Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782.

Bild:
<< vorherige Seite

nommen z). In diesem Jahre erfolgten 1844
Centner, in dem Jahre 1647 3292 Centner,
und so führt Melzer am erwähnten Orte die
Gewinne aller Jahre bis auf seine Zeiten an.
Im Jahre 1683 war der Contrakt auf 5000
Centner. Man ersiehet hieraus, wie ergiebig
dieser Bergbau für die Stadt in diesen Zeiten
gewesen. Die sächsische Regierung nahm sich
dieses schneebergischen Kobaldwerks nachdrück-
lich an. Christian II. errichtete zu Beförde-
rung des Bergbaues eine Kobaldkammer a),
wie auch eine Safflorfarbehandlung b). Jo-
hann Georg, da sie nach dem Jahre 1620 so
zu fallen anfieng, verlangte eine Berichtser-
stattung wegen des Verfalls. Er überließ
1624 diese Handlung an seinen Kammer- und
Bergrath von Brandenstein; allein auch diese
wurde aufgehoben, weil man es für den Berg-
bau nachtheilig fand, und 1627 eine andere mit
fremden Kaufleuten geschlossen, ja 1628 die
freye Handlung unterdessen auf eine Zeit lang
verstattet, bis 1641 wiederum neue Contrakte
in Vorschlag kamen, welche auch 1642 an-
fiengen c). Es wurde damals auf 6 Jahre
geschlossen, und 3 unterschiedene Proben ge-
setzt. 1649 wurde abermals auf 6 Jahre

geschlos-
z) Melzer l. c. p. 437.
a) Melzer l. c. p. 484.
b) Melzer l. c. p. 482.
c) Melzer l. c. p. 484. 437. 486.

nommen z). In dieſem Jahre erfolgten 1844
Centner, in dem Jahre 1647 3292 Centner,
und ſo fuͤhrt Melzer am erwaͤhnten Orte die
Gewinne aller Jahre bis auf ſeine Zeiten an.
Im Jahre 1683 war der Contrakt auf 5000
Centner. Man erſiehet hieraus, wie ergiebig
dieſer Bergbau fuͤr die Stadt in dieſen Zeiten
geweſen. Die ſaͤchſiſche Regierung nahm ſich
dieſes ſchneebergiſchen Kobaldwerks nachdruͤck-
lich an. Chriſtian II. errichtete zu Befoͤrde-
rung des Bergbaues eine Kobaldkammer a),
wie auch eine Safflorfarbehandlung b). Jo-
hann Georg, da ſie nach dem Jahre 1620 ſo
zu fallen anfieng, verlangte eine Berichtser-
ſtattung wegen des Verfalls. Er uͤberließ
1624 dieſe Handlung an ſeinen Kammer- und
Bergrath von Brandenſtein; allein auch dieſe
wurde aufgehoben, weil man es fuͤr den Berg-
bau nachtheilig fand, und 1627 eine andere mit
fremden Kaufleuten geſchloſſen, ja 1628 die
freye Handlung unterdeſſen auf eine Zeit lang
verſtattet, bis 1641 wiederum neue Contrakte
in Vorſchlag kamen, welche auch 1642 an-
fiengen c). Es wurde damals auf 6 Jahre
geſchloſſen, und 3 unterſchiedene Proben ge-
ſetzt. 1649 wurde abermals auf 6 Jahre

