Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782.

Bild:
<< vorherige Seite

die Hofhaltung, und durfte Niemand ohne be-
sondere Erlaubniß darinnen fischen y). Es
hatten sowohl die Fischmeister und Fischer, als
die Forst- und andere Bedienten die Aufsicht
darauf. An den Forellen- und Krebsbächen
war es untersagt, Weiden, Erlen oder ander
Holz von den Wurzeln auszuhauen. Es
wird in der erwähnten Jagd- und Forstord-
nung sich auf eine besondere Fischordnung, die
ebenfalls im 16ten Jahrhundert erschien, wie
auch auf die hohenlohische Landesordnung der
vorigen Zeiten berufen, welches beweist, daß
man schon in den frühern Jahren des sech-
zehnten Jahrhunderts sich dieses Geschäft in
diesen Gegenden ernstlich angelegen seyn lassen.
In der Landesordnung war bestimmt, wie die
Fischpächter sich bey den Fischereyen zu betra-
gen hatten.

Auch in dem Hessischen findet sich eine
Fischordnung des Landgrafen Philipps, auf
welche sich Landgraf Moritz in seiner Forst-
und Jagdordnung vom J. 1624 beruft z),
und sie darinn erneuert. In dem Chursäch-
sischen wurden schon a) in dem Ausschreiben
des Churfürstens August von 1555 Verord-

nungen
y) Ibid. p. 236.
z) S. Fritsch l. c. p. 173.
a) Sie ist erwähnt in der vom J. 1596 Cod. Aug.
T. I. p.
611.

die Hofhaltung, und durfte Niemand ohne be-
ſondere Erlaubniß darinnen fiſchen y). Es
hatten ſowohl die Fiſchmeiſter und Fiſcher, als
die Forſt- und andere Bedienten die Aufſicht
darauf. An den Forellen- und Krebsbaͤchen
war es unterſagt, Weiden, Erlen oder ander
Holz von den Wurzeln auszuhauen. Es
wird in der erwaͤhnten Jagd- und Forſtord-
nung ſich auf eine beſondere Fiſchordnung, die
ebenfalls im 16ten Jahrhundert erſchien, wie
auch auf die hohenlohiſche Landesordnung der
vorigen Zeiten berufen, welches beweiſt, daß
man ſchon in den fruͤhern Jahren des ſech-
zehnten Jahrhunderts ſich dieſes Geſchaͤft in
dieſen Gegenden ernſtlich angelegen ſeyn laſſen.
In der Landesordnung war beſtimmt, wie die
Fiſchpaͤchter ſich bey den Fiſchereyen zu betra-
gen hatten.

Auch in dem Heſſiſchen findet ſich eine
Fiſchordnung des Landgrafen Philipps, auf
welche ſich Landgraf Moritz in ſeiner Forſt-
und Jagdordnung vom J. 1624 beruft z),
und ſie darinn erneuert. In dem Churſaͤch-
ſiſchen wurden ſchon a) in dem Ausſchreiben
des Churfuͤrſtens Auguſt von 1555 Verord-

