Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782.

Bild:
<< vorherige Seite

eigentlich zu beobachten. Und weil durch den
siebenjährigen landesverderblichen Krieg die
Straßen sehr verderbt und zu Grunde gerich-
tet waren, so erschien 1763 ein Generale, wie
solche wieder ausgebessert und hergestellt wer-
den sollten, und 1765 eine General-Instru-
ction für die Straßen-Commission, und die
beym Straßenbau angestellten Diener, welcher
auch eine Nachricht von der Art und Weise,
wie man im Würtenbergischen mit dem Stra-
ßenbau verfahren, beygefügt war. Endlich
erschien noch 1781 ein neues Mandat wegen
der Straßenverbesserungen und des Baues der-
selben. Man machte in Sachsen auch Ver-
suche mit den Chausseen, und verschrieb aus
dem Würtenbergischen verschiedene der Sache
verständige Baumeister; allein der Fortgang
der Sache fand Hindernisse und Erschwerung,
da vornehmlich die dazu zu gebrauchenden Ar-
beiter des Landes der Sache nicht kundig ge-
nug waren. Vermöge dieser verschiedenen
Verordnungen wurde zur Direction des Stra-
ßenbaues vornehmlich eine Commission bestellt,
welche durch das Generale von 1763 und durch
einen schriftlichen Befehl von 1764 dem Kreis-
hauptmann jedes Kreises, und nach solchen
den Amtshauptleuten, nach dem Unterschied
der ihnen zugetheilten Aemter, aufgetragen
wurde. Diese hatte den jährlich ausgeworfe-
nen Straßenbaufond hinlänglich und gewis-
senhaft zu vertheilen. Der Kreishauptmann

soll,
S s 4

eigentlich zu beobachten. Und weil durch den
ſiebenjaͤhrigen landesverderblichen Krieg die
Straßen ſehr verderbt und zu Grunde gerich-
tet waren, ſo erſchien 1763 ein Generale, wie
ſolche wieder ausgebeſſert und hergeſtellt wer-
den ſollten, und 1765 eine General-Inſtru-
ction fuͤr die Straßen-Commiſſion, und die
beym Straßenbau angeſtellten Diener, welcher
auch eine Nachricht von der Art und Weiſe,
wie man im Wuͤrtenbergiſchen mit dem Stra-
ßenbau verfahren, beygefuͤgt war. Endlich
erſchien noch 1781 ein neues Mandat wegen
der Straßenverbeſſerungen und des Baues der-
ſelben. Man machte in Sachſen auch Ver-
ſuche mit den Chauſſeen, und verſchrieb aus
dem Wuͤrtenbergiſchen verſchiedene der Sache
verſtaͤndige Baumeiſter; allein der Fortgang
der Sache fand Hinderniſſe und Erſchwerung,
da vornehmlich die dazu zu gebrauchenden Ar-
beiter des Landes der Sache nicht kundig ge-
nug waren. Vermoͤge dieſer verſchiedenen
Verordnungen wurde zur Direction des Stra-
ßenbaues vornehmlich eine Commiſſion beſtellt,
welche durch das Generale von 1763 und durch
einen ſchriftlichen Befehl von 1764 dem Kreis-
hauptmann jedes Kreiſes, und nach ſolchen
den Amtshauptleuten, nach dem Unterſchied
der ihnen zugetheilten Aemter, aufgetragen
wurde. Dieſe hatte den jaͤhrlich ausgeworfe-
nen Straßenbaufond hinlaͤnglich und gewiſ-
ſenhaft zu vertheilen. Der Kreishauptmann

