lauchtigsten Chur-Fürstlichen Brandenburgischen Hause iederzeit Glück angezeiget, maßen alle glück- liche Veränderungen in diesem Hause durch Für- sten geschehen, so den Nahmen Friedrich geführet. Die Gefürstete und mächtige Burggrafschafft Nürnberg, welche dem alten Stamm des Hauses Hohen-Zollern den ersten Grundstein zum künff- tigen Wachsthum gelegt, war von einem Friedrich erworben. Die Chur-Würde der Marggraff- schafft Brandenburg konte nicht eher ihren bestän- digen Sitz erhalten, biß GOtt einen Friedrich er- weckte, der selbige auf ewige Zeiten seinem Ge- schlecht einverleiben konte. Ein Friedrich satzte sich die Preußische Crone auf. S. des Herrn Ge- heimbden Rath Ludwigs Cron-würdigen Preußi- schen Adler.
§. 32. Jst die Tauf-Handlung geendiget, so ge- het der sämtliche Comitat auf eben die Art aus der Kirche, oder aus dem Sahl wieder zurück, als sie hinein gegangen. Die Hof-Marschalle oder Ce- remonien-Meister, führen nach den Observanzen eines ieden Hofes, die Tauf-Zeugen, oder andere frembde Ministres und Deputirte, zur Fürstlichen Herrschafft, um die Felicitations-Complimens abzustatten. Es wird bißweilen im Nahmen der Durchlauchtigsten Herrschafft von einem vorneh- men Cavalier nach der Einseegnung eine solenne Rede abgelegt, und darinnen Danck abgestattet, daß die sämtlichen Gevattern entweder in Person erschienen, oder durch ansehnliche Abgeordnete der
Christ-
I. Theil. XI. Capitul.
lauchtigſten Chur-Fuͤrſtlichen Brandenburgiſchen Hauſe iederzeit Gluͤck angezeiget, maßen alle gluͤck- liche Veraͤnderungen in dieſem Hauſe durch Fuͤr- ſten geſchehen, ſo den Nahmen Friedrich gefuͤhret. Die Gefuͤrſtete und maͤchtige Burggrafſchafft Nuͤrnberg, welche dem alten Stamm des Hauſes Hohen-Zollern den erſten Grundſtein zum kuͤnff- tigen Wachsthum gelegt, war von einem Friedrich erworben. Die Chur-Wuͤrde der Marggraff- ſchafft Brandenburg konte nicht eher ihren beſtaͤn- digen Sitz erhalten, biß GOtt einen Friedrich er- weckte, der ſelbige auf ewige Zeiten ſeinem Ge- ſchlecht einverleiben konte. Ein Friedrich ſatzte ſich die Preußiſche Crone auf. S. des Herrn Ge- heimbden Rath Ludwigs Cron-wuͤrdigen Preußi- ſchen Adler.
§. 32. Jſt die Tauf-Handlung geendiget, ſo ge- het der ſaͤmtliche Comitat auf eben die Art aus der Kirche, oder aus dem Sahl wieder zuruͤck, als ſie hinein gegangen. Die Hof-Marſchalle oder Ce- remonien-Meiſter, fuͤhren nach den Obſervanzen eines ieden Hofes, die Tauf-Zeugen, oder andere frembde Miniſtres und Deputirte, zur Fuͤrſtlichen Herrſchafft, um die Felicitations-Complimens abzuſtatten. Es wird bißweilen im Nahmen der Durchlauchtigſten Herrſchafft von einem vorneh- men Cavalier nach der Einſeegnung eine ſolenne Rede abgelegt, und darinnen Danck abgeſtattet, daß die ſaͤmtlichen Gevattern entweder in Perſon erſchienen, oder durch anſehnliche Abgeordnete der
Chriſt-
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I. Theil. XI. Capitul.
lauchtigſten Chur-Fuͤrſtlichen Brandenburgiſchen
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liche Veraͤnderungen in dieſem Hauſe durch Fuͤr-
ſten geſchehen, ſo den Nahmen Friedrich gefuͤhret.
Die Gefuͤrſtete und maͤchtige Burggrafſchafft
Nuͤrnberg, welche dem alten Stamm des Hauſes
Hohen-Zollern den erſten Grundſtein zum kuͤnff-
tigen Wachsthum gelegt, war von einem Friedrich
erworben. Die Chur-Wuͤrde der Marggraff-
ſchafft Brandenburg konte nicht eher ihren beſtaͤn-
digen Sitz erhalten, biß GOtt einen Friedrich er-
weckte, der ſelbige auf ewige Zeiten ſeinem Ge-
ſchlecht einverleiben konte. Ein Friedrich ſatzte
ſich die Preußiſche Crone auf. S. des Herrn Ge-
heimbden Rath Ludwigs Cron-wuͤrdigen Preußi-
ſchen Adler.
§. 32. Jſt die Tauf-Handlung geendiget, ſo ge-
het der ſaͤmtliche Comitat auf eben die Art aus der
Kirche, oder aus dem Sahl wieder zuruͤck, als ſie
hinein gegangen. Die Hof-Marſchalle oder Ce-
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eines ieden Hofes, die Tauf-Zeugen, oder andere
frembde Miniſtres und Deputirte, zur Fuͤrſtlichen
Herrſchafft, um die Felicitations-Complimens
abzuſtatten. Es wird bißweilen im Nahmen der
Durchlauchtigſten Herrſchafft von einem vorneh-
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729, S. 188. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/212>, abgerufen am 21.11.2024.
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