und es scheint, daß schon vorher dergleichen er- gangen i).
Indessen gehet diese mehr auf die Sittlich- keit der Bedienten, und auf die Verhältnisse derselben zu einander, als daß man daraus die chemischen Regeln und die Vollkommen- heit des Seigens daraus ersehen könnte. 1613 ergieng ein Patent von Johann George I. wider die Störer und Landfahrer, welche zum Nachtheil des Privilegiums der Kupferschmid- te mit kupfernen und meßingenen Waaren handeln. Im Jahre 1614 wurde die Eisen- und Hammerordnung auf Gießhübel, welche 1583 Churfürst August errichtet, durchsehen und verneuert, und es ergieng zugleich ein Ab- schied, der von der churfürstlichen Cammer und den Bergräthen und Rentmeistern erthei- let wurde; wie auch ein besonderer deswegen ertheilter Erneurungsbefehl. Es waren be- sonders damals zwey vorzügliche Eisenkam- mern, zu Pirna und zu Dresden, welchen ge- wisse Reviere angewiesen waren, zu der Pir- naischen gehörten die Städte Pirna, Hohen- stein, Dippoldiswalde, Stolpen, Altenberg, Radeberg, Böhmen und die Dorfschaften der Aemter. Zu der dresdnischen Eisenkammer gehörten die Städte Dresden, Thorand, Nos-
sen,
i)Ibid. p. 243. Es heißt darinnen: wir erach- ten unsere Seigerhütte im Grünthal wiederum mit richtiger Ordnung zu versehen.
und es ſcheint, daß ſchon vorher dergleichen er- gangen i).
Indeſſen gehet dieſe mehr auf die Sittlich- keit der Bedienten, und auf die Verhaͤltniſſe derſelben zu einander, als daß man daraus die chemiſchen Regeln und die Vollkommen- heit des Seigens daraus erſehen koͤnnte. 1613 ergieng ein Patent von Johann George I. wider die Stoͤrer und Landfahrer, welche zum Nachtheil des Privilegiums der Kupferſchmid- te mit kupfernen und meßingenen Waaren handeln. Im Jahre 1614 wurde die Eiſen- und Hammerordnung auf Gießhuͤbel, welche 1583 Churfuͤrſt Auguſt errichtet, durchſehen und verneuert, und es ergieng zugleich ein Ab- ſchied, der von der churfuͤrſtlichen Cammer und den Bergraͤthen und Rentmeiſtern erthei- let wurde; wie auch ein beſonderer deswegen ertheilter Erneurungsbefehl. Es waren be- ſonders damals zwey vorzuͤgliche Eiſenkam- mern, zu Pirna und zu Dresden, welchen ge- wiſſe Reviere angewieſen waren, zu der Pir- naiſchen gehoͤrten die Staͤdte Pirna, Hohen- ſtein, Dippoldiswalde, Stolpen, Altenberg, Radeberg, Boͤhmen und die Dorfſchaften der Aemter. Zu der dresdniſchen Eiſenkammer gehoͤrten die Staͤdte Dresden, Thorand, Noſ-
ſen,
i)Ibid. p. 243. Es heißt darinnen: wir erach- ten unſere Seigerhuͤtte im Gruͤnthal wiederum mit richtiger Ordnung zu verſehen.
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und es ſcheint, daß ſchon vorher dergleichen er-
gangen i).
Indeſſen gehet dieſe mehr auf die Sittlich-
keit der Bedienten, und auf die Verhaͤltniſſe
derſelben zu einander, als daß man daraus
die chemiſchen Regeln und die Vollkommen-
heit des Seigens daraus erſehen koͤnnte. 1613
ergieng ein Patent von Johann George I.
wider die Stoͤrer und Landfahrer, welche zum
Nachtheil des Privilegiums der Kupferſchmid-
te mit kupfernen und meßingenen Waaren
handeln. Im Jahre 1614 wurde die Eiſen-
und Hammerordnung auf Gießhuͤbel, welche
1583 Churfuͤrſt Auguſt errichtet, durchſehen
und verneuert, und es ergieng zugleich ein Ab-
ſchied, der von der churfuͤrſtlichen Cammer
und den Bergraͤthen und Rentmeiſtern erthei-
let wurde; wie auch ein beſonderer deswegen
ertheilter Erneurungsbefehl. Es waren be-
ſonders damals zwey vorzuͤgliche Eiſenkam-
mern, zu Pirna und zu Dresden, welchen ge-
wiſſe Reviere angewieſen waren, zu der Pir-
naiſchen gehoͤrten die Staͤdte Pirna, Hohen-
ſtein, Dippoldiswalde, Stolpen, Altenberg,
Radeberg, Boͤhmen und die Dorfſchaften der
Aemter. Zu der dresdniſchen Eiſenkammer
gehoͤrten die Staͤdte Dresden, Thorand, Noſ-
ſen,
i) Ibid. p. 243. Es heißt darinnen: wir erach-
ten unſere Seigerhuͤtte im Gruͤnthal wiederum
mit richtiger Ordnung zu verſehen.
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 783. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/793>, abgerufen am 23.11.2024.
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