den allenthalben aufgebothen, um die bösen Wege, so die frembde Herrschafft treffen würde, auszubes- sern. Wenn sie die Grentzen eines Landes, dessen Regente ihnen so viel Höflichkeit auf ihrer Reise angethan, verlassen, so lassen sie sich entweder durch ein abgelassenes Schreiben, oder durch einen von ihren Bedienten, den sie zurück schicken, bey dem Besitzer des Landes auf das freundlichste vor die- ses civile Tractament bedancken.
§. 14. Begeben sich geerönte Häupter, oder an- dere grosse Printzen auf die Flotten, die sie ander- werts hin convoyiren müssen, zu Wasser, so wer- den aus den Städten und Castellen alle Canonen gelöset, und eben dieses thut man auf der gantzen Flotte, wenn der Fürst in sein Leib-Schiff steigt. Es werden Schiffe voraus geschickt, den benöthig- ten Piloten zuzuruffen, damit sie sich vor die Sand- Bäncke in acht nehmen, auch sich zugleich ihrer zur nähern Anländung bedienen zu können.
§. 15. Derjenige Matrose, so auf den grösten Mastbaum steigt, und das Land zuerst entdeckt, wird von dem grossen Herrn beschenckt. Wenn sie anländen, werden sie von den Castellen und al- len Schiffen des Ufers salutiret, worauf nachge- hends von des Fürsten Haupt-Leib-Schiff, und folgends von der gantzen Flotte gedancket wird. Jst nun die Ankunfft eines grossen Printzen dem Herrn des Landes und des Volcks höchst erwünscht und angenehm, so kommt er ihm mit dem mehresten Theil seiner Hofstatt auf Schiffen entgegen, die
Matro-
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Von den Reiſen der Fuͤrſtl. Herrſchafft.
den allenthalben aufgebothen, um die boͤſen Wege, ſo die frembde Herrſchafft treffen wuͤrde, auszubeſ- ſern. Wenn ſie die Grentzen eines Landes, deſſen Regente ihnen ſo viel Hoͤflichkeit auf ihrer Reiſe angethan, verlaſſen, ſo laſſen ſie ſich entweder durch ein abgelaſſenes Schreiben, oder durch einen von ihren Bedienten, den ſie zuruͤck ſchicken, bey dem Beſitzer des Landes auf das freundlichſte vor die- ſes civile Tractament bedancken.
§. 14. Begeben ſich geeroͤnte Haͤupter, oder an- dere groſſe Printzen auf die Flotten, die ſie ander- werts hin convoyiren muͤſſen, zu Waſſer, ſo wer- den aus den Staͤdten und Caſtellen alle Canonen geloͤſet, und eben dieſes thut man auf der gantzen Flotte, wenn der Fuͤrſt in ſein Leib-Schiff ſteigt. Es werden Schiffe voraus geſchickt, den benoͤthig- ten Piloten zuzuruffen, damit ſie ſich vor die Sand- Baͤncke in acht nehmen, auch ſich zugleich ihrer zur naͤhern Anlaͤndung bedienen zu koͤnnen.
§. 15. Derjenige Matroſe, ſo auf den groͤſten Maſtbaum ſteigt, und das Land zuerſt entdeckt, wird von dem groſſen Herrn beſchenckt. Wenn ſie anlaͤnden, werden ſie von den Caſtellen und al- len Schiffen des Ufers ſalutiret, worauf nachge- hends von des Fuͤrſten Haupt-Leib-Schiff, und folgends von der gantzen Flotte gedancket wird. Jſt nun die Ankunfft eines groſſen Printzen dem Herrn des Landes und des Volcks hoͤchſt erwuͤnſcht und angenehm, ſo kommt er ihm mit dem mehreſten Theil ſeiner Hofſtatt auf Schiffen entgegen, die
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Von den Reiſen der Fuͤrſtl. Herrſchafft.
den allenthalben aufgebothen, um die boͤſen Wege,
ſo die frembde Herrſchafft treffen wuͤrde, auszubeſ-
ſern. Wenn ſie die Grentzen eines Landes, deſſen
Regente ihnen ſo viel Hoͤflichkeit auf ihrer Reiſe
angethan, verlaſſen, ſo laſſen ſie ſich entweder durch
ein abgelaſſenes Schreiben, oder durch einen von
ihren Bedienten, den ſie zuruͤck ſchicken, bey dem
Beſitzer des Landes auf das freundlichſte vor die-
ſes civile Tractament bedancken.
§. 14. Begeben ſich geeroͤnte Haͤupter, oder an-
dere groſſe Printzen auf die Flotten, die ſie ander-
werts hin convoyiren muͤſſen, zu Waſſer, ſo wer-
den aus den Staͤdten und Caſtellen alle Canonen
geloͤſet, und eben dieſes thut man auf der gantzen
Flotte, wenn der Fuͤrſt in ſein Leib-Schiff ſteigt.
Es werden Schiffe voraus geſchickt, den benoͤthig-
ten Piloten zuzuruffen, damit ſie ſich vor die Sand-
Baͤncke in acht nehmen, auch ſich zugleich ihrer zur
naͤhern Anlaͤndung bedienen zu koͤnnen.
§. 15. Derjenige Matroſe, ſo auf den groͤſten
Maſtbaum ſteigt, und das Land zuerſt entdeckt,
wird von dem groſſen Herrn beſchenckt. Wenn
ſie anlaͤnden, werden ſie von den Caſtellen und al-
len Schiffen des Ufers ſalutiret, worauf nachge-
hends von des Fuͤrſten Haupt-Leib-Schiff, und
folgends von der gantzen Flotte gedancket wird.
Jſt nun die Ankunfft eines groſſen Printzen dem
Herrn des Landes und des Volcks hoͤchſt erwuͤnſcht
und angenehm, ſo kommt er ihm mit dem mehreſten
Theil ſeiner Hofſtatt auf Schiffen entgegen, die
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/155>, abgerufen am 22.11.2024.
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