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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der Privat-Personen. Berlin, 1728.

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Vorrede.
sich um das Ceremoniel-Wesen beküm-
mert/ habe keinen zu Rath gezogen/ in-
dem diese ohnedem mehrentheils in den
Händen der jungen Cavaliers, außer daß
ich bißweilen meine Sätze mit den Zeug-
nissen des berühmten ehmahligen Groß-
Cantzlers in Franckreich/ Monsieur de
Chevergny,
die er in der seinem Sohn er-
ertheilten Instruction vorträgt/ befestiget.
Er ist ein großer Staatsmann gewesen/
seine Regeln/ ob sie gleich nicht die neue-
sten/ sind doch höchst-vernünfftig/ und
noch practicabel, und die wenigsten jun-
gen Leute besitzen dieses Buch. Wo ich
sonst aus meinem wenigen Bücher-Vor-
rath ein und ander Buch nachgeschla-
gen/ da ich theils meine Sätze mit eini-
gen fremden vernünfftigen Anmerckun-
gen bestärckt/ theils auch in Vorbeyge-
hen ihre Fehler mit angezeiget/ und ver-
bessert/ hab ich iederzeit getreulich ange-
führt/ auch nicht weniger gar viel in
Schwang gehende Jrrthümer der Men-
schen/ die die Welt-Manieren den Pflich-
ten des Christenthums vorziehen/ auf-
gedeckt/ und unvermerckter Weise unter-

schie-

Vorrede.
ſich um das Ceremoniel-Weſen bekuͤm-
mert/ habe keinen zu Rath gezogen/ in-
dem dieſe ohnedem mehrentheils in den
Haͤnden der jungen Cavaliers, außer daß
ich bißweilen meine Saͤtze mit den Zeug-
niſſen des beruͤhmten ehmahligen Groß-
Cantzlers in Franckreich/ Monſieur de
Chevergny,
die er in der ſeinem Sohn er-
ertheilten Inſtruction vortraͤgt/ befeſtiget.
Er iſt ein großer Staatsmann geweſen/
ſeine Regeln/ ob ſie gleich nicht die neue-
ſten/ ſind doch hoͤchſt-vernuͤnfftig/ und
noch practicabel, und die wenigſten jun-
gen Leute beſitzen dieſes Buch. Wo ich
ſonſt aus meinem wenigen Buͤcher-Vor-
rath ein und ander Buch nachgeſchla-
gen/ da ich theils meine Saͤtze mit eini-
gen fremden vernuͤnfftigen Anmerckun-
gen beſtaͤrckt/ theils auch in Vorbeyge-
hen ihre Fehler mit angezeiget/ und ver-
beſſert/ hab ich iederzeit getreulich ange-
fuͤhrt/ auch nicht weniger gar viel in
Schwang gehende Jrrthuͤmer der Men-
ſchen/ die die Welt-Manieren den Pflich-
ten des Chriſtenthums vorziehen/ auf-
gedeckt/ und unvermerckter Weiſe unter-

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[0014] Vorrede. ſich um das Ceremoniel-Weſen bekuͤm- mert/ habe keinen zu Rath gezogen/ in- dem dieſe ohnedem mehrentheils in den Haͤnden der jungen Cavaliers, außer daß ich bißweilen meine Saͤtze mit den Zeug- niſſen des beruͤhmten ehmahligen Groß- Cantzlers in Franckreich/ Monſieur de Chevergny, die er in der ſeinem Sohn er- ertheilten Inſtruction vortraͤgt/ befeſtiget. Er iſt ein großer Staatsmann geweſen/ ſeine Regeln/ ob ſie gleich nicht die neue- ſten/ ſind doch hoͤchſt-vernuͤnfftig/ und noch practicabel, und die wenigſten jun- gen Leute beſitzen dieſes Buch. Wo ich ſonſt aus meinem wenigen Buͤcher-Vor- rath ein und ander Buch nachgeſchla- gen/ da ich theils meine Saͤtze mit eini- gen fremden vernuͤnfftigen Anmerckun- gen beſtaͤrckt/ theils auch in Vorbeyge- hen ihre Fehler mit angezeiget/ und ver- beſſert/ hab ich iederzeit getreulich ange- fuͤhrt/ auch nicht weniger gar viel in Schwang gehende Jrrthuͤmer der Men- ſchen/ die die Welt-Manieren den Pflich- ten des Chriſtenthums vorziehen/ auf- gedeckt/ und unvermerckter Weiſe unter- ſchie-

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Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der Privat-Personen. Berlin, 1728, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1728/14>, abgerufen am 24.11.2024.