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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782.

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Grunde; man fand daselbst in einem Bache,
der in die Weisseritz lief, gediegene Goldkör-
ner, die sehr schwarzbraun sahen. Eine hal-
be viertel Meile vom Schweizerbette fand man
einen mächtigen Kupfergang und Rothgülden-
erz, bey dem Kiefernbusch fand man ebenfalls
dergleichen, wie auch Kupferglaserz, weiter
an dem Gebirge hin, in einer rothen Höhle,
fand man Spuren von einem großen Schatze
von Roth- und Weißgüldenerz. In einem
Flüßchen, das vom Windberge herab kam,
fand man viel Goldkörner. Im tarantischen
Walde liegen Erze und Kupfergänge, so wie
unter Heckendorf ein silberreiches Bergwerk
lag. Der grüne Stolln hielt viel Rothgül-
den- und Glaserz, und bey Heckendorf wurde
1660 gediegenes Silber ausgeackert.

Auch fällt in diese Zeiten die Errichtung
oder Verneurung des Kupferwerks zu Botten-
dorf im Weissenfelsischen. Schon vor Alters
bauete man dasselbe, allein die Alten scheinen
nie auf den Flötz gekommen zu seyn, im drey-
sigjährigen Kriege blieb es liegen. Im Jahre
1685 nahm es der Herzog Johann Adolf von
Weissenfels von neuem wieder auf, ließ einige
Schächte absenken, und im folgenden Jahre
1686 einen Schmelzgraben aus der Unstrut
bis an das roslebische Wehr stechen, an wel-
chen in eben diesem Jahre eine Schmelzhütte
mit drey Oefen erbauet wurde g).


Es
g) Schrebers hällische Samml. 3. p. 220.

Grunde; man fand daſelbſt in einem Bache,
der in die Weiſſeritz lief, gediegene Goldkoͤr-
ner, die ſehr ſchwarzbraun ſahen. Eine hal-
be viertel Meile vom Schweizerbette fand man
einen maͤchtigen Kupfergang und Rothguͤlden-
erz, bey dem Kiefernbuſch fand man ebenfalls
dergleichen, wie auch Kupferglaserz, weiter
an dem Gebirge hin, in einer rothen Hoͤhle,
fand man Spuren von einem großen Schatze
von Roth- und Weißguͤldenerz. In einem
Fluͤßchen, das vom Windberge herab kam,
fand man viel Goldkoͤrner. Im tarantiſchen
Walde liegen Erze und Kupfergaͤnge, ſo wie
unter Heckendorf ein ſilberreiches Bergwerk
lag. Der gruͤne Stolln hielt viel Rothguͤl-
den- und Glaserz, und bey Heckendorf wurde
1660 gediegenes Silber ausgeackert.

Auch faͤllt in dieſe Zeiten die Errichtung
oder Verneurung des Kupferwerks zu Botten-
dorf im Weiſſenfelſiſchen. Schon vor Alters
bauete man daſſelbe, allein die Alten ſcheinen
nie auf den Floͤtz gekommen zu ſeyn, im drey-
ſigjaͤhrigen Kriege blieb es liegen. Im Jahre
1685 nahm es der Herzog Johann Adolf von
Weiſſenfels von neuem wieder auf, ließ einige
Schaͤchte abſenken, und im folgenden Jahre
1686 einen Schmelzgraben aus der Unſtrut
bis an das roslebiſche Wehr ſtechen, an wel-
chen in eben dieſem Jahre eine Schmelzhuͤtte
mit drey Oefen erbauet wurde g).


Es
g) Schrebers haͤlliſche Samml. 3. p. 220.
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[781/0791] Grunde; man fand daſelbſt in einem Bache, der in die Weiſſeritz lief, gediegene Goldkoͤr- ner, die ſehr ſchwarzbraun ſahen. Eine hal- be viertel Meile vom Schweizerbette fand man einen maͤchtigen Kupfergang und Rothguͤlden- erz, bey dem Kiefernbuſch fand man ebenfalls dergleichen, wie auch Kupferglaserz, weiter an dem Gebirge hin, in einer rothen Hoͤhle, fand man Spuren von einem großen Schatze von Roth- und Weißguͤldenerz. In einem Fluͤßchen, das vom Windberge herab kam, fand man viel Goldkoͤrner. Im tarantiſchen Walde liegen Erze und Kupfergaͤnge, ſo wie unter Heckendorf ein ſilberreiches Bergwerk lag. Der gruͤne Stolln hielt viel Rothguͤl- den- und Glaserz, und bey Heckendorf wurde 1660 gediegenes Silber ausgeackert. Auch faͤllt in dieſe Zeiten die Errichtung oder Verneurung des Kupferwerks zu Botten- dorf im Weiſſenfelſiſchen. Schon vor Alters bauete man daſſelbe, allein die Alten ſcheinen nie auf den Floͤtz gekommen zu ſeyn, im drey- ſigjaͤhrigen Kriege blieb es liegen. Im Jahre 1685 nahm es der Herzog Johann Adolf von Weiſſenfels von neuem wieder auf, ließ einige Schaͤchte abſenken, und im folgenden Jahre 1686 einen Schmelzgraben aus der Unſtrut bis an das roslebiſche Wehr ſtechen, an wel- chen in eben dieſem Jahre eine Schmelzhuͤtte mit drey Oefen erbauet wurde g). Es g) Schrebers haͤlliſche Samml. 3. p. 220.

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Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 781. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/791>, abgerufen am 22.07.2024.