nungen
y) Ibid. p. 236.
z) S. Fritſch l. c. p. 173.
a) Sie iſt erwaͤhnt in der vom J. 1596 Cod. Aug.
T. I. p.
611.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0538" n="528"/>
die Hofhaltung, und durfte Niemand ohne be-<lb/>
&#x017F;ondere Erlaubniß darinnen fi&#x017F;chen <note place="foot" n="y)"><hi rendition="#aq">Ibid. p.</hi> 236.</note>. Es<lb/>
hatten &#x017F;owohl die Fi&#x017F;chmei&#x017F;ter und Fi&#x017F;cher, als<lb/>
die For&#x017F;t- und andere Bedienten die Auf&#x017F;icht<lb/>
darauf. An den Forellen- und Krebsba&#x0364;chen<lb/>
war es unter&#x017F;agt, Weiden, Erlen oder ander<lb/>
Holz von den Wurzeln auszuhauen. Es<lb/>
wird in der erwa&#x0364;hnten Jagd- und For&#x017F;tord-<lb/>
nung &#x017F;ich auf eine be&#x017F;ondere Fi&#x017F;chordnung, die<lb/>
ebenfalls im 16ten Jahrhundert er&#x017F;chien, wie<lb/>
auch auf die hohenlohi&#x017F;che Landesordnung der<lb/>
vorigen Zeiten berufen, welches bewei&#x017F;t, daß<lb/>
man &#x017F;chon in den fru&#x0364;hern Jahren des &#x017F;ech-<lb/>
zehnten Jahrhunderts &#x017F;ich die&#x017F;es Ge&#x017F;cha&#x0364;ft in<lb/>
die&#x017F;en Gegenden ern&#x017F;tlich angelegen &#x017F;eyn la&#x017F;&#x017F;en.<lb/>
In der Landesordnung war be&#x017F;timmt, wie die<lb/>
Fi&#x017F;chpa&#x0364;chter &#x017F;ich bey den Fi&#x017F;chereyen zu betra-<lb/>
gen hatten.</p><lb/>
          <p>Auch in dem He&#x017F;&#x017F;i&#x017F;chen findet &#x017F;ich eine<lb/>
Fi&#x017F;chordnung des Landgrafen Philipps, auf<lb/>
welche &#x017F;ich Landgraf Moritz in &#x017F;einer For&#x017F;t-<lb/>
und Jagdordnung vom J. 1624 beruft <note place="foot" n="z)">S. Frit&#x017F;ch <hi rendition="#aq">l. c. p.</hi> 173.</note>,<lb/>
und &#x017F;ie darinn erneuert. In dem Chur&#x017F;a&#x0364;ch-<lb/>
&#x017F;i&#x017F;chen wurden &#x017F;chon <note place="foot" n="a)">Sie i&#x017F;t erwa&#x0364;hnt in der vom J. 1596 <hi rendition="#aq">Cod. Aug.<lb/>
T. I. p.</hi> 611.</note> in dem Aus&#x017F;chreiben<lb/>
des Churfu&#x0364;r&#x017F;tens Augu&#x017F;t von 1555 Verord-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">nungen</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[528/0538] die Hofhaltung, und durfte Niemand ohne be- ſondere Erlaubniß darinnen fiſchen y). Es hatten ſowohl die Fiſchmeiſter und Fiſcher, als die Forſt- und andere Bedienten die Aufſicht darauf. An den Forellen- und Krebsbaͤchen war es unterſagt, Weiden, Erlen oder ander Holz von den Wurzeln auszuhauen. Es wird in der erwaͤhnten Jagd- und Forſtord- nung ſich auf eine beſondere Fiſchordnung, die ebenfalls im 16ten Jahrhundert erſchien, wie auch auf die hohenlohiſche Landesordnung der vorigen Zeiten berufen, welches beweiſt, daß man ſchon in den fruͤhern Jahren des ſech- zehnten Jahrhunderts ſich dieſes Geſchaͤft in dieſen Gegenden ernſtlich angelegen ſeyn laſſen. In der Landesordnung war beſtimmt, wie die Fiſchpaͤchter ſich bey den Fiſchereyen zu betra- gen hatten. Auch in dem Heſſiſchen findet ſich eine Fiſchordnung des Landgrafen Philipps, auf welche ſich Landgraf Moritz in ſeiner Forſt- und Jagdordnung vom J. 1624 beruft z), und ſie darinn erneuert. In dem Churſaͤch- ſiſchen wurden ſchon a) in dem Ausſchreiben des Churfuͤrſtens Auguſt von 1555 Verord- nungen y) Ibid. p. 236. z) S. Fritſch l. c. p. 173. a) Sie iſt erwaͤhnt in der vom J. 1596 Cod. Aug. T. I. p. 611.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/538
Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 528. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/538>, abgerufen am 22.07.2024.