finnen, zufügen, vergleichen und gesellen sie zu der-" selben Schaar, Gesell- und Gemeinschafft, erthei-" len und geben ihr den Titul und Nahmen des hei-" ligen Römischen Reichs Gräfin von N. N. und" erlauben ihr, sich also zu nennen und zu schreiben," setzen und wollen auch, daß sie eine Reichs-Grä-" fin von N. N. sey, und sich also schreibe, auch von" Uns und sonst männiglich davor geachtet, geehret," genannt, geschrieben und erkannt werde, und da-" zu alle und iegliche Gnade, Freyheit, Ehre und" Würde, Vorgang, Stand, Sitz, Herrlichkeiten," Recht und Gerechtigkeiten, gleich andern Reichs-" Gräfinnen, Gräflichen Stellen auf hohen und nie-" dern Dom-Stifftern, geist- und weltliche Lehn" und Aemter zu empfangen, zu haben und zu tra-" gen, auch sonst von allen andern Orten des Gräf-" lichen Tituls mit allen Ehren gebrauchen soll, und" vermöge, nicht anders, als eine andere aus uhral-" tem Reichs-Gräflichen Hause gebohrne und ent-" sprossene Gräfin, und immassen sich andern unsern" und des Heil. Römischen Reichs Gräfinnen von" Rechts- und Gewohnheit wegen eignet und ge-" bühret."
§. 49. Betrüblich ists, wenn grosse Herren, bey Lebzeiten ihrer Gemahlinnen, auf andere verehlichte oder ledige Dames ein unzüchtiges Auge werffen, sie als Maitressen auf eine kostbahre Art ernehren, und uneheliche Kinder mit ihnen zeugen. Anno 1487 ereignete sich hierbey in Teutschland ein im- portantes Exempel, so man bey auswärtigen gros-
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Von den Fuͤrſtlichen Vermaͤhlungen.
finnen, zufuͤgen, vergleichen und geſellen ſie zu der-„ ſelben Schaar, Geſell- und Gemeinſchafft, erthei-„ len und geben ihr den Titul und Nahmen des hei-„ ligen Roͤmiſchen Reichs Graͤfin von N. N. und„ erlauben ihr, ſich alſo zu nennen und zu ſchreiben,„ ſetzen und wollen auch, daß ſie eine Reichs-Graͤ-„ fin von N. N. ſey, und ſich alſo ſchreibe, auch von„ Uns und ſonſt maͤnniglich davor geachtet, geehret,„ genannt, geſchrieben und erkannt werde, und da-„ zu alle und iegliche Gnade, Freyheit, Ehre und„ Wuͤrde, Vorgang, Stand, Sitz, Herrlichkeiten,„ Recht und Gerechtigkeiten, gleich andern Reichs-„ Graͤfinnen, Graͤflichen Stellen auf hohen und nie-„ dern Dom-Stifftern, geiſt- und weltliche Lehn„ und Aemter zu empfangen, zu haben und zu tra-„ gen, auch ſonſt von allen andern Orten des Graͤf-„ lichen Tituls mit allen Ehren gebrauchen ſoll, und„ vermoͤge, nicht anders, als eine andere aus uhral-„ tem Reichs-Graͤflichen Hauſe gebohrne und ent-„ ſproſſene Graͤfin, und immaſſen ſich andern unſern„ und des Heil. Roͤmiſchen Reichs Graͤfinnen von„ Rechts- und Gewohnheit wegen eignet und ge-„ buͤhret.“
§. 49. Betruͤblich iſts, wenn groſſe Herren, bey Lebzeiten ihrer Gemahlinnen, auf andere verehlichte oder ledige Dames ein unzuͤchtiges Auge werffen, ſie als Maitreſſen auf eine koſtbahre Art ernehren, und uneheliche Kinder mit ihnen zeugen. Anno 1487 ereignete ſich hierbey in Teutſchland ein im- portantes Exempel, ſo man bey auswaͤrtigen groſ-
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Von den Fuͤrſtlichen Vermaͤhlungen.
finnen, zufuͤgen, vergleichen und geſellen ſie zu der-„
ſelben Schaar, Geſell- und Gemeinſchafft, erthei-„
len und geben ihr den Titul und Nahmen des hei-„
ligen Roͤmiſchen Reichs Graͤfin von N. N. und„
erlauben ihr, ſich alſo zu nennen und zu ſchreiben,„
ſetzen und wollen auch, daß ſie eine Reichs-Graͤ-„
fin von N. N. ſey, und ſich alſo ſchreibe, auch von„
Uns und ſonſt maͤnniglich davor geachtet, geehret,„
genannt, geſchrieben und erkannt werde, und da-„
zu alle und iegliche Gnade, Freyheit, Ehre und„
Wuͤrde, Vorgang, Stand, Sitz, Herrlichkeiten,„
Recht und Gerechtigkeiten, gleich andern Reichs-„
Graͤfinnen, Graͤflichen Stellen auf hohen und nie-„
dern Dom-Stifftern, geiſt- und weltliche Lehn„
und Aemter zu empfangen, zu haben und zu tra-„
gen, auch ſonſt von allen andern Orten des Graͤf-„
lichen Tituls mit allen Ehren gebrauchen ſoll, und„
vermoͤge, nicht anders, als eine andere aus uhral-„
tem Reichs-Graͤflichen Hauſe gebohrne und ent-„
ſproſſene Graͤfin, und immaſſen ſich andern unſern„
und des Heil. Roͤmiſchen Reichs Graͤfinnen von„
Rechts- und Gewohnheit wegen eignet und ge-„
buͤhret.“
§. 49. Betruͤblich iſts, wenn groſſe Herren, bey
Lebzeiten ihrer Gemahlinnen, auf andere verehlichte
oder ledige Dames ein unzuͤchtiges Auge werffen,
ſie als Maitreſſen auf eine koſtbahre Art ernehren,
und uneheliche Kinder mit ihnen zeugen. Anno
1487 ereignete ſich hierbey in Teutſchland ein im-
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/185>, abgerufen am 25.11.2024.
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