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Rohde, Erwin: Psyche. Seelencult und Unsterblichkeitsglaube der Griechen. Freiburg u. a., 1894.

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Schutz und Abwehr suchte man bei den Sehern und
Reinigungspriestern, die, ausser mit Reinigungsceremonien und
Beschwörungen, mit mancherlei seltsamen Vorschriften und
Satzungen Hilfe brachten, die, ursprünglich nach der eigen-
thümlichen Logik des Aberglaubens ganz wohl begründet, auch
da noch, wo man ihren Sinn längst vergessen hatte, gläubig
festgehalten und weiter überliefert wurden, wie Zauberformeln.
Andere trieb schauernde Neugier, das Reich naheschwebender
Geister, von deren Treiben so manche Sage Wunderliches be-
richtete1), noch näher heranzuziehen. Durch Beschwörungs-
künste zwingen sie die irrenden Seelen und Hekate selbst zu
erscheinen2); die Macht des Zaubers soll sie nöthigen, den
Gelüsten des Beschwörers zu dienen, oder seinen Feinden zu
schaden3). Diese Gestalten aus dem Seelenreiche sind es,

1) Erscheinungen von eidola Todter (nicht, wie bei Homer, aus-
schliesslich im Traum, sondern vor offenen Augen). Hievon wussten
schon Gedichte des epischen Cyklus zu berichten. Erscheinung des Achill
in der kleinen Ilias (p. 37 Kink.), den Nostoi (p. 53). Wie geläufig
solche Vorstellungen im 5. Jahrhundert waren, lassen die Geistererschei-
nungen in der Tragoedie (Aesch. Pers; Eum; Prom; Psukhagogoi; Sophokl.
Poluxene; vgl. fr. 795. Eurip. Hecub. etc. Eine Todtenbeschwörung
fr. 912) erkennen. Geschichte von Simonides und dem dankbaren Todten
(Bergk zu Simonid. fr. 129), von Pelops und dem eidolon des Killos (s.
Aug. Marx, Griech. Märchen von dankb. Thieren p. 114 f.).
2) Seelenbeschwörungen an Oeffnungen der Unterwelt, in bestimmten
psukhomanteia, nekuomanteia. S. oben p. 198 Anm. Aber auch psukhagogoi
gab es, die einzelne Seelen anderswo zu erscheinen zwingen konnten.
Eurip. Alcest. 1130 f Von solchen psukhagogoi in Thessalien aus dem
5. Jahrhundert redet Plutarch bei Schol. Eur. Alc. 1128. Leute tous te
tethneotas phaskontes psukhagogein kai theous upiskhnoumenoi peithein, thusiais ts
kai eukhais kai epodais goeteuontes werden erwähnt bei Plato Leg. 10,
909 B. Die spätere Litteratur ist voll von solchen Seelencitirungen.
Citirung der Hekate später sehr beliebtes Zauberstück (s. Apoll. Rh.
3, 1030 f. etc. Recept zur Ausführung dieses Schwindels bei Hippol. ref.
haer
. 4, 35. 36). Von einer Ekates epagoge weiss schon Theophrast
char. 16.
3) agurtai kai manteis versprechen ean tis tin ekhthron pemenai ethele,
meta smikron dapanon omoios dikaion adiko blapsein, epagogais tisi kai
katadesmois tous theous, os phasi, peithontes sphisin uperetein. Plat. Rep. II
364 C. Wie gross die Angst vor diesen Zauberkünsten (auch Wachs-

Schutz und Abwehr suchte man bei den Sehern und
Reinigungspriestern, die, ausser mit Reinigungsceremonien und
Beschwörungen, mit mancherlei seltsamen Vorschriften und
Satzungen Hilfe brachten, die, ursprünglich nach der eigen-
thümlichen Logik des Aberglaubens ganz wohl begründet, auch
da noch, wo man ihren Sinn längst vergessen hatte, gläubig
festgehalten und weiter überliefert wurden, wie Zauberformeln.
Andere trieb schauernde Neugier, das Reich naheschwebender
Geister, von deren Treiben so manche Sage Wunderliches be-
richtete1), noch näher heranzuziehen. Durch Beschwörungs-
künste zwingen sie die irrenden Seelen und Hekate selbst zu
erscheinen2); die Macht des Zaubers soll sie nöthigen, den
Gelüsten des Beschwörers zu dienen, oder seinen Feinden zu
schaden3). Diese Gestalten aus dem Seelenreiche sind es,

