nützlich, nicht so leicht nicht so bequem, nicht so wohl- feil und nicht so wohl anständig, bloß darum, weil er denjenigen folgen muß, an deren Gnade, Freund- schafft und Hochachtung ihm gar viel gelegen, oder in deren Händen ein guter Theil seiner äußerlichen Glückseligkeit beruhet. Er erkennet wohl, daß vor ihm kein so groß Unheil erwachse, wann er bey ei- nem und dem andern seinem Vermögen, seiner Bequemlichkeit und Zufriedenheit etwas abbricht, als wenn er sich eine fast allgemeine Verachtung und Verspottung über den Hals ziehen solte, und sich vor einem unsinnigen Menschen und Sonder- ling müste schelten lassen. Die besondern Anmer- ckungen, die hiebey noch ferner könten gemacht wer- den, kan man in den folgenden Capituln dieses Tractätgen antreffen.
Das III. Capitul. Von dem Titul-Wesen und Praedicaten.
§. 1.
DJe Titul sind diejenigen Ehren-Worte, die man dem andern nach der einmahl einge- führten Observantz, theils in Ansehung seiner Verdienste, theils aber auch und am meisten nach seinem Stande, Bedienung und Gewerbe, im Reden und Schreiben beylegt, und wodurch man ihn von den andern, die sich in hö-
hern
I. Theil. III. Capitul.
nuͤtzlich, nicht ſo leicht nicht ſo bequem, nicht ſo wohl- feil und nicht ſo wohl anſtaͤndig, bloß darum, weil er denjenigen folgen muß, an deren Gnade, Freund- ſchafft und Hochachtung ihm gar viel gelegen, oder in deren Haͤnden ein guter Theil ſeiner aͤußerlichen Gluͤckſeligkeit beruhet. Er erkennet wohl, daß vor ihm kein ſo groß Unheil erwachſe, wann er bey ei- nem und dem andern ſeinem Vermoͤgen, ſeiner Bequemlichkeit und Zufriedenheit etwas abbricht, als wenn er ſich eine faſt allgemeine Verachtung und Verſpottung uͤber den Hals ziehen ſolte, und ſich vor einem unſinnigen Menſchen und Sonder- ling muͤſte ſchelten laſſen. Die beſondern Anmer- ckungen, die hiebey noch ferner koͤnten gemacht wer- den, kan man in den folgenden Capituln dieſes Tractaͤtgen antreffen.
Das III. Capitul. Von dem Titul-Weſen und Prædicaten.
§. 1.
DJe Titul ſind diejenigen Ehren-Worte, die man dem andern nach der einmahl einge- fuͤhrten Obſervantz, theils in Anſehung ſeiner Verdienſte, theils aber auch und am meiſten nach ſeinem Stande, Bedienung und Gewerbe, im Reden und Schreiben beylegt, und wodurch man ihn von den andern, die ſich in hoͤ-
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I. Theil. III. Capitul.
nuͤtzlich, nicht ſo leicht nicht ſo bequem, nicht ſo wohl-
feil und nicht ſo wohl anſtaͤndig, bloß darum, weil
er denjenigen folgen muß, an deren Gnade, Freund-
ſchafft und Hochachtung ihm gar viel gelegen, oder
in deren Haͤnden ein guter Theil ſeiner aͤußerlichen
Gluͤckſeligkeit beruhet. Er erkennet wohl, daß vor
ihm kein ſo groß Unheil erwachſe, wann er bey ei-
nem und dem andern ſeinem Vermoͤgen, ſeiner
Bequemlichkeit und Zufriedenheit etwas abbricht,
als wenn er ſich eine faſt allgemeine Verachtung
und Verſpottung uͤber den Hals ziehen ſolte, und
ſich vor einem unſinnigen Menſchen und Sonder-
ling muͤſte ſchelten laſſen. Die beſondern Anmer-
ckungen, die hiebey noch ferner koͤnten gemacht wer-
den, kan man in den folgenden Capituln dieſes
Tractaͤtgen antreffen.
Das III. Capitul.
Von dem Titul-Weſen und
Prædicaten.
§. 1.
DJe Titul ſind diejenigen Ehren-Worte, die
man dem andern nach der einmahl einge-
fuͤhrten Obſervantz, theils in Anſehung
ſeiner Verdienſte, theils aber auch und
am meiſten nach ſeinem Stande, Bedienung und
Gewerbe, im Reden und Schreiben beylegt, und
wodurch man ihn von den andern, die ſich in hoͤ-
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der Privat-Personen. Berlin, 1728, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1728/74>, abgerufen am 23.11.2024.
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