worden. Man fieng daher 1564 allerhand Berathschlagungen an, um das Bergwerk wie- der in Gang zu bringen: allein kein Vorschlag war wirksamer als die wirkliche Auszahlung des Lohns; hierzu kamen noch einige Uneinig- keiten zwischen den Grafen selbst über das Schmelzen. Im Jahre 1564 wurden zwey Factores über die Hütten bestellt, und die Gra- fen versammleten sich zu Artern, wo sie sich be- rathschlagten, wie es mit dem Bergwerke, den Hütten, dem Kohlenhandel, und was dem an- hängig, gehalten werden solle. Um das Jahr 1569 wurde zu Wolkenried von einem manns- feldischen Bergmann der Bergbau von neuem angefangen. Er war von den mannsfeldischen Bachbauern beleidigt worden und deswegen da- hin gegangen, allein man rief ihn bald wieder zurück und vertrug sich wieder mit ihm, und es wurde also für diesesmal der Nachtheil, der da- durch hätte entstehen können, abgewandt.
Man suchte die Berggränzen sicher zu stel- len und bezog sie daher öfters, unter andern auch 1571. Man dachte mit Ernst an die Verbesserung und Erhebung der Bergwerke von neuem, und die Grafen von Mannsfeld schlos- sen deshalb 1572 mit einigen erfahrnen Berg- verständigen einen Contract auf zehn Jahre, wel- che das Bergwerk in einen bessern Stand zu se- tzen versprachen. Man beschloß zu dem Ende auch 1572, daß sechs allgemeine Zusammen- künfte des Jahres gehalten werden sollten, wo
die
worden. Man fieng daher 1564 allerhand Berathſchlagungen an, um das Bergwerk wie- der in Gang zu bringen: allein kein Vorſchlag war wirkſamer als die wirkliche Auszahlung des Lohns; hierzu kamen noch einige Uneinig- keiten zwiſchen den Grafen ſelbſt uͤber das Schmelzen. Im Jahre 1564 wurden zwey Factores uͤber die Huͤtten beſtellt, und die Gra- fen verſammleten ſich zu Artern, wo ſie ſich be- rathſchlagten, wie es mit dem Bergwerke, den Huͤtten, dem Kohlenhandel, und was dem an- haͤngig, gehalten werden ſolle. Um das Jahr 1569 wurde zu Wolkenried von einem manns- feldiſchen Bergmann der Bergbau von neuem angefangen. Er war von den mannsfeldiſchen Bachbauern beleidigt worden und deswegen da- hin gegangen, allein man rief ihn bald wieder zuruͤck und vertrug ſich wieder mit ihm, und es wurde alſo fuͤr dieſesmal der Nachtheil, der da- durch haͤtte entſtehen koͤnnen, abgewandt.
Man ſuchte die Berggraͤnzen ſicher zu ſtel- len und bezog ſie daher oͤfters, unter andern auch 1571. Man dachte mit Ernſt an die Verbeſſerung und Erhebung der Bergwerke von neuem, und die Grafen von Mannsfeld ſchloſ- ſen deshalb 1572 mit einigen erfahrnen Berg- verſtaͤndigen einen Contract auf zehn Jahre, wel- che das Bergwerk in einen beſſern Stand zu ſe- tzen verſprachen. Man beſchloß zu dem Ende auch 1572, daß ſechs allgemeine Zuſammen- kuͤnfte des Jahres gehalten werden ſollten, wo
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worden. Man fieng daher 1564 allerhand
Berathſchlagungen an, um das Bergwerk wie-
der in Gang zu bringen: allein kein Vorſchlag
war wirkſamer als die wirkliche Auszahlung
des Lohns; hierzu kamen noch einige Uneinig-
keiten zwiſchen den Grafen ſelbſt uͤber das
Schmelzen. Im Jahre 1564 wurden zwey
Factores uͤber die Huͤtten beſtellt, und die Gra-
fen verſammleten ſich zu Artern, wo ſie ſich be-
rathſchlagten, wie es mit dem Bergwerke, den
Huͤtten, dem Kohlenhandel, und was dem an-
haͤngig, gehalten werden ſolle. Um das Jahr
1569 wurde zu Wolkenried von einem manns-
feldiſchen Bergmann der Bergbau von neuem
angefangen. Er war von den mannsfeldiſchen
Bachbauern beleidigt worden und deswegen da-
hin gegangen, allein man rief ihn bald wieder
zuruͤck und vertrug ſich wieder mit ihm, und es
wurde alſo fuͤr dieſesmal der Nachtheil, der da-
durch haͤtte entſtehen koͤnnen, abgewandt.
Man ſuchte die Berggraͤnzen ſicher zu ſtel-
len und bezog ſie daher oͤfters, unter andern
auch 1571. Man dachte mit Ernſt an die
Verbeſſerung und Erhebung der Bergwerke von
neuem, und die Grafen von Mannsfeld ſchloſ-
ſen deshalb 1572 mit einigen erfahrnen Berg-
verſtaͤndigen einen Contract auf zehn Jahre, wel-
che das Bergwerk in einen beſſern Stand zu ſe-
tzen verſprachen. Man beſchloß zu dem Ende
auch 1572, daß ſechs allgemeine Zuſammen-
kuͤnfte des Jahres gehalten werden ſollten, wo
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 708. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/718>, abgerufen am 23.11.2024.
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