gleich kamen, wie Albin und andere gleichzei- tige Schriftsteller, Agrikola und Fabricius behaupten.
Die Eisenwerke waren ansehnlich bey dem Dorfe Pela, und bey Burghartsleuten, in- gleichen bey dem Dorfe Rascha und dem Städt- chen Grünhain, zu Lauenstein, Berggießhü- bel und Glashütten. Das Eisen von diesen drey letztern Werken kommt häufig vor unter dem Namen des pirnischen, weil die Werke nicht weit von Pirna liegen. Es ward für geschmeidiger gehalten, als das lausitzer.
Auf Gießhübel waren vorzüglich Ofenfa- briken, wo die besten eisernen Oefen im 16ten Jahrhunderte gegossen wurden, die denen, welche zu Siegen im Sawerlande, in der Grafschaft Manderschied, in der Eifel, und um das rothe Haus, in welchem letztern auch eiserne Ofen, Röhren und Töpfe gegossen wur- den, nichts nachgaben. Einige in unsern Zeiten weniger bekannte waren noch bey Torgau, welches Kenntmann erwähnt, welches leber- farben sahe, ingleichen bey Heinchen und alten Zelle, im Dorfe Kaltenofen, ingleichen zwi- schen Frankenberg und Chemnitz. Mathesius gedenkt auch noch verschiedener, z. B. der Zei- delwiesen und Magnetenbergs und einiger am Pehlwasser und um Schwarzenberg. Man stellte das meißnische in den damaligen Zeiten an Güte gleich nach dem schwedischen, nor- wegischen und steyerischen, nach welchen man
sogleich
gleich kamen, wie Albin und andere gleichzei- tige Schriftſteller, Agrikola und Fabricius behaupten.
Die Eiſenwerke waren anſehnlich bey dem Dorfe Pela, und bey Burghartsleuten, in- gleichen bey dem Dorfe Raſcha und dem Staͤdt- chen Gruͤnhain, zu Lauenſtein, Berggießhuͤ- bel und Glashuͤtten. Das Eiſen von dieſen drey letztern Werken kommt haͤufig vor unter dem Namen des pirniſchen, weil die Werke nicht weit von Pirna liegen. Es ward fuͤr geſchmeidiger gehalten, als das lauſitzer.
Auf Gießhuͤbel waren vorzuͤglich Ofenfa- briken, wo die beſten eiſernen Oefen im 16ten Jahrhunderte gegoſſen wurden, die denen, welche zu Siegen im Sawerlande, in der Grafſchaft Manderſchied, in der Eifel, und um das rothe Haus, in welchem letztern auch eiſerne Ofen, Roͤhren und Toͤpfe gegoſſen wur- den, nichts nachgaben. Einige in unſern Zeiten weniger bekannte waren noch bey Torgau, welches Kenntmann erwaͤhnt, welches leber- farben ſahe, ingleichen bey Heinchen und alten Zelle, im Dorfe Kaltenofen, ingleichen zwi- ſchen Frankenberg und Chemnitz. Matheſius gedenkt auch noch verſchiedener, z. B. der Zei- delwieſen und Magnetenbergs und einiger am Pehlwaſſer und um Schwarzenberg. Man ſtellte das meißniſche in den damaligen Zeiten an Guͤte gleich nach dem ſchwediſchen, nor- wegiſchen und ſteyeriſchen, nach welchen man
ſogleich
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gleich kamen, wie Albin und andere gleichzei-
tige Schriftſteller, Agrikola und Fabricius
behaupten.
Die Eiſenwerke waren anſehnlich bey dem
Dorfe Pela, und bey Burghartsleuten, in-
gleichen bey dem Dorfe Raſcha und dem Staͤdt-
chen Gruͤnhain, zu Lauenſtein, Berggießhuͤ-
bel und Glashuͤtten. Das Eiſen von dieſen
drey letztern Werken kommt haͤufig vor unter
dem Namen des pirniſchen, weil die Werke
nicht weit von Pirna liegen. Es ward fuͤr
geſchmeidiger gehalten, als das lauſitzer.
Auf Gießhuͤbel waren vorzuͤglich Ofenfa-
briken, wo die beſten eiſernen Oefen im 16ten
Jahrhunderte gegoſſen wurden, die denen,
welche zu Siegen im Sawerlande, in der
Grafſchaft Manderſchied, in der Eifel, und
um das rothe Haus, in welchem letztern auch
eiſerne Ofen, Roͤhren und Toͤpfe gegoſſen wur-
den, nichts nachgaben. Einige in unſern Zeiten
weniger bekannte waren noch bey Torgau,
welches Kenntmann erwaͤhnt, welches leber-
farben ſahe, ingleichen bey Heinchen und alten
Zelle, im Dorfe Kaltenofen, ingleichen zwi-
ſchen Frankenberg und Chemnitz. Matheſius
gedenkt auch noch verſchiedener, z. B. der Zei-
delwieſen und Magnetenbergs und einiger am
Pehlwaſſer und um Schwarzenberg. Man
ſtellte das meißniſche in den damaligen Zeiten
an Guͤte gleich nach dem ſchwediſchen, nor-
wegiſchen und ſteyeriſchen, nach welchen man
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 676. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/686>, abgerufen am 24.11.2024.
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