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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782.

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Physikus im Joachimsthal schrieb er sein erstes
Bergbuch, welches er Bermannum nennete,
und 1528 erschien, wodurch er zuerst einen
Namen erhielt, sodann kam er nach Chemnitz,
und leistete da dem Hause Sachsen in der Lan-
desgeschichte und dem Bergwerkswesen große
Dienste. Er wurde für Sachsen ein Albertus
Magnus. Er ist ein sehr wichtiger Schrift-
steller für die Statistik und den Bergbau der
meißnischen und thüringischen Gegenden, und
ward daher auch von den Fürsten des Landes,

so
Philippus Melanchthon schrieb von ihm: Ar-
genti venas olim celebrant Albertus Magnus,
sed hunc longe vicit Georgius Agricola medi-
cus, qui recens eas descripsit luculento opere,
in quo plurimum inest reconditae eruditionis:
ad hunc adiunxit summam orationis venustatem,

und in seiner oratione de Misnia sagt er: Gratia
habenda est viro doctissimo Georgio Agricolae,
cuius extant libri de metallis copiose scripti, qui-
bus et patriam ornat et universam posteritatem
de his mirandae naturae operibus ita docet, vt
in hoc genere tam luculenta scripta nulla fuis-
se existimem.
Auch hatte er eine Geschichte des
sächsischen Stammes in vier Büchern geschrieben,
darinnen er auch das montferatische und savoyi-
sche Geschlecht begriff: allein Fabricius, an den
es nach seinem Tode fiel, hat viel umgearbeitet
und geändert, weil Agricola in der römischkatho-
lischen Religion etwas hartnäckig war. Panta-
leon in Prosopographia giebt ihn unrichtig für
einen Niederländer an. Die ganzen Werke sind
zusammengedruckt zu Basel vom Jahr 1550 bis
1558.
C c c 2

Phyſikus im Joachimsthal ſchrieb er ſein erſtes
Bergbuch, welches er Bermannum nennete,
und 1528 erſchien, wodurch er zuerſt einen
Namen erhielt, ſodann kam er nach Chemnitz,
und leiſtete da dem Hauſe Sachſen in der Lan-
desgeſchichte und dem Bergwerksweſen große
Dienſte. Er wurde fuͤr Sachſen ein Albertus
Magnus. Er iſt ein ſehr wichtiger Schrift-
ſteller fuͤr die Statiſtik und den Bergbau der
meißniſchen und thuͤringiſchen Gegenden, und
ward daher auch von den Fuͤrſten des Landes,

ſo
Philippus Melanchthon ſchrieb von ihm: Ar-
genti venas olim celebrant Albertus Magnus,
ſed hunc longe vicit Georgius Agricola medi-
cus, qui recens eas deſcripſit luculento opere,
in quo plurimum ineſt reconditae eruditionis:
ad hunc adiunxit ſummam orationis venuſtatem,

und in ſeiner oratione de Miſnia ſagt er: Gratia
habenda eſt viro doctiſſimo Georgio Agricolae,
cuius extant libri de metallis copioſe ſcripti, qui-
bus et patriam ornat et univerſam poſteritatem
de his mirandae naturae operibus ita docet, vt
in hoc genere tam luculenta ſcripta nulla fuiſ-
ſe exiſtimem.
Auch hatte er eine Geſchichte des
ſaͤchſiſchen Stammes in vier Buͤchern geſchrieben,
darinnen er auch das montferatiſche und ſavoyi-
ſche Geſchlecht begriff: allein Fabricius, an den
es nach ſeinem Tode fiel, hat viel umgearbeitet
und geaͤndert, weil Agricola in der roͤmiſchkatho-
liſchen Religion etwas hartnaͤckig war. Panta-
leon in Proſopographia giebt ihn unrichtig fuͤr
einen Niederlaͤnder an. Die ganzen Werke ſind
zuſammengedruckt zu Baſel vom Jahr 1550 bis
1558.
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[771/0781] Phyſikus im Joachimsthal ſchrieb er ſein erſtes Bergbuch, welches er Bermannum nennete, und 1528 erſchien, wodurch er zuerſt einen Namen erhielt, ſodann kam er nach Chemnitz, und leiſtete da dem Hauſe Sachſen in der Lan- desgeſchichte und dem Bergwerksweſen große Dienſte. Er wurde fuͤr Sachſen ein Albertus Magnus. Er iſt ein ſehr wichtiger Schrift- ſteller fuͤr die Statiſtik und den Bergbau der meißniſchen und thuͤringiſchen Gegenden, und ward daher auch von den Fuͤrſten des Landes, ſo o) o) Philippus Melanchthon ſchrieb von ihm: Ar- genti venas olim celebrant Albertus Magnus, ſed hunc longe vicit Georgius Agricola medi- cus, qui recens eas deſcripſit luculento opere, in quo plurimum ineſt reconditae eruditionis: ad hunc adiunxit ſummam orationis venuſtatem, und in ſeiner oratione de Miſnia ſagt er: Gratia habenda eſt viro doctiſſimo Georgio Agricolae, cuius extant libri de metallis copioſe ſcripti, qui- bus et patriam ornat et univerſam poſteritatem de his mirandae naturae operibus ita docet, vt in hoc genere tam luculenta ſcripta nulla fuiſ- ſe exiſtimem. Auch hatte er eine Geſchichte des ſaͤchſiſchen Stammes in vier Buͤchern geſchrieben, darinnen er auch das montferatiſche und ſavoyi- ſche Geſchlecht begriff: allein Fabricius, an den es nach ſeinem Tode fiel, hat viel umgearbeitet und geaͤndert, weil Agricola in der roͤmiſchkatho- liſchen Religion etwas hartnaͤckig war. Panta- leon in Proſopographia giebt ihn unrichtig fuͤr einen Niederlaͤnder an. Die ganzen Werke ſind zuſammengedruckt zu Baſel vom Jahr 1550 bis 1558. C c c 2

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Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 771. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/781>, abgerufen am 24.11.2024.