geſchloſ-
z) Melzer l. c. p. 437.
a) Melzer l. c. p. 484.
b) Melzer l. c. p. 482.
c) Melzer l. c. p. 484. 437. 486.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0789" n="779"/>
nommen <note place="foot" n="z)">Melzer <hi rendition="#aq">l. c. p.</hi> 437.</note>. In die&#x017F;em Jahre erfolgten 1844<lb/>
Centner, in dem Jahre 1647 3292 Centner,<lb/>
und &#x017F;o fu&#x0364;hrt Melzer am erwa&#x0364;hnten Orte die<lb/>
Gewinne aller Jahre bis auf &#x017F;eine Zeiten an.<lb/>
Im Jahre 1683 war der Contrakt auf 5000<lb/>
Centner. Man er&#x017F;iehet hieraus, wie ergiebig<lb/>
die&#x017F;er Bergbau fu&#x0364;r die Stadt in die&#x017F;en Zeiten<lb/>
gewe&#x017F;en. Die &#x017F;a&#x0364;ch&#x017F;i&#x017F;che Regierung nahm &#x017F;ich<lb/>
die&#x017F;es &#x017F;chneebergi&#x017F;chen Kobaldwerks nachdru&#x0364;ck-<lb/>
lich an. Chri&#x017F;tian <hi rendition="#aq">II.</hi> errichtete zu Befo&#x0364;rde-<lb/>
rung des Bergbaues eine Kobaldkammer <note place="foot" n="a)">Melzer <hi rendition="#aq">l. c. p.</hi> 484.</note>,<lb/>
wie auch eine Safflorfarbehandlung <note place="foot" n="b)">Melzer <hi rendition="#aq">l. c. p.</hi> 482.</note>. Jo-<lb/>
hann Georg, da &#x017F;ie nach dem Jahre 1620 &#x017F;o<lb/>
zu fallen anfieng, verlangte eine Berichtser-<lb/>
&#x017F;tattung wegen des Verfalls. Er u&#x0364;berließ<lb/>
1624 die&#x017F;e Handlung an &#x017F;einen Kammer- und<lb/>
Bergrath von Branden&#x017F;tein; allein auch die&#x017F;e<lb/>
wurde aufgehoben, weil man es fu&#x0364;r den Berg-<lb/>
bau nachtheilig fand, und 1627 eine andere mit<lb/>
fremden Kaufleuten ge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en, ja 1628 die<lb/>
freye Handlung unterde&#x017F;&#x017F;en auf eine Zeit lang<lb/>
ver&#x017F;tattet, bis 1641 wiederum neue Contrakte<lb/>
in Vor&#x017F;chlag kamen, welche auch 1642 an-<lb/>
fiengen <note place="foot" n="c)">Melzer <hi rendition="#aq">l. c. p.</hi> 484. 437. 486.</note>. Es wurde damals auf 6 Jahre<lb/>
ge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en, und 3 unter&#x017F;chiedene Proben ge-<lb/>
&#x017F;etzt. 1649 wurde abermals auf 6 Jahre<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ge&#x017F;chlo&#x017F;-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[779/0789] nommen z). In dieſem Jahre erfolgten 1844 Centner, in dem Jahre 1647 3292 Centner, und ſo fuͤhrt Melzer am erwaͤhnten Orte die Gewinne aller Jahre bis auf ſeine Zeiten an. Im Jahre 1683 war der Contrakt auf 5000 Centner. Man erſiehet hieraus, wie ergiebig dieſer Bergbau fuͤr die Stadt in dieſen Zeiten geweſen. Die ſaͤchſiſche Regierung nahm ſich dieſes ſchneebergiſchen Kobaldwerks nachdruͤck- lich an. Chriſtian II. errichtete zu Befoͤrde- rung des Bergbaues eine Kobaldkammer a), wie auch eine Safflorfarbehandlung b). Jo- hann Georg, da ſie nach dem Jahre 1620 ſo zu fallen anfieng, verlangte eine Berichtser- ſtattung wegen des Verfalls. Er uͤberließ 1624 dieſe Handlung an ſeinen Kammer- und Bergrath von Brandenſtein; allein auch dieſe wurde aufgehoben, weil man es fuͤr den Berg- bau nachtheilig fand, und 1627 eine andere mit fremden Kaufleuten geſchloſſen, ja 1628 die freye Handlung unterdeſſen auf eine Zeit lang verſtattet, bis 1641 wiederum neue Contrakte in Vorſchlag kamen, welche auch 1642 an- fiengen c). Es wurde damals auf 6 Jahre geſchloſſen, und 3 unterſchiedene Proben ge- ſetzt. 1649 wurde abermals auf 6 Jahre geſchloſ- z) Melzer l. c. p. 437. a) Melzer l. c. p. 484. b) Melzer l. c. p. 482. c) Melzer l. c. p. 484. 437. 486.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/789
Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 779. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/789>, abgerufen am 22.07.2024.