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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782.

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freyheit. Kaiser Maximilian I bestätigte
diese freye Pürsch im J. 1516. Die Pürsch-
verwandten machen ein eignes Collegium, wel-
ches das freye Pürschcollegium heißt; sie hal-
ten ihre besondern Zusammenkünfte, haben
eigene Gesetze oder Pürschordnungen, Matri-
kel und besondere Bediente, einen Pürschobri-
sten, Pürschausschuß und Pürschadvokaten c).
Sie erstreckt sich nicht durch ganz Schwaben,
sondern nur auf gewisse Orte. So genossen
in dem Würtenbergischen die Städte
und Aemter Bahlingen, Rosenfeld, Ebun-
gen, St. Georgen wegen Rothenzimmern,
Dornhaan und Alpirspach d), einer freyen,
jedoch nur Gnadenjagd, und der obere und
untere freye Pürschbezirk zwischen der Riß,
Donau und Blau, welches die eigentliche so-
genannte schwäbische freye Pürsch ist. Eben

so
c) Die gewöhnliche Meynung von ihrem Ursprunge
ist, daß sie nach dem Abgange der Herzoge von
Schwaben entstanden sey. Eine andere Mey-
nung bringt vor D. G. Hofmann de libera ve-
natione Suevo-Memmingensi. Tubingae 1753.
p.
46. §. 14. Man sehe von dieser Pürsch Ja-
cob Otto freye Pürschbeschreibung, v. Harprecht
sciagraphia liberae venationis Germaniae in
primis Sueviae.
d) S. die gnädigst ertheilte freye Pürschordnung
von 1737 vom 20 Februar in dem Auszuge der
hochfürstlichen würtenbergischen Forstordnungen
und Rescripte, 1748, Stutgard 8.

freyheit. Kaiſer Maximilian I beſtaͤtigte
dieſe freye Puͤrſch im J. 1516. Die Puͤrſch-
verwandten machen ein eignes Collegium, wel-
ches das freye Puͤrſchcollegium heißt; ſie hal-
ten ihre beſondern Zuſammenkuͤnfte, haben
eigene Geſetze oder Puͤrſchordnungen, Matri-
kel und beſondere Bediente, einen Puͤrſchobri-
ſten, Puͤrſchausſchuß und Puͤrſchadvokaten c).
Sie erſtreckt ſich nicht durch ganz Schwaben,
ſondern nur auf gewiſſe Orte. So genoſſen
in dem Wuͤrtenbergiſchen die Staͤdte
und Aemter Bahlingen, Roſenfeld, Ebun-
gen, St. Georgen wegen Rothenzimmern,
Dornhaan und Alpirſpach d), einer freyen,
jedoch nur Gnadenjagd, und der obere und
untere freye Puͤrſchbezirk zwiſchen der Riß,
Donau und Blau, welches die eigentliche ſo-
genannte ſchwaͤbiſche freye Puͤrſch iſt. Eben

ſo
c) Die gewoͤhnliche Meynung von ihrem Urſprunge
iſt, daß ſie nach dem Abgange der Herzoge von
Schwaben entſtanden ſey. Eine andere Mey-
nung bringt vor D. G. Hofmann de libera ve-
natione Suevo-Memmingenſi. Tubingae 1753.
p.
46. §. 14. Man ſehe von dieſer Puͤrſch Ja-
cob Otto freye Puͤrſchbeſchreibung, v. Harprecht
ſciagraphia liberae venationis Germaniae in
primis Sueviae.
d) S. die gnaͤdigſt ertheilte freye Puͤrſchordnung
von 1737 vom 20 Februar in dem Auszuge der
hochfuͤrſtlichen wuͤrtenbergiſchen Forſtordnungen
und Reſcripte, 1748, Stutgard 8.
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[394/0404] freyheit. Kaiſer Maximilian I beſtaͤtigte dieſe freye Puͤrſch im J. 1516. Die Puͤrſch- verwandten machen ein eignes Collegium, wel- ches das freye Puͤrſchcollegium heißt; ſie hal- ten ihre beſondern Zuſammenkuͤnfte, haben eigene Geſetze oder Puͤrſchordnungen, Matri- kel und beſondere Bediente, einen Puͤrſchobri- ſten, Puͤrſchausſchuß und Puͤrſchadvokaten c). Sie erſtreckt ſich nicht durch ganz Schwaben, ſondern nur auf gewiſſe Orte. So genoſſen in dem Wuͤrtenbergiſchen die Staͤdte und Aemter Bahlingen, Roſenfeld, Ebun- gen, St. Georgen wegen Rothenzimmern, Dornhaan und Alpirſpach d), einer freyen, jedoch nur Gnadenjagd, und der obere und untere freye Puͤrſchbezirk zwiſchen der Riß, Donau und Blau, welches die eigentliche ſo- genannte ſchwaͤbiſche freye Puͤrſch iſt. Eben ſo c) Die gewoͤhnliche Meynung von ihrem Urſprunge iſt, daß ſie nach dem Abgange der Herzoge von Schwaben entſtanden ſey. Eine andere Mey- nung bringt vor D. G. Hofmann de libera ve- natione Suevo-Memmingenſi. Tubingae 1753. p. 46. §. 14. Man ſehe von dieſer Puͤrſch Ja- cob Otto freye Puͤrſchbeſchreibung, v. Harprecht ſciagraphia liberae venationis Germaniae in primis Sueviae. d) S. die gnaͤdigſt ertheilte freye Puͤrſchordnung von 1737 vom 20 Februar in dem Auszuge der hochfuͤrſtlichen wuͤrtenbergiſchen Forſtordnungen und Reſcripte, 1748, Stutgard 8.

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Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 394. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/404>, abgerufen am 22.11.2024.