Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782.gen Handwerksgesellen, so nicht im Land gesessen, In dem Sachsen-Coburgischen machte sich Im Jahre 1657 ergieng eine Hessencasse- Müßig- i) Flemming deutscher Fischer p. 491. k) Alle diese Verordnungen s. in des Mylii corp.
constit. march. Es heißt daselbst §. 3. Weil wir unter den gemeinen Bürger- und Bauerleu- ten in Städten und Dörfern viele Lediggänger befunden, welche ihr erlerntes Handwerk und andere ordentliche Arbeit, Nahrung und Handthierung liegen lassen, hingegen aber sich auf den Müßiggang und das vielfältige tägli- che Fischen begeben etc. -- als soll hinführo, um die Verödung der Wasser zu verhüten, und den bey solchem unordentlichen Fischen vorgehenden höchstschädlichen Misbrauch abzuschaffen, kei- nem Fremden, sondern nur der im Lande ist, und eingesessenen Hauptleuten jedes Orts wöchentlich mehr nicht als 2 Tage, nämlich Montags und Freytags, in dem gemeinen und ungehegten Was- ser zu fischen erlaubt, aber den fremden und auswärtigen Gesellen ganz und gar verboten seyn. gen Handwerksgeſellen, ſo nicht im Land geſeſſen, In dem Sachſen-Coburgiſchen machte ſich Im Jahre 1657 ergieng eine Heſſencaſſe- Muͤßig- i) Flemming deutſcher Fiſcher p. 491. k) Alle dieſe Verordnungen ſ. in des Mylii corp.
conſtit. march. Es heißt daſelbſt §. 3. Weil wir unter den gemeinen Buͤrger- und Bauerleu- ten in Staͤdten und Doͤrfern viele Lediggaͤnger befunden, welche ihr erlerntes Handwerk und andere ordentliche Arbeit, Nahrung und Handthierung liegen laſſen, hingegen aber ſich auf den Muͤßiggang und das vielfaͤltige taͤgli- che Fiſchen begeben ꝛc. — als ſoll hinfuͤhro, um die Veroͤdung der Waſſer zu verhuͤten, und den bey ſolchem unordentlichen Fiſchen vorgehenden hoͤchſtſchaͤdlichen Misbrauch abzuſchaffen, kei- nem Fremden, ſondern nur der im Lande iſt, und eingeſeſſenen Hauptleuten jedes Orts woͤchentlich mehr nicht als 2 Tage, naͤmlich Montags und Freytags, in dem gemeinen und ungehegten Waſ- ſer zu fiſchen erlaubt, aber den fremden und auswaͤrtigen Geſellen ganz und gar verboten ſeyn. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0553" n="543"/> gen Handwerksgeſellen, ſo nicht im Land geſeſſen,<lb/> das Fiſchen unterſagt ward <note place="foot" n="i)">Flemming deutſcher Fiſcher <hi rendition="#aq">p.</hi> 491.</note>. Im Jahr<lb/> 1695 ergieng ein Edikt wegen Vor- und Auf-<lb/> kauf bey dem Fiſchhandel <note place="foot" n="k)">Alle dieſe Verordnungen ſ. in des <hi rendition="#aq">Mylii corp.<lb/> conſtit. march.</hi> Es heißt daſelbſt §. 3. Weil<lb/> wir unter den gemeinen Buͤrger- und Bauerleu-<lb/> ten in Staͤdten und Doͤrfern viele Lediggaͤnger<lb/> befunden, welche ihr erlerntes Handwerk<lb/> und andere ordentliche Arbeit, Nahrung und<lb/> Handthierung liegen laſſen, hingegen aber ſich<lb/> auf den Muͤßiggang und das vielfaͤltige taͤgli-<lb/> che Fiſchen begeben ꝛc. — als ſoll hinfuͤhro, um<lb/> die Veroͤdung der Waſſer zu verhuͤten, und den<lb/> bey ſolchem unordentlichen Fiſchen vorgehenden<lb/> hoͤchſtſchaͤdlichen Misbrauch abzuſchaffen, kei-<lb/> nem Fremden, ſondern nur der im Lande iſt, und<lb/> eingeſeſſenen Hauptleuten jedes Orts woͤchentlich<lb/> mehr nicht als 2 Tage, naͤmlich Montags und<lb/> Freytags, in dem gemeinen und ungehegten Waſ-<lb/> ſer zu fiſchen erlaubt, aber den fremden und<lb/> auswaͤrtigen Geſellen ganz und gar verboten<lb/> ſeyn.</note>.</p><lb/> <p>In dem Sachſen-Coburgiſchen machte ſich<lb/> Herzog Johann Caſimir 1607 um die Fi-<lb/> ſcherey verdient, und verbot das Fiſchen mit<lb/> Angeln, Kugelwerfen, wie auch das Roͤſten<lb/> des Flachſes in den Waſſern.</p><lb/> <p>Im Jahre 1657 ergieng eine Heſſencaſſe-<lb/> liſche Waſſer- und Fiſchordnung, wo um des<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Muͤßig-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [543/0553]
gen Handwerksgeſellen, ſo nicht im Land geſeſſen,
das Fiſchen unterſagt ward i). Im Jahr
1695 ergieng ein Edikt wegen Vor- und Auf-
kauf bey dem Fiſchhandel k).
In dem Sachſen-Coburgiſchen machte ſich
Herzog Johann Caſimir 1607 um die Fi-
ſcherey verdient, und verbot das Fiſchen mit
Angeln, Kugelwerfen, wie auch das Roͤſten
des Flachſes in den Waſſern.
Im Jahre 1657 ergieng eine Heſſencaſſe-
liſche Waſſer- und Fiſchordnung, wo um des
Muͤßig-
i) Flemming deutſcher Fiſcher p. 491.
k) Alle dieſe Verordnungen ſ. in des Mylii corp.
conſtit. march. Es heißt daſelbſt §. 3. Weil
wir unter den gemeinen Buͤrger- und Bauerleu-
ten in Staͤdten und Doͤrfern viele Lediggaͤnger
befunden, welche ihr erlerntes Handwerk
und andere ordentliche Arbeit, Nahrung und
Handthierung liegen laſſen, hingegen aber ſich
auf den Muͤßiggang und das vielfaͤltige taͤgli-
che Fiſchen begeben ꝛc. — als ſoll hinfuͤhro, um
die Veroͤdung der Waſſer zu verhuͤten, und den
bey ſolchem unordentlichen Fiſchen vorgehenden
hoͤchſtſchaͤdlichen Misbrauch abzuſchaffen, kei-
nem Fremden, ſondern nur der im Lande iſt, und
eingeſeſſenen Hauptleuten jedes Orts woͤchentlich
mehr nicht als 2 Tage, naͤmlich Montags und
Freytags, in dem gemeinen und ungehegten Waſ-
ſer zu fiſchen erlaubt, aber den fremden und
auswaͤrtigen Geſellen ganz und gar verboten
ſeyn.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |