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Rohde, Erwin: Psyche. Seelencult und Unsterblichkeitsglaube der Griechen. Freiburg u. a., 1894.

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Zeiten bei vielen Völkern den Verstorbenen gespendet wurden.
Man brachte Weihegüsse den Todten dar 1); am letzten Tage
des Festes, den Chytren, der keinem der Olympier, nur dem
unterirdischen Hermes dem Seelengeleiter geweiht war, stellte
man diesem Gott, aber "für die Todten" in Töpfen (nach
denen der Tag benannt war) gekochte Erdfrüchte und Säme-
reien hin 2). Vielleicht warf man auch, als Seelenopfer, Honig-
kuchen in einen Erdschlund im Tempel der Ge Olympia 3).
Auch im Hause wird man die hereinschwärmenden Seelen
bewirthet haben; zuletzt wurden die nicht für die Dauer will-
kommenen Gäste ausgetrieben, ganz wie es am Schluss der
Seelenfeste bei Völkern alter und neuerer Zeiten zu geschehen

1) Schol. Arist. Acharn. 961 p. 26, 8 ff. Dübn. -- Zu den nekron
deipna riefen die prosekontes die Seelen der verstorbenen Familienmit-
glieder herbei (mit einziger Ausnahme derer, die sich erhängt hatten):
Artemidor, onirocr. p. 11, 10 f. Hch. (Vgl. was von den nekusia in
Bithynien Arrian bei Eustath. zu Od. i 65 erzählt.) So wohl auch an
den Anthesterien.
2) Die khutran panspermias stellte man auf dem Hermes, ilaskomenoi
ton Ermen kai peri ton apothanonton. Schol. Ar. Ach. 1076 (Didymus aus
Theopomp.) -- tous tote paragenomenous (schr. periginomenous, nämlich aus
der Fluth) uper ton apothanonton ilasasthai ton Ermen. Schol. Ar. Ran.
218 (nach Theopomp). Es war ein nur hingestelltes, nicht in Brand und
Rauch zum Himmel geschicktes Opfer, wie es bei Theoxenien (vornehm-
lich zu Ehren chthonischer Götter) üblich war, und bei Heroenopfern.
Aehnlich die Ekates deipna, und namentlich die Opfer für die Erinyen:
ta pempomena autais iera popana kai gala en aggesi kerameiois. Schol.
Aeschin. 1, 188.
3) Etym. M. 774, 56: `Udrophoria ; eorte Athenesi penthimos (soweit
auch Hesych. s. v.) epi pois en to kataklusmo apolomenois. Erinnerungs-
fest an die Deukalionische Fluth sollte auch das Chytrenfest sein; die
Fluth sollte sich in den Erdschlund im Tempel der Ge Olumpia ver-
laufen haben: Paus. 1, 18, 7; und wenn nun Pausanias hinzufügt: es-
ballousin es auto (den Schlund) ana pan etos alphita puron meliti maxan-
tes, so liegt es allerdings nahe, mit Preller, Dem. u. Perseph. 229 Anm.,
in den Hydrophorien einen mit den Chytren verbundenen Festgebrauch,
von dem Pausanias einen Theil beschreibt, wiederzuerkennen. Verbindung
der Todten und der Ge auch an den Genesia (Hesych. s v.) -- `Udrophoria
ein Apollofest auf Aegina: Schol. Pind. N. 5, 81 (worüber phantasievoll
K. O. Müller, Aesch. Eum. p. 141).

Zeiten bei vielen Völkern den Verstorbenen gespendet wurden.
Man brachte Weihegüsse den Todten dar 1); am letzten Tage
des Festes, den Chytren, der keinem der Olympier, nur dem
unterirdischen Hermes dem Seelengeleiter geweiht war, stellte
man diesem Gott, aber „für die Todten“ in Töpfen (nach
denen der Tag benannt war) gekochte Erdfrüchte und Säme-
reien hin 2). Vielleicht warf man auch, als Seelenopfer, Honig-
kuchen in einen Erdschlund im Tempel der Ge Olympia 3).
Auch im Hause wird man die hereinschwärmenden Seelen
bewirthet haben; zuletzt wurden die nicht für die Dauer will-
kommenen Gäste ausgetrieben, ganz wie es am Schluss der
Seelenfeste bei Völkern alter und neuerer Zeiten zu geschehen

1) Schol. Arist. Acharn. 961 p. 26, 8 ff. Dübn. — Zu den νεκρῶν
δεῖπνα riefen die προςήκοντες die Seelen der verstorbenen Familienmit-
glieder herbei (mit einziger Ausnahme derer, die sich erhängt hatten):
Artemidor, onirocr. p. 11, 10 f. Hch. (Vgl. was von den νεκύσια in
Bithynien Arrian bei Eustath. zu Od. ι 65 erzählt.) So wohl auch an
den Anthesterien.
2) Die χύτραν πανσπερμίας stellte man auf dem Hermes, ἱλασκόμενοι
τὸν Ἑρμῆν καὶ περὶ τῶν ἀποϑανόντων. Schol. Ar. Ach. 1076 (Didymus aus
Theopomp.) — τοὺς τότε παραγενομένους (schr. περιγινομένους, nämlich aus
der Fluth) ὑπὲρ τῶν ἀποϑανόντων ίλάσασϑαι τὸν Ἑρμῆν. Schol. Ar. Ran.
218 (nach Theopomp). Es war ein nur hingestelltes, nicht in Brand und
Rauch zum Himmel geschicktes Opfer, wie es bei Theoxenien (vornehm-
lich zu Ehren chthonischer Götter) üblich war, und bei Heroenopfern.
Aehnlich die Ἑκάτης δεῖπνα, und namentlich die Opfer für die Erinyen:
τὰ πεμπόμενα αὐταῖς ἱερὰ πόπανα καὶ γάλα ἐν ἄγγεσι κεραμείοις. Schol.
Aeschin. 1, 188.
3) Etym. M. 774, 56: ῾ϒδροφόρια · ἑορτὴ Ἀϑήνησι πένϑιμος (soweit
auch Hesych. s. v.) ἐπὶ ποῖς ἐν τῷ κατακλυσμῷ ἀπολομένοις. Erinnerungs-
fest an die Deukalionische Fluth sollte auch das Chytrenfest sein; die
Fluth sollte sich in den Erdschlund im Tempel der Γῆ Ὀλυμπία ver-
laufen haben: Paus. 1, 18, 7; und wenn nun Pausanias hinzufügt: ἐς-
βάλλουσιν ἐς αὐτὸ (den Schlund) ἀνὰ πᾶν ἔτος ἄλφιτα πυρῶν μέλιτι μάξαν-
τες, so liegt es allerdings nahe, mit Preller, Dem. u. Perseph. 229 Anm.,
in den Hydrophorien einen mit den Chytren verbundenen Festgebrauch,
von dem Pausanias einen Theil beschreibt, wiederzuerkennen. Verbindung
der Todten und der Γῆ auch an den Γενέσια (Hesych. s v.) — ῾ϒδροφόρια
ein Apollofest auf Aegina: Schol. Pind. N. 5, 81 (worüber phantasievoll
K. O. Müller, Aesch. Eum. p. 141).
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[218/0234] Zeiten bei vielen Völkern den Verstorbenen gespendet wurden. Man brachte Weihegüsse den Todten dar 1); am letzten Tage des Festes, den Chytren, der keinem der Olympier, nur dem unterirdischen Hermes dem Seelengeleiter geweiht war, stellte man diesem Gott, aber „für die Todten“ in Töpfen (nach denen der Tag benannt war) gekochte Erdfrüchte und Säme- reien hin 2). Vielleicht warf man auch, als Seelenopfer, Honig- kuchen in einen Erdschlund im Tempel der Ge Olympia 3). Auch im Hause wird man die hereinschwärmenden Seelen bewirthet haben; zuletzt wurden die nicht für die Dauer will- kommenen Gäste ausgetrieben, ganz wie es am Schluss der Seelenfeste bei Völkern alter und neuerer Zeiten zu geschehen 1) Schol. Arist. Acharn. 961 p. 26, 8 ff. Dübn. — Zu den νεκρῶν δεῖπνα riefen die προςήκοντες die Seelen der verstorbenen Familienmit- glieder herbei (mit einziger Ausnahme derer, die sich erhängt hatten): Artemidor, onirocr. p. 11, 10 f. Hch. (Vgl. was von den νεκύσια in Bithynien Arrian bei Eustath. zu Od. ι 65 erzählt.) So wohl auch an den Anthesterien. 2) Die χύτραν πανσπερμίας stellte man auf dem Hermes, ἱλασκόμενοι τὸν Ἑρμῆν καὶ περὶ τῶν ἀποϑανόντων. Schol. Ar. Ach. 1076 (Didymus aus Theopomp.) — τοὺς τότε παραγενομένους (schr. περιγινομένους, nämlich aus der Fluth) ὑπὲρ τῶν ἀποϑανόντων ίλάσασϑαι τὸν Ἑρμῆν. Schol. Ar. Ran. 218 (nach Theopomp). Es war ein nur hingestelltes, nicht in Brand und Rauch zum Himmel geschicktes Opfer, wie es bei Theoxenien (vornehm- lich zu Ehren chthonischer Götter) üblich war, und bei Heroenopfern. Aehnlich die Ἑκάτης δεῖπνα, und namentlich die Opfer für die Erinyen: τὰ πεμπόμενα αὐταῖς ἱερὰ πόπανα καὶ γάλα ἐν ἄγγεσι κεραμείοις. Schol. Aeschin. 1, 188. 3) Etym. M. 774, 56: ῾ϒδροφόρια · ἑορτὴ Ἀϑήνησι πένϑιμος (soweit auch Hesych. s. v.) ἐπὶ ποῖς ἐν τῷ κατακλυσμῷ ἀπολομένοις. Erinnerungs- fest an die Deukalionische Fluth sollte auch das Chytrenfest sein; die Fluth sollte sich in den Erdschlund im Tempel der Γῆ Ὀλυμπία ver- laufen haben: Paus. 1, 18, 7; und wenn nun Pausanias hinzufügt: ἐς- βάλλουσιν ἐς αὐτὸ (den Schlund) ἀνὰ πᾶν ἔτος ἄλφιτα πυρῶν μέλιτι μάξαν- τες, so liegt es allerdings nahe, mit Preller, Dem. u. Perseph. 229 Anm., in den Hydrophorien einen mit den Chytren verbundenen Festgebrauch, von dem Pausanias einen Theil beschreibt, wiederzuerkennen. Verbindung der Todten und der Γῆ auch an den Γενέσια (Hesych. s v.) — ῾ϒδροφόρια ein Apollofest auf Aegina: Schol. Pind. N. 5, 81 (worüber phantasievoll K. O. Müller, Aesch. Eum. p. 141).

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Zitationshilfe: Rohde, Erwin: Psyche. Seelencult und Unsterblichkeitsglaube der Griechen. Freiburg u. a., 1894, S. 218. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohde_psyche_1894/234>, abgerufen am 03.05.2024.