Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729.

Bild:
<< vorherige Seite

Vorrede.
den Staats-Rechten als Staats-Ge-
bräuchen/ und noch andere mehr mit
Antiquitaeten als mit andern brauchba-
ren Sätzen angefüllt/ mehr nach der
Weise der Gelehrten/ als nach dem ge-
nio Seculi
abgefast.

§. 2.

Bey dieser Arbeit habe ich meine
Absicht meistentheils auf die Gebräuche
der Europaeischen Höfe gerichtet/ sinte-
mahl die Ceremoniel-Handlungen der
andern Regenten so ausser Europa herr-
schen/ gröstentheils allzu seltzam/ und
die wenigsten davon in vernünfftige
Lehr-Sätze und allgemeine Classen ge-
bracht werden können. Unter den Eu-
ropaei
schen hab ich als ein Teutscher/ der
vor die Teutschen geschrieben/ auch am
meisten auf die Teutschen Höfe gesehen.
Nachdem auch der Unterscheid der Re-
ligionen bey den weltlichen Ceremoniel-
Handlungen mancherley Unterschied zu
würcken pflegt/ so hab ich hin und wie-
der/ und fast in allen Capituln dasje-

nige/

Vorrede.
den Staats-Rechten als Staats-Ge-
braͤuchen/ und noch andere mehr mit
Antiquitæten als mit andern brauchba-
ren Saͤtzen angefuͤllt/ mehr nach der
Weiſe der Gelehrten/ als nach dem ge-
nio Seculi
abgefaſt.

§. 2.

Bey dieſer Arbeit habe ich meine
Abſicht meiſtentheils auf die Gebraͤuche
der Europæiſchen Hoͤfe gerichtet/ ſinte-
mahl die Ceremoniel-Handlungen der
andern Regenten ſo auſſer Europa herr-
ſchen/ groͤſtentheils allzu ſeltzam/ und
die wenigſten davon in vernuͤnfftige
Lehr-Saͤtze und allgemeine Claſſen ge-
bracht werden koͤnnen. Unter den Eu-
ropæi
ſchen hab ich als ein Teutſcher/ der
vor die Teutſchen geſchrieben/ auch am
meiſten auf die Teutſchen Hoͤfe geſehen.
Nachdem auch der Unterſcheid der Re-
ligionen bey den weltlichen Ceremoniel-
Handlungen mancherley Unterſchied zu
wuͤrcken pflegt/ ſo hab ich hin und wie-
der/ und faſt in allen Capituln dasje-

nige/
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0014"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vorrede.</hi></fw><lb/>
den Staats-Rechten als Staats-Ge-<lb/>
bra&#x0364;uchen/ und noch andere mehr mit<lb/><hi rendition="#aq">Antiquitæt</hi>en als mit andern brauchba-<lb/>
ren Sa&#x0364;tzen angefu&#x0364;llt/ mehr nach der<lb/>
Wei&#x017F;e der Gelehrten/ als nach dem <hi rendition="#aq">ge-<lb/>
nio Seculi</hi> abgefa&#x017F;t.</p>
      </div><lb/>
      <div n="1">
        <head>§. 2.</head><lb/>
        <p>Bey die&#x017F;er Arbeit habe ich meine<lb/>
Ab&#x017F;icht mei&#x017F;tentheils auf die Gebra&#x0364;uche<lb/>
der <hi rendition="#aq">Europæi</hi>&#x017F;chen Ho&#x0364;fe gerichtet/ &#x017F;inte-<lb/>
mahl die <hi rendition="#aq">Ceremoniel-</hi>Handlungen der<lb/>
andern Regenten &#x017F;o au&#x017F;&#x017F;er <hi rendition="#aq">Europa</hi> herr-<lb/>
&#x017F;chen/ gro&#x0364;&#x017F;tentheils allzu &#x017F;eltzam/ und<lb/>
die wenig&#x017F;ten davon in vernu&#x0364;nfftige<lb/>
Lehr-Sa&#x0364;tze und allgemeine Cla&#x017F;&#x017F;en ge-<lb/>
bracht werden ko&#x0364;nnen. Unter den <hi rendition="#aq">Eu-<lb/>
ropæi</hi>&#x017F;chen hab ich als ein Teut&#x017F;cher/ der<lb/>
vor die Teut&#x017F;chen ge&#x017F;chrieben/ auch am<lb/>
mei&#x017F;ten auf die Teut&#x017F;chen Ho&#x0364;fe ge&#x017F;ehen.<lb/>
Nachdem auch der Unter&#x017F;cheid der Re-<lb/>
ligionen bey den weltlichen <hi rendition="#aq">Ceremoniel-</hi><lb/>
Handlungen mancherley Unter&#x017F;chied zu<lb/>
wu&#x0364;rcken pflegt/ &#x017F;o hab ich hin und wie-<lb/>
der/ und fa&#x017F;t in allen Capituln dasje-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">nige/</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0014] Vorrede. den Staats-Rechten als Staats-Ge- braͤuchen/ und noch andere mehr mit Antiquitæten als mit andern brauchba- ren Saͤtzen angefuͤllt/ mehr nach der Weiſe der Gelehrten/ als nach dem ge- nio Seculi abgefaſt. §. 2. Bey dieſer Arbeit habe ich meine Abſicht meiſtentheils auf die Gebraͤuche der Europæiſchen Hoͤfe gerichtet/ ſinte- mahl die Ceremoniel-Handlungen der andern Regenten ſo auſſer Europa herr- ſchen/ groͤſtentheils allzu ſeltzam/ und die wenigſten davon in vernuͤnfftige Lehr-Saͤtze und allgemeine Claſſen ge- bracht werden koͤnnen. Unter den Eu- ropæiſchen hab ich als ein Teutſcher/ der vor die Teutſchen geſchrieben/ auch am meiſten auf die Teutſchen Hoͤfe geſehen. Nachdem auch der Unterſcheid der Re- ligionen bey den weltlichen Ceremoniel- Handlungen mancherley Unterſchied zu wuͤrcken pflegt/ ſo hab ich hin und wie- der/ und faſt in allen Capituln dasje- nige/

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/14
Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/14>, abgerufen am 24.11.2024.