dischen noch sehr. Allein nach dem J. 1621 verfiel er vornehmlich durch die Kriegsunru- hen. In diesem Jahrhunderte giengen noch die Oberhütte zwischen Eisleben und Volkstadt, die Mittelhütte bey Eisleben, die Unterhütte, die Hüttenstädte von Eisleben, eine Hütte bey Mansfeld: zwey gangbare Hütten finden sich bey Leimbach, nämlich die Catharinenhütte, welche ehemals eine Silberhütte gewesen, und die Creuzhütte. Ferner die Wiesenhütte und die neue Hütte Gottesbelohnung genannt, wel- che 1671 erbauet wurde. Im Jahre 1686 fieng man an, die Seigerhütte zwischen Hett- städt und Wiederstädt zu bauen, und das er- stemal wurde 1688 auf selbiger geschmelzt und geseigert. Hinter der Neustadt Eisleben lag die Stahlshütte, die im dreyßigjährigen Kriege viel litte. Die Grafen bemüheten sich indessen immer den Absatz des Kupfers durch Kupfer- kontrakte zu befördern: so schlossen sie derglei- chen 1607 mit Thomas Lobzeltern zu Artern, und 1609 mit den Herren von Nürnberg. 1618 fieng man von neuem an, das verfallene Bergwerk zu Wiederstädt zu bauen, und fand es sehr ergiebig, welches beweiset, daß man zu Anfange dieses Jahrhunderts noch den Bergbau zu erweitern gesucht habe. Im J. 1619 wurden die mansfeldischen Bergwerke dem Rathe zu Leipzig zu vier Fünftheilen auf zehen Jahre zum Verlag überlassen. Schon dieses zeigt einige Spuren von Verfall des
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diſchen noch ſehr. Allein nach dem J. 1621 verfiel er vornehmlich durch die Kriegsunru- hen. In dieſem Jahrhunderte giengen noch die Oberhuͤtte zwiſchen Eisleben und Volkſtadt, die Mittelhuͤtte bey Eisleben, die Unterhuͤtte, die Huͤttenſtaͤdte von Eisleben, eine Huͤtte bey Mansfeld: zwey gangbare Huͤtten finden ſich bey Leimbach, naͤmlich die Catharinenhuͤtte, welche ehemals eine Silberhuͤtte geweſen, und die Creuzhuͤtte. Ferner die Wieſenhuͤtte und die neue Huͤtte Gottesbelohnung genannt, wel- che 1671 erbauet wurde. Im Jahre 1686 fieng man an, die Seigerhuͤtte zwiſchen Hett- ſtaͤdt und Wiederſtaͤdt zu bauen, und das er- ſtemal wurde 1688 auf ſelbiger geſchmelzt und geſeigert. Hinter der Neuſtadt Eisleben lag die Stahlshuͤtte, die im dreyßigjaͤhrigen Kriege viel litte. Die Grafen bemuͤheten ſich indeſſen immer den Abſatz des Kupfers durch Kupfer- kontrakte zu befoͤrdern: ſo ſchloſſen ſie derglei- chen 1607 mit Thomas Lobzeltern zu Artern, und 1609 mit den Herren von Nuͤrnberg. 1618 fieng man von neuem an, das verfallene Bergwerk zu Wiederſtaͤdt zu bauen, und fand es ſehr ergiebig, welches beweiſet, daß man zu Anfange dieſes Jahrhunderts noch den Bergbau zu erweitern geſucht habe. Im J. 1619 wurden die mansfeldiſchen Bergwerke dem Rathe zu Leipzig zu vier Fuͤnftheilen auf zehen Jahre zum Verlag uͤberlaſſen. Schon dieſes zeigt einige Spuren von Verfall des
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diſchen noch ſehr. Allein nach dem J. 1621
verfiel er vornehmlich durch die Kriegsunru-
hen. In dieſem Jahrhunderte giengen noch
die Oberhuͤtte zwiſchen Eisleben und Volkſtadt,
die Mittelhuͤtte bey Eisleben, die Unterhuͤtte,
die Huͤttenſtaͤdte von Eisleben, eine Huͤtte bey
Mansfeld: zwey gangbare Huͤtten finden ſich
bey Leimbach, naͤmlich die Catharinenhuͤtte,
welche ehemals eine Silberhuͤtte geweſen, und
die Creuzhuͤtte. Ferner die Wieſenhuͤtte und
die neue Huͤtte Gottesbelohnung genannt, wel-
che 1671 erbauet wurde. Im Jahre 1686
fieng man an, die Seigerhuͤtte zwiſchen Hett-
ſtaͤdt und Wiederſtaͤdt zu bauen, und das er-
ſtemal wurde 1688 auf ſelbiger geſchmelzt und
geſeigert. Hinter der Neuſtadt Eisleben lag
die Stahlshuͤtte, die im dreyßigjaͤhrigen Kriege
viel litte. Die Grafen bemuͤheten ſich indeſſen
immer den Abſatz des Kupfers durch Kupfer-
kontrakte zu befoͤrdern: ſo ſchloſſen ſie derglei-
chen 1607 mit Thomas Lobzeltern zu Artern,
und 1609 mit den Herren von Nuͤrnberg.
1618 fieng man von neuem an, das verfallene
Bergwerk zu Wiederſtaͤdt zu bauen, und fand
es ſehr ergiebig, welches beweiſet, daß man
zu Anfange dieſes Jahrhunderts noch den
Bergbau zu erweitern geſucht habe. Im J.
1619 wurden die mansfeldiſchen Bergwerke
dem Rathe zu Leipzig zu vier Fuͤnftheilen auf
zehen Jahre zum Verlag uͤberlaſſen. Schon
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 791. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/801>, abgerufen am 22.11.2024.
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