Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782.mittlere Oekonomiegeschichte gehört, welche In dem Sächsischen kommen zuerst b) deut- In b) Zwar weiß auch Herr Klotsch schon eine Spur im J. 1258, unter Heinrich dem Erlauchten. Allein er bemerkt auch selbst, daß es nicht gewiß sey, ob es von einer eigentlichen Holzflöße, oder von dem auf Kähnen zugeführten Holze zu ver- stehen sey, da er dem Kloster Pforte in der Urkun- de einen Zoll schenkt, der von dem zum Gebrauch des Klosters auf der Saale kommenden Holze bey Camburg erlegt werden mußte. c) Die Urkunde ist folgende:
Friedrichs und Wilhelms, Landgrafen in Thürin- gen, Verordnung wegen der Holzflöße. Wir Friederich und Wilhelm Gebrüder von Gots Gnaden Landgravon in Doringen Maregraven zu Mißen und Pfalzgraven zu Sachsen bekennen vor unser erben vnd Nachkommen vnd tun kunt offentlich in mit diesen Brive allen die gesehen oder hören lesen, daß wir angesehen haben merck- lichen gebrechen den vnser Land bisher an Holcze gehabt haben, und haben die Sale von allen Zöl- len gefrühet bis gen Wißenfels, uff das das un- sern Land und Steten desto mehr Holezes zuge- furet und solche gebrechen etwas erfüllet werden. In mittlere Oekonomiegeſchichte gehoͤrt, welche In dem Saͤchſiſchen kommen zuerſt b) deut- In b) Zwar weiß auch Herr Klotſch ſchon eine Spur im J. 1258, unter Heinrich dem Erlauchten. Allein er bemerkt auch ſelbſt, daß es nicht gewiß ſey, ob es von einer eigentlichen Holzfloͤße, oder von dem auf Kaͤhnen zugefuͤhrten Holze zu ver- ſtehen ſey, da er dem Kloſter Pforte in der Urkun- de einen Zoll ſchenkt, der von dem zum Gebrauch des Kloſters auf der Saale kommenden Holze bey Camburg erlegt werden mußte. c) Die Urkunde iſt folgende:
Friedrichs und Wilhelms, Landgrafen in Thuͤrin- gen, Verordnung wegen der Holzfloͤße. Wir Friederich und Wilhelm Gebruͤder von Gots Gnaden Landgravon in Doringen Maregraven zu Mißen und Pfalzgraven zu Sachſen bekennen vor unſer erben vnd Nachkommen vnd tun kunt offentlich in mit dieſen Brive allen die geſehen oder hoͤren leſen, daß wir angeſehen haben merck- lichen gebrechen den vnſer Land bisher an Holcze gehabt haben, und haben die Sale von allen Zoͤl- len gefruͤhet bis gen Wißenfels, uff das das un- ſern Land und Steten deſto mehr Holezes zuge- furet und ſolche gebrechen etwas erfuͤllet werden. In <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0614" n="604"/> mittlere Oekonomiegeſchichte gehoͤrt, welche<lb/> ich mir vorbehalten habe.</p><lb/> <p>In dem Saͤchſiſchen kommen zuerſt <note place="foot" n="b)">Zwar weiß auch Herr Klotſch ſchon eine Spur<lb/> im J. 1258, unter Heinrich dem Erlauchten.<lb/> Allein er bemerkt auch ſelbſt, daß es nicht gewiß<lb/> ſey, ob es von einer eigentlichen Holzfloͤße, oder<lb/> von dem auf Kaͤhnen zugefuͤhrten Holze zu ver-<lb/> ſtehen ſey, da er dem Kloſter Pforte in der Urkun-<lb/> de einen Zoll ſchenkt, der von dem zum Gebrauch<lb/> des Kloſters auf der Saale kommenden Holze<lb/> bey Camburg erlegt werden mußte.</note> deut-<lb/> liche Nachrichten von einer Holzfloͤße auf dem<lb/> Waſſer vor, im Jahr 1410 in einer zu Saal-<lb/> feld Dienſtags nach Judika ausgeſtellten Ur-<lb/> kunde der beyden Bruͤder Friedrich und Wil-<lb/> helm, Landgrafen zu Thuͤringen und Mark-<lb/> grafen zu Meißen <note xml:id="seg2pn_35_1" next="#seg2pn_35_2" place="foot" n="c)">Die Urkunde iſt folgende:<lb/><list><item>Friedrichs und Wilhelms, Landgrafen in Thuͤrin-<lb/> gen, Verordnung wegen der Holzfloͤße.</item><lb/><item>Wir Friederich und Wilhelm Gebruͤder von Gots<lb/> Gnaden Landgravon in Doringen Maregraven<lb/> zu Mißen und Pfalzgraven zu Sachſen bekennen<lb/> vor unſer erben vnd Nachkommen vnd tun kunt<lb/> offentlich in mit dieſen Brive allen die geſehen<lb/> oder hoͤren leſen, daß wir angeſehen haben merck-<lb/> lichen gebrechen den vnſer Land bisher an Holcze<lb/> gehabt haben, und haben die Sale von allen Zoͤl-<lb/> len gefruͤhet bis gen Wißenfels, uff das das un-<lb/> ſern Land und Steten deſto mehr Holezes zuge-<lb/> furet und ſolche gebrechen etwas erfuͤllet werden.</item></list><lb/> <fw place="bottom" type="catch">In</fw></note>.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">In</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [604/0614]
mittlere Oekonomiegeſchichte gehoͤrt, welche
ich mir vorbehalten habe.
In dem Saͤchſiſchen kommen zuerſt b) deut-
liche Nachrichten von einer Holzfloͤße auf dem
Waſſer vor, im Jahr 1410 in einer zu Saal-
feld Dienſtags nach Judika ausgeſtellten Ur-
kunde der beyden Bruͤder Friedrich und Wil-
helm, Landgrafen zu Thuͤringen und Mark-
grafen zu Meißen c).
In
b) Zwar weiß auch Herr Klotſch ſchon eine Spur
im J. 1258, unter Heinrich dem Erlauchten.
Allein er bemerkt auch ſelbſt, daß es nicht gewiß
ſey, ob es von einer eigentlichen Holzfloͤße, oder
von dem auf Kaͤhnen zugefuͤhrten Holze zu ver-
ſtehen ſey, da er dem Kloſter Pforte in der Urkun-
de einen Zoll ſchenkt, der von dem zum Gebrauch
des Kloſters auf der Saale kommenden Holze
bey Camburg erlegt werden mußte.
c) Die Urkunde iſt folgende:
Friedrichs und Wilhelms, Landgrafen in Thuͤrin-
gen, Verordnung wegen der Holzfloͤße.
Wir Friederich und Wilhelm Gebruͤder von Gots
Gnaden Landgravon in Doringen Maregraven
zu Mißen und Pfalzgraven zu Sachſen bekennen
vor unſer erben vnd Nachkommen vnd tun kunt
offentlich in mit dieſen Brive allen die geſehen
oder hoͤren leſen, daß wir angeſehen haben merck-
lichen gebrechen den vnſer Land bisher an Holcze
gehabt haben, und haben die Sale von allen Zoͤl-
len gefruͤhet bis gen Wißenfels, uff das das un-
ſern Land und Steten deſto mehr Holezes zuge-
furet und ſolche gebrechen etwas erfuͤllet werden.
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