige Diene avanciren laſſen. §. 14. Wenn die Soͤhne entweder in die vaͤ- terlichen Fußſtapffen treten, oder das Gluͤck haben, die Gnade der Succeſſion ſo wohl zu erlangen, als ihre Vaͤter, ſo werden ſie ihren Vaͤtern gar offters adjungiret, und die Chargen werden hierdurch auf gewiſſe Maße erblich. An dem Kayſerlichen Ho- fe hatte man vor einiger Zeit ein denckwuͤrdig illu- ſtre Exempel: Es ſtarb anno 1716. den 16 Julii zu Wien, Herr Philip Sigmund, Graf von Die- trichſtein, Kayſerlicher Ober-Stallmeiſter, der Herr Bruder Fuͤrſt Ferdinand war des hochſeeli- gen Kayſers Leopoldi Ober-Hofmeiſter, deſſen Sohn Fuͤrſt Leopold, Kayſers Joſephi Ober- Stallmeiſter; der Vater Fuͤrſt Maximilian, Kay- ſers Matthiæ Ober-Stallmeiſter, Kayſers Ferdi- nandi II. und Kayſers Ferdinandi III. Ober-Hof- meiſter; der Groß-Vater Sigmund, Kayſers Rudolphi II. Miniſter, und Ertz-Hertzogs Ernſts Ober-Stallmeiſter; der Aelter-Vater, Kayſers Maximiliani II. Ober-Caͤmmerer, und Rudol- phi II. Ober-Hofmeiſter; der Uhrahne Sigmund, Kayſers Maximiliani I. Caroli V. und Ferdinan- di I. Miniſter. S. Heræi Gedichte p. 155. §. 15. Die unterſchiedenen Objecta, die man- cherley Angelegenheiten des Landes, die unterſchie- denen Geſchaͤffte des Hofes, und die beſondern Neigungen der Herrſchafft verurſachen den Unter- ſchied der Aemter und Bedienungen, deren hiſtori- ſche

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Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729, S. 238. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/262>, abgerufen am 25.11.2024.