Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782.

Bild:
<< vorherige Seite

fehle ergehen ließ, die die Artikel dieser Ord-
nung zum Theil aufhoben oder erklärten. Es
gehören dahin die von 1510, 1511, 1512,
1515, 1516, 1518, 1519, 1523, 1533,
welche 1536 auf desselbigen Herzogs Befehl
zusammengedruckt wurden und zusammen 130
Artikel ausmachen c). Es wurden zu dem da-
mals nicht lange erst entdeckten St. Annaberg-
werk verordnet ein Hauptmann, ein Bergmei-
ster, 8 geschworne bergverständige Männer,
zwey Zehendtner, zwey Hüttenreuter, ein Aus-
theiler, ein Gegenschreiber und Bergschreiber.
Es werden darinnen die Pflichten dieser Bergbe-
dienten bestimmt, und dem Hauptmann An-
theile in diesem Werke zu haben untersagt. Die
unmittelbare Leitung der Bergarbeiten hatte
der Bergmeister, ohne ihn konnte nicht gemu-
thet werden; die Bücher führte der Bergschrei-
ber; der Gegenschreiber hatte das Gegenbuch.
Der Bergmeister mußte jedem auf Verlangen
die Bücher vorlegen. Es wird darinnen ferner
die ganze Bergpolicey, die Bergcameralver-
fassung und die Bergjustizsachen bestimmt und
angeordnet. Im Jahr 1531 ergieng eine
Verordnung wegen der Erbkuxe, wie es in zwei-

fel-
c) Herzog Georg legte 1511 der annabergischen
Bergordnung die Würde eines allgemeinen Berg-
gesetzes bey, durch eine in diesem Jahre an den
Bergschöppenstuhl zu Freyberg erlassene Ver-
fügung.
X x 3

fehle ergehen ließ, die die Artikel dieſer Ord-
nung zum Theil aufhoben oder erklaͤrten. Es
gehoͤren dahin die von 1510, 1511, 1512,
1515, 1516, 1518, 1519, 1523, 1533,
welche 1536 auf deſſelbigen Herzogs Befehl
zuſammengedruckt wurden und zuſammen 130
Artikel ausmachen c). Es wurden zu dem da-
mals nicht lange erſt entdeckten St. Annaberg-
werk verordnet ein Hauptmann, ein Bergmei-
ſter, 8 geſchworne bergverſtaͤndige Maͤnner,
zwey Zehendtner, zwey Huͤttenreuter, ein Aus-
theiler, ein Gegenſchreiber und Bergſchreiber.
Es werden darinnen die Pflichten dieſer Bergbe-
dienten beſtimmt, und dem Hauptmann An-
theile in dieſem Werke zu haben unterſagt. Die
unmittelbare Leitung der Bergarbeiten hatte
der Bergmeiſter, ohne ihn konnte nicht gemu-
thet werden; die Buͤcher fuͤhrte der Bergſchrei-
ber; der Gegenſchreiber hatte das Gegenbuch.
Der Bergmeiſter mußte jedem auf Verlangen
die Buͤcher vorlegen. Es wird darinnen ferner
die ganze Bergpolicey, die Bergcameralver-
faſſung und die Bergjuſtizſachen beſtimmt und
angeordnet. Im Jahr 1531 ergieng eine
Verordnung wegen der Erbkuxe, wie es in zwei-

fel-
c) Herzog Georg legte 1511 der annabergiſchen
Bergordnung die Wuͤrde eines allgemeinen Berg-
geſetzes bey, durch eine in dieſem Jahre an den
Bergſchoͤppenſtuhl zu Freyberg erlaſſene Ver-
fuͤgung.
X x 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0703" n="693"/>
fehle ergehen ließ, die die Artikel die&#x017F;er Ord-<lb/>
nung zum Theil aufhoben oder erkla&#x0364;rten. Es<lb/>
geho&#x0364;ren dahin die von 1510, 1511, 1512,<lb/>
1515, 1516, 1518, 1519, 1523, 1533,<lb/>
welche 1536 auf de&#x017F;&#x017F;elbigen Herzogs Befehl<lb/>
zu&#x017F;ammengedruckt wurden und zu&#x017F;ammen 130<lb/>
Artikel ausmachen <note place="foot" n="c)">Herzog Georg legte 1511 der annabergi&#x017F;chen<lb/>
Bergordnung die Wu&#x0364;rde eines allgemeinen Berg-<lb/>
ge&#x017F;etzes bey, durch eine in die&#x017F;em Jahre an den<lb/>
Berg&#x017F;cho&#x0364;ppen&#x017F;tuhl zu Freyberg erla&#x017F;&#x017F;ene Ver-<lb/>
fu&#x0364;gung.</note>. Es wurden zu dem da-<lb/>
mals nicht lange er&#x017F;t entdeckten St. Annaberg-<lb/>
werk verordnet ein Hauptmann, ein Bergmei-<lb/>
&#x017F;ter, 8 ge&#x017F;chworne bergver&#x017F;ta&#x0364;ndige Ma&#x0364;nner,<lb/>
zwey Zehendtner, zwey Hu&#x0364;ttenreuter, ein Aus-<lb/>
theiler, ein Gegen&#x017F;chreiber und Berg&#x017F;chreiber.<lb/>
Es werden darinnen die Pflichten die&#x017F;er Bergbe-<lb/>
dienten be&#x017F;timmt, und dem Hauptmann An-<lb/>
theile in die&#x017F;em Werke zu haben unter&#x017F;agt. Die<lb/>
unmittelbare Leitung der Bergarbeiten hatte<lb/>
der Bergmei&#x017F;ter, ohne ihn konnte nicht gemu-<lb/>
thet werden; die Bu&#x0364;cher fu&#x0364;hrte der Berg&#x017F;chrei-<lb/>
ber; der Gegen&#x017F;chreiber hatte das Gegenbuch.<lb/>
Der Bergmei&#x017F;ter mußte jedem auf Verlangen<lb/>
die Bu&#x0364;cher vorlegen. Es wird darinnen ferner<lb/>
die ganze Bergpolicey, die Bergcameralver-<lb/>
fa&#x017F;&#x017F;ung und die Bergju&#x017F;tiz&#x017F;achen be&#x017F;timmt und<lb/>
angeordnet. Im Jahr 1531 ergieng eine<lb/>
Verordnung wegen der Erbkuxe, wie es in zwei-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">X x 3</fw><fw place="bottom" type="catch">fel-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[693/0703] fehle ergehen ließ, die die Artikel dieſer Ord- nung zum Theil aufhoben oder erklaͤrten. Es gehoͤren dahin die von 1510, 1511, 1512, 1515, 1516, 1518, 1519, 1523, 1533, welche 1536 auf deſſelbigen Herzogs Befehl zuſammengedruckt wurden und zuſammen 130 Artikel ausmachen c). Es wurden zu dem da- mals nicht lange erſt entdeckten St. Annaberg- werk verordnet ein Hauptmann, ein Bergmei- ſter, 8 geſchworne bergverſtaͤndige Maͤnner, zwey Zehendtner, zwey Huͤttenreuter, ein Aus- theiler, ein Gegenſchreiber und Bergſchreiber. Es werden darinnen die Pflichten dieſer Bergbe- dienten beſtimmt, und dem Hauptmann An- theile in dieſem Werke zu haben unterſagt. Die unmittelbare Leitung der Bergarbeiten hatte der Bergmeiſter, ohne ihn konnte nicht gemu- thet werden; die Buͤcher fuͤhrte der Bergſchrei- ber; der Gegenſchreiber hatte das Gegenbuch. Der Bergmeiſter mußte jedem auf Verlangen die Buͤcher vorlegen. Es wird darinnen ferner die ganze Bergpolicey, die Bergcameralver- faſſung und die Bergjuſtizſachen beſtimmt und angeordnet. Im Jahr 1531 ergieng eine Verordnung wegen der Erbkuxe, wie es in zwei- fel- c) Herzog Georg legte 1511 der annabergiſchen Bergordnung die Wuͤrde eines allgemeinen Berg- geſetzes bey, durch eine in dieſem Jahre an den Bergſchoͤppenſtuhl zu Freyberg erlaſſene Ver- fuͤgung. X x 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/703
Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 693. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/703>, abgerufen am 25.11.2024.