Ein anderes Goltberg war Reichstein gegen Mähren zu, es war im 16ten Jahrhunderte sehr berühmt, man schmolz daselbst Gold aus einem groben Kies. Nicht weit von diesem war Alteberg, wo man auch Gold und Silber aus Kies machte, der Zuckmantel unweit vom Gesenk, und der Kupferberg an der Bober, nicht weit vom Goldberge, welcher gutes Ku- pfer führte, wo auch viel Kupferwasser aus Kies gemacht wurde. Bey Sagan gegen der Lausitz zu waren sehr ansehnliche Eisenhämmer, wo das Eisen binnen 10 Jahren wieder wuchs; überhaupt war die ganze Gegend von Sagan, Sorau, Sprottau und Görlitz sehr reich an Eisen. Bey Striga an der Zyel brachen schö- ne Steine, die dem Türkis gleich scheinen, und zu Landshut fand man viel Edelsteine. Zu Reichenbach in Schlesien brach ein Kies, wel- cher Gold und Silber gab c).
In den österreichischen Erblanden machte sich in dem sechzehnten Jahrhunderte um den Bergbau K. Maximilian I. verdient, welcher
eine
nach alten Rechnungen zog die Pfarrkirche zu Goltberg wöchentlich aus dem Bergzehnten eine Mark Goldes. Das in dem liegnitzischen Ge- biete bey Nickelstadt 1340 oder 1342 aufgekom- mene Goldbergwerk dauerte nur 8 Jahre, und das 1369 zu Bythonia (wahrscheinlich Beythen bey Glogaw) angegangene Goldbergwerk hörte auch bald wieder auf. S. Albin S. 72.
c) Albin S. 139.
Ein anderes Goltberg war Reichſtein gegen Maͤhren zu, es war im 16ten Jahrhunderte ſehr beruͤhmt, man ſchmolz daſelbſt Gold aus einem groben Kies. Nicht weit von dieſem war Alteberg, wo man auch Gold und Silber aus Kies machte, der Zuckmantel unweit vom Geſenk, und der Kupferberg an der Bober, nicht weit vom Goldberge, welcher gutes Ku- pfer fuͤhrte, wo auch viel Kupferwaſſer aus Kies gemacht wurde. Bey Sagan gegen der Lauſitz zu waren ſehr anſehnliche Eiſenhaͤmmer, wo das Eiſen binnen 10 Jahren wieder wuchs; uͤberhaupt war die ganze Gegend von Sagan, Sorau, Sprottau und Goͤrlitz ſehr reich an Eiſen. Bey Striga an der Zyel brachen ſchoͤ- ne Steine, die dem Tuͤrkis gleich ſcheinen, und zu Landshut fand man viel Edelſteine. Zu Reichenbach in Schleſien brach ein Kies, wel- cher Gold und Silber gab c).
In den oͤſterreichiſchen Erblanden machte ſich in dem ſechzehnten Jahrhunderte um den Bergbau K. Maximilian I. verdient, welcher
eine
nach alten Rechnungen zog die Pfarrkirche zu Goltberg woͤchentlich aus dem Bergzehnten eine Mark Goldes. Das in dem liegnitziſchen Ge- biete bey Nickelſtadt 1340 oder 1342 aufgekom- mene Goldbergwerk dauerte nur 8 Jahre, und das 1369 zu Bythonia (wahrſcheinlich Beythen bey Glogaw) angegangene Goldbergwerk hoͤrte auch bald wieder auf. S. Albin S. 72.
c) Albin S. 139.
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Ein anderes Goltberg war Reichſtein gegen
Maͤhren zu, es war im 16ten Jahrhunderte
ſehr beruͤhmt, man ſchmolz daſelbſt Gold aus
einem groben Kies. Nicht weit von dieſem
war Alteberg, wo man auch Gold und Silber
aus Kies machte, der Zuckmantel unweit vom
Geſenk, und der Kupferberg an der Bober,
nicht weit vom Goldberge, welcher gutes Ku-
pfer fuͤhrte, wo auch viel Kupferwaſſer aus
Kies gemacht wurde. Bey Sagan gegen der
Lauſitz zu waren ſehr anſehnliche Eiſenhaͤmmer,
wo das Eiſen binnen 10 Jahren wieder wuchs;
uͤberhaupt war die ganze Gegend von Sagan,
Sorau, Sprottau und Goͤrlitz ſehr reich an
Eiſen. Bey Striga an der Zyel brachen ſchoͤ-
ne Steine, die dem Tuͤrkis gleich ſcheinen, und
zu Landshut fand man viel Edelſteine. Zu
Reichenbach in Schleſien brach ein Kies, wel-
cher Gold und Silber gab c).
In den oͤſterreichiſchen Erblanden machte
ſich in dem ſechzehnten Jahrhunderte um den
Bergbau K. Maximilian I. verdient, welcher
eine
b)
c) Albin S. 139.
b) nach alten Rechnungen zog die Pfarrkirche zu
Goltberg woͤchentlich aus dem Bergzehnten eine
Mark Goldes. Das in dem liegnitziſchen Ge-
biete bey Nickelſtadt 1340 oder 1342 aufgekom-
mene Goldbergwerk dauerte nur 8 Jahre, und
das 1369 zu Bythonia (wahrſcheinlich Beythen
bey Glogaw) angegangene Goldbergwerk hoͤrte
auch bald wieder auf. S. Albin S. 72.
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 763. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/773>, abgerufen am 24.11.2024.
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