gische berühmt, woraus man das bekannte Gefäß machte; so fand man zu Waldenburg auch eine rothe schiefrige, zu Anneberg eine graue mit Bergröthel, ingleichen eine schöne rothe, zu Rochlitz eine rostriche, zu Mitweide eine vorzüglich gelbe. Um Torgau und Mer- seburg waren Salpetererden, bey Helwigsdorf und Burg Alaunerden, ingleichen bey Dieben und Radeberg. Sehr häufig war die Salpe- tererde in Thüringen; daher wurde zu Erfurt, Lauchstädt, Netzschow, Kirchstädt, Gräfen- dorf, Klebig, Schafstädt, Ebleben viel Sal- peter gemacht.
Torf grub man in dem Meißnischen im sechzehnten Jahrhunderte zuerst, wenigstens sagt Albin, daß man nur vor einigen Jahren angefangen; man brauchte ihn auch schon bey den Bergwerken zum Feuer und Schmelzwesen. Man fand unter andern auch dergleichen bey Mückenberg am Schwarzwasser, dessen man sich schon damals zum Schmelzen und Salz- sieden eben so bediente, wie des niederländi- schen zu Antorf. Auch fand sich Mergel in dem Meißnischen, dessen man sich aber nicht so auf den Aeckern bediente, wie in Sachsen; ein neuer Beweis, daß Herr Meyer hier nichts neues erfand, sondern daß man die Mergel- düngung schon im sechzehnten Jahrhunderte kannte. Zu Wildsdorf bey Dresden machte man auch in dem Meißnischen schon damals Versuche damit. Man fand zu Torgau einen
weis-
giſche beruͤhmt, woraus man das bekannte Gefaͤß machte; ſo fand man zu Waldenburg auch eine rothe ſchiefrige, zu Anneberg eine graue mit Bergroͤthel, ingleichen eine ſchoͤne rothe, zu Rochlitz eine roſtriche, zu Mitweide eine vorzuͤglich gelbe. Um Torgau und Mer- ſeburg waren Salpetererden, bey Helwigsdorf und Burg Alaunerden, ingleichen bey Dieben und Radeberg. Sehr haͤufig war die Salpe- tererde in Thuͤringen; daher wurde zu Erfurt, Lauchſtaͤdt, Netzſchow, Kirchſtaͤdt, Graͤfen- dorf, Klebig, Schafſtaͤdt, Ebleben viel Sal- peter gemacht.
Torf grub man in dem Meißniſchen im ſechzehnten Jahrhunderte zuerſt, wenigſtens ſagt Albin, daß man nur vor einigen Jahren angefangen; man brauchte ihn auch ſchon bey den Bergwerken zum Feuer und Schmelzweſen. Man fand unter andern auch dergleichen bey Muͤckenberg am Schwarzwaſſer, deſſen man ſich ſchon damals zum Schmelzen und Salz- ſieden eben ſo bediente, wie des niederlaͤndi- ſchen zu Antorf. Auch fand ſich Mergel in dem Meißniſchen, deſſen man ſich aber nicht ſo auf den Aeckern bediente, wie in Sachſen; ein neuer Beweis, daß Herr Meyer hier nichts neues erfand, ſondern daß man die Mergel- duͤngung ſchon im ſechzehnten Jahrhunderte kannte. Zu Wildsdorf bey Dresden machte man auch in dem Meißniſchen ſchon damals Verſuche damit. Man fand zu Torgau einen
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giſche beruͤhmt, woraus man das bekannte
Gefaͤß machte; ſo fand man zu Waldenburg
auch eine rothe ſchiefrige, zu Anneberg eine
graue mit Bergroͤthel, ingleichen eine ſchoͤne
rothe, zu Rochlitz eine roſtriche, zu Mitweide
eine vorzuͤglich gelbe. Um Torgau und Mer-
ſeburg waren Salpetererden, bey Helwigsdorf
und Burg Alaunerden, ingleichen bey Dieben
und Radeberg. Sehr haͤufig war die Salpe-
tererde in Thuͤringen; daher wurde zu Erfurt,
Lauchſtaͤdt, Netzſchow, Kirchſtaͤdt, Graͤfen-
dorf, Klebig, Schafſtaͤdt, Ebleben viel Sal-
peter gemacht.
Torf grub man in dem Meißniſchen im
ſechzehnten Jahrhunderte zuerſt, wenigſtens
ſagt Albin, daß man nur vor einigen Jahren
angefangen; man brauchte ihn auch ſchon bey
den Bergwerken zum Feuer und Schmelzweſen.
Man fand unter andern auch dergleichen bey
Muͤckenberg am Schwarzwaſſer, deſſen man
ſich ſchon damals zum Schmelzen und Salz-
ſieden eben ſo bediente, wie des niederlaͤndi-
ſchen zu Antorf. Auch fand ſich Mergel in dem
Meißniſchen, deſſen man ſich aber nicht ſo auf
den Aeckern bediente, wie in Sachſen; ein
neuer Beweis, daß Herr Meyer hier nichts
neues erfand, ſondern daß man die Mergel-
duͤngung ſchon im ſechzehnten Jahrhunderte
kannte. Zu Wildsdorf bey Dresden machte
man auch in dem Meißniſchen ſchon damals
Verſuche damit. Man fand zu Torgau einen
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 684. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/694>, abgerufen am 23.11.2024.
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