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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782.

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tung dieser Fischordnung, und es scheinen kei-
ne besondern Bedienten bey der Fischerey an-

gestellt
Wollte sich aber jemand einiger Gerechtigkeit
oder Dienstbarkeit in einem oder mehr Wassern
oder Bächen des Fischens anmaßen, so soll der-
selbe zuvor mit Grund und Uhrkund vor unserm
Obervogt, Amtleuten, auch Gerichten solches dar-
thun, alsdann ihme der Billigkeit nach hierum
Bescheid gegeben werden.
Und sollen unsere Waldvögte, Forstmeister
und Knechte ihr gut Aufsehen haben, und dar-
über gute Kundschaft halten und machen, daß
das hiebey bezeichnet Maß der Löngin der Vor-
hennen und Fischen mit Kopf und Schwanz,
nicht allein von denen, so einige Dienstbarkeit in
solchen Wassern hetten, sondern allen Fischern
so eigne oder bestandne Wasser haben, eigendlich
und straks gehalten. Auch von den Fischern die
seynd fremd oder heimisch all und jede Fisch, so
solch Maß nicht halten, in ihren Häusern nicht
gebraucht noch verschenkt oder die von jemand
erkaufft, sondern ob die etwan zu Mißfang ge-
fangen, alsobald wiederum in das Wasser ge-
worfen werden.
Desgleichen soll es auch mit den kleinen edlen
Krebsgen gehalten, und wo die gefangen wieder
ins Wasser geworfen werden; Alles bey Straf,
so oft das nicht beschicht, dreyer Pfund Heller,
die nicht allein der so die gefangene Fische oder
Krebs verkaufft oder hingeschenkt, sondern auch
der, so die Kaufs- oder anderer Weise von ei-
nem also annimt zu bezahlen verfallen seyn. Und
welcher also einen oder mehr anzeigt und zu
Strafe bringet, deme sollen von jeder Straff
zehen Schilling Heller geben werden.
Und
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tung dieſer Fiſchordnung, und es ſcheinen kei-
ne beſondern Bedienten bey der Fiſcherey an-

geſtellt
Wollte ſich aber jemand einiger Gerechtigkeit
oder Dienſtbarkeit in einem oder mehr Waſſern
oder Baͤchen des Fiſchens anmaßen, ſo ſoll der-
ſelbe zuvor mit Grund und Uhrkund vor unſerm
Obervogt, Amtleuten, auch Gerichten ſolches dar-
thun, alsdann ihme der Billigkeit nach hierum
Beſcheid gegeben werden.
Und ſollen unſere Waldvoͤgte, Forſtmeiſter
und Knechte ihr gut Aufſehen haben, und dar-
uͤber gute Kundſchaft halten und machen, daß
das hiebey bezeichnet Maß der Loͤngin der Vor-
hennen und Fiſchen mit Kopf und Schwanz,
nicht allein von denen, ſo einige Dienſtbarkeit in
ſolchen Waſſern hetten, ſondern allen Fiſchern
ſo eigne oder beſtandne Waſſer haben, eigendlich
und ſtraks gehalten. Auch von den Fiſchern die
ſeynd fremd oder heimiſch all und jede Fiſch, ſo
ſolch Maß nicht halten, in ihren Haͤuſern nicht
gebraucht noch verſchenkt oder die von jemand
erkaufft, ſondern ob die etwan zu Mißfang ge-
fangen, alſobald wiederum in das Waſſer ge-
worfen werden.
Desgleichen ſoll es auch mit den kleinen edlen
Krebsgen gehalten, und wo die gefangen wieder
ins Waſſer geworfen werden; Alles bey Straf,
ſo oft das nicht beſchicht, dreyer Pfund Heller,
die nicht allein der ſo die gefangene Fiſche oder
Krebs verkaufft oder hingeſchenkt, ſondern auch
der, ſo die Kaufs- oder anderer Weiſe von ei-
nem alſo annimt zu bezahlen verfallen ſeyn. Und
welcher alſo einen oder mehr anzeigt und zu
Strafe bringet, deme ſollen von jeder Straff
zehen Schilling Heller geben werden.
Und
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[537/0547] tung dieſer Fiſchordnung, und es ſcheinen kei- ne beſondern Bedienten bey der Fiſcherey an- geſtellt a) a) Wollte ſich aber jemand einiger Gerechtigkeit oder Dienſtbarkeit in einem oder mehr Waſſern oder Baͤchen des Fiſchens anmaßen, ſo ſoll der- ſelbe zuvor mit Grund und Uhrkund vor unſerm Obervogt, Amtleuten, auch Gerichten ſolches dar- thun, alsdann ihme der Billigkeit nach hierum Beſcheid gegeben werden. Und ſollen unſere Waldvoͤgte, Forſtmeiſter und Knechte ihr gut Aufſehen haben, und dar- uͤber gute Kundſchaft halten und machen, daß das hiebey bezeichnet Maß der Loͤngin der Vor- hennen und Fiſchen mit Kopf und Schwanz, nicht allein von denen, ſo einige Dienſtbarkeit in ſolchen Waſſern hetten, ſondern allen Fiſchern ſo eigne oder beſtandne Waſſer haben, eigendlich und ſtraks gehalten. Auch von den Fiſchern die ſeynd fremd oder heimiſch all und jede Fiſch, ſo ſolch Maß nicht halten, in ihren Haͤuſern nicht gebraucht noch verſchenkt oder die von jemand erkaufft, ſondern ob die etwan zu Mißfang ge- fangen, alſobald wiederum in das Waſſer ge- worfen werden. Desgleichen ſoll es auch mit den kleinen edlen Krebsgen gehalten, und wo die gefangen wieder ins Waſſer geworfen werden; Alles bey Straf, ſo oft das nicht beſchicht, dreyer Pfund Heller, die nicht allein der ſo die gefangene Fiſche oder Krebs verkaufft oder hingeſchenkt, ſondern auch der, ſo die Kaufs- oder anderer Weiſe von ei- nem alſo annimt zu bezahlen verfallen ſeyn. Und welcher alſo einen oder mehr anzeigt und zu Strafe bringet, deme ſollen von jeder Straff zehen Schilling Heller geben werden. Und L l 5

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Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 537. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/547>, abgerufen am 22.11.2024.