1) Erscheinungen von εἴδωλα Todter (nicht, wie bei Homer, aus-
schliesslich im Traum, sondern vor offenen Augen). Hievon wussten
schon Gedichte des epischen Cyklus zu berichten. Erscheinung des Achill
in der kleinen Ilias (p. 37 Kink.), den Νόστοι (p. 53). Wie geläufig
solche Vorstellungen im 5. Jahrhundert waren, lassen die Geistererschei-
nungen in der Tragoedie (Aesch. Pers; Eum; Prom; Ψυχαγωγοί; Sophokl.
Πολυξένη; vgl. fr. 795. Eurip. Hecub. etc. Eine Todtenbeschwörung
fr. 912) erkennen. Geschichte von Simonides und dem dankbaren Todten
(Bergk zu Simonid. fr. 129), von Pelops und dem εἴδωλον des Killos (s.
Aug. Marx, Griech. Märchen von dankb. Thieren p. 114 f.).
2) Seelenbeschwörungen an Oeffnungen der Unterwelt, in bestimmten
ψυχομαντεῖα, νεκυομαντεῖα. S. oben p. 198 Anm. Aber auch ψυχαγωγοί
gab es, die einzelne Seelen anderswo zu erscheinen zwingen konnten.
Eurip. Alcest. 1130 f Von solchen ψυχαγωγοί in Thessalien aus dem
5. Jahrhundert redet Plutarch bei Schol. Eur. Alc. 1128. Leute τούς τε
τεϑνεῶτας φάσκοντες ψυχαγωγεῖν καὶ ϑεοὺς ὑπισχνούμενοι πείϑειν, ϑυσίαις τς
καὶ εὐχαῖς καὶ ἐπῳδαῖς γοητεύοντες werden erwähnt bei Plato Leg. 10,
909 B. Die spätere Litteratur ist voll von solchen Seelencitirungen.
Citirung der Hekate später sehr beliebtes Zauberstück (s. Apoll. Rh.
3, 1030 f. etc. Recept zur Ausführung dieses Schwindels bei Hippol. ref.
haer
. 4, 35. 36). Von einer Ἑκάτης ἐπαγωγή weiss schon Theophrast
char. 16.
3) ἀγύρται καὶ μάντεις versprechen ἐάν τίς τιν̕ ἐχϑρὸν πημῆναι ἐϑέλῃ,
μετὰ σμικρῶν δαπανῶν ὁμοίως δίκαιον ἀδίκῳ βλάψειν, ἐπαγωγαῖς τισι καὶ
καταδέσμοις τοὺς ϑεούς, ὥς φασι, πείϑοντές σφισιν ὐπηρετεῖν. Plat. Rep. II
364 C. Wie gross die Angst vor diesen Zauberkünsten (auch Wachs-
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[378/0394] Schutz und Abwehr suchte man bei den Sehern und Reinigungspriestern, die, ausser mit Reinigungsceremonien und Beschwörungen, mit mancherlei seltsamen Vorschriften und Satzungen Hilfe brachten, die, ursprünglich nach der eigen- thümlichen Logik des Aberglaubens ganz wohl begründet, auch da noch, wo man ihren Sinn längst vergessen hatte, gläubig festgehalten und weiter überliefert wurden, wie Zauberformeln. Andere trieb schauernde Neugier, das Reich naheschwebender Geister, von deren Treiben so manche Sage Wunderliches be- richtete 1), noch näher heranzuziehen. Durch Beschwörungs- künste zwingen sie die irrenden Seelen und Hekate selbst zu erscheinen 2); die Macht des Zaubers soll sie nöthigen, den Gelüsten des Beschwörers zu dienen, oder seinen Feinden zu schaden 3). Diese Gestalten aus dem Seelenreiche sind es, 1) Erscheinungen von εἴδωλα Todter (nicht, wie bei Homer, aus- schliesslich im Traum, sondern vor offenen Augen). Hievon wussten schon Gedichte des epischen Cyklus zu berichten. Erscheinung des Achill in der kleinen Ilias (p. 37 Kink.), den Νόστοι (p. 53). Wie geläufig solche Vorstellungen im 5. Jahrhundert waren, lassen die Geistererschei- nungen in der Tragoedie (Aesch. Pers; Eum; Prom; Ψυχαγωγοί; Sophokl. Πολυξένη; vgl. fr. 795. Eurip. Hecub. etc. Eine Todtenbeschwörung fr. 912) erkennen. Geschichte von Simonides und dem dankbaren Todten (Bergk zu Simonid. fr. 129), von Pelops und dem εἴδωλον des Killos (s. Aug. Marx, Griech. Märchen von dankb. Thieren p. 114 f.). 2) Seelenbeschwörungen an Oeffnungen der Unterwelt, in bestimmten ψυχομαντεῖα, νεκυομαντεῖα. S. oben p. 198 Anm. Aber auch ψυχαγωγοί gab es, die einzelne Seelen anderswo zu erscheinen zwingen konnten. Eurip. Alcest. 1130 f Von solchen ψυχαγωγοί in Thessalien aus dem 5. Jahrhundert redet Plutarch bei Schol. Eur. Alc. 1128. Leute τούς τε τεϑνεῶτας φάσκοντες ψυχαγωγεῖν καὶ ϑεοὺς ὑπισχνούμενοι πείϑειν, ϑυσίαις τς καὶ εὐχαῖς καὶ ἐπῳδαῖς γοητεύοντες werden erwähnt bei Plato Leg. 10, 909 B. Die spätere Litteratur ist voll von solchen Seelencitirungen. Citirung der Hekate später sehr beliebtes Zauberstück (s. Apoll. Rh. 3, 1030 f. etc. Recept zur Ausführung dieses Schwindels bei Hippol. ref. haer. 4, 35. 36). Von einer Ἑκάτης ἐπαγωγή weiss schon Theophrast char. 16. 3) ἀγύρται καὶ μάντεις versprechen ἐάν τίς τιν̕ ἐχϑρὸν πημῆναι ἐϑέλῃ, μετὰ σμικρῶν δαπανῶν ὁμοίως δίκαιον ἀδίκῳ βλάψειν, ἐπαγωγαῖς τισι καὶ καταδέσμοις τοὺς ϑεούς, ὥς φασι, πείϑοντές σφισιν ὐπηρετεῖν. Plat. Rep. II 364 C. Wie gross die Angst vor diesen Zauberkünsten (auch Wachs-

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Zitationshilfe: Rohde, Erwin: Psyche. Seelencult und Unsterblichkeitsglaube der Griechen. Freiburg u. a., 1894, S. 378. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohde_psyche_1894/394>, abgerufen am 22.11.2024.