ſoll,
S s 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0657" n="647"/>
eigentlich zu beobachten. Und weil durch den<lb/>
&#x017F;iebenja&#x0364;hrigen landesverderblichen Krieg die<lb/>
Straßen &#x017F;ehr verderbt und zu Grunde gerich-<lb/>
tet waren, &#x017F;o er&#x017F;chien 1763 ein Generale, wie<lb/>
&#x017F;olche wieder ausgebe&#x017F;&#x017F;ert und herge&#x017F;tellt wer-<lb/>
den &#x017F;ollten, und 1765 eine General-In&#x017F;tru-<lb/>
ction fu&#x0364;r die Straßen-Commi&#x017F;&#x017F;ion, und die<lb/>
beym Straßenbau ange&#x017F;tellten Diener, welcher<lb/>
auch eine Nachricht von der Art und Wei&#x017F;e,<lb/>
wie man im Wu&#x0364;rtenbergi&#x017F;chen mit dem Stra-<lb/>
ßenbau verfahren, beygefu&#x0364;gt war. Endlich<lb/>
er&#x017F;chien noch 1781 ein neues Mandat wegen<lb/>
der Straßenverbe&#x017F;&#x017F;erungen und des Baues der-<lb/>
&#x017F;elben. Man machte in Sach&#x017F;en auch Ver-<lb/>
&#x017F;uche mit den Chau&#x017F;&#x017F;een, und ver&#x017F;chrieb aus<lb/>
dem Wu&#x0364;rtenbergi&#x017F;chen ver&#x017F;chiedene der Sache<lb/>
ver&#x017F;ta&#x0364;ndige Baumei&#x017F;ter; allein der Fortgang<lb/>
der Sache fand Hinderni&#x017F;&#x017F;e und Er&#x017F;chwerung,<lb/>
da vornehmlich die dazu zu gebrauchenden Ar-<lb/>
beiter des Landes der Sache nicht kundig ge-<lb/>
nug waren. Vermo&#x0364;ge die&#x017F;er ver&#x017F;chiedenen<lb/>
Verordnungen wurde zur Direction des Stra-<lb/>
ßenbaues vornehmlich eine Commi&#x017F;&#x017F;ion be&#x017F;tellt,<lb/>
welche durch das Generale von 1763 und durch<lb/>
einen &#x017F;chriftlichen Befehl von 1764 dem Kreis-<lb/>
hauptmann jedes Krei&#x017F;es, und nach &#x017F;olchen<lb/>
den Amtshauptleuten, nach dem Unter&#x017F;chied<lb/>
der ihnen zugetheilten Aemter, aufgetragen<lb/>
wurde. Die&#x017F;e hatte den ja&#x0364;hrlich ausgeworfe-<lb/>
nen Straßenbaufond hinla&#x0364;nglich und gewi&#x017F;-<lb/>
&#x017F;enhaft zu vertheilen. Der Kreishauptmann<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">S s 4</fw><fw place="bottom" type="catch">&#x017F;oll,</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[647/0657] eigentlich zu beobachten. Und weil durch den ſiebenjaͤhrigen landesverderblichen Krieg die Straßen ſehr verderbt und zu Grunde gerich- tet waren, ſo erſchien 1763 ein Generale, wie ſolche wieder ausgebeſſert und hergeſtellt wer- den ſollten, und 1765 eine General-Inſtru- ction fuͤr die Straßen-Commiſſion, und die beym Straßenbau angeſtellten Diener, welcher auch eine Nachricht von der Art und Weiſe, wie man im Wuͤrtenbergiſchen mit dem Stra- ßenbau verfahren, beygefuͤgt war. Endlich erſchien noch 1781 ein neues Mandat wegen der Straßenverbeſſerungen und des Baues der- ſelben. Man machte in Sachſen auch Ver- ſuche mit den Chauſſeen, und verſchrieb aus dem Wuͤrtenbergiſchen verſchiedene der Sache verſtaͤndige Baumeiſter; allein der Fortgang der Sache fand Hinderniſſe und Erſchwerung, da vornehmlich die dazu zu gebrauchenden Ar- beiter des Landes der Sache nicht kundig ge- nug waren. Vermoͤge dieſer verſchiedenen Verordnungen wurde zur Direction des Stra- ßenbaues vornehmlich eine Commiſſion beſtellt, welche durch das Generale von 1763 und durch einen ſchriftlichen Befehl von 1764 dem Kreis- hauptmann jedes Kreiſes, und nach ſolchen den Amtshauptleuten, nach dem Unterſchied der ihnen zugetheilten Aemter, aufgetragen wurde. Dieſe hatte den jaͤhrlich ausgeworfe- nen Straßenbaufond hinlaͤnglich und gewiſ- ſenhaft zu vertheilen. Der Kreishauptmann ſoll, S s 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/657
Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 647. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/657>, abgerufen am 20.05.2024.