Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782.

Bild:
<< vorherige Seite

hauen werden: so thut auch der Gothaischs
derselben Erwähnung k). In einem chursäch-
sischen Mandate vom J. 1694 wurden unter
die Amtsappertinenzen auch Hopfenberge ge-
zählt. In dem Brandenburgischen findet
man auch in diesem Jahrhunderte die Auf-
merksamkeit für dieses Geschäft. So erschien
1602 ein Rescript, wegen verbotener Aus-
fuhre des Hopfens, im Jahre 1621 ein Pa-
tent, wider die Ausfuhre desselben, im Jahre
1628 und 1659 ein Edict, 1669 ein Patent,
ingleichen im Jahre 1677. Im J. 1687
ein Patent, wegen des buckowischen Hopfens,
welches beweist, daß der Hopfenbau sich in
der Mark an verschiedenen Orten ausgebreitet,
da dieses Buckow in dem Lebusischen Kreise
liegt. In diesem Jahrhunderte blühete in-
dessen der Hopfenbau und Hopfenhandel in der
Altmark, in der Gegend um Gardelegen sehr.
Die Altmark führte, nach Nachrichten aus den
Jahrbüchern, vornehmlich in dem Jahre 1633
etliche tausend Wispel Hopfen nach Dänne-
mark, Holstein, Franken, Meißen, Thü-
ringen, und versorgte dabey sich und die an-
liegenden Kreise. Wegen des starken Hopfen-
baues und Handels war daher auch die Stadt
Gardelegen vor alten Zeiten her mit besondern

Ge-
k) S. Gothaische Forst- und Jagdordnung, vom
J. 1646. 4ten Hauptpunkt. §. 8. bey dem Fritsch
l. c. p. 42.

hauen werden: ſo thut auch der Gothaiſchs
derſelben Erwaͤhnung k). In einem churſaͤch-
ſiſchen Mandate vom J. 1694 wurden unter
die Amtsappertinenzen auch Hopfenberge ge-
zaͤhlt. In dem Brandenburgiſchen findet
man auch in dieſem Jahrhunderte die Auf-
merkſamkeit fuͤr dieſes Geſchaͤft. So erſchien
1602 ein Reſcript, wegen verbotener Aus-
fuhre des Hopfens, im Jahre 1621 ein Pa-
tent, wider die Ausfuhre deſſelben, im Jahre
1628 und 1659 ein Edict, 1669 ein Patent,
ingleichen im Jahre 1677. Im J. 1687
ein Patent, wegen des buckowiſchen Hopfens,
welches beweiſt, daß der Hopfenbau ſich in
der Mark an verſchiedenen Orten ausgebreitet,
da dieſes Buckow in dem Lebuſiſchen Kreiſe
liegt. In dieſem Jahrhunderte bluͤhete in-
deſſen der Hopfenbau und Hopfenhandel in der
Altmark, in der Gegend um Gardelegen ſehr.
Die Altmark fuͤhrte, nach Nachrichten aus den
Jahrbuͤchern, vornehmlich in dem Jahre 1633
etliche tauſend Wiſpel Hopfen nach Daͤnne-
mark, Holſtein, Franken, Meißen, Thuͤ-
ringen, und verſorgte dabey ſich und die an-
liegenden Kreiſe. Wegen des ſtarken Hopfen-
baues und Handels war daher auch die Stadt
Gardelegen vor alten Zeiten her mit beſondern

Ge-
k) S. Gothaiſche Forſt- und Jagdordnung, vom
J. 1646. 4ten Hauptpunkt. §. 8. bey dem Fritſch
l. c. p. 42.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0246" n="236"/>
hauen werden: &#x017F;o thut auch der Gothai&#x017F;chs<lb/>
der&#x017F;elben Erwa&#x0364;hnung <note place="foot" n="k)">S. Gothai&#x017F;che For&#x017F;t- und Jagdordnung, vom<lb/>
J. 1646. 4ten Hauptpunkt. §. 8. bey dem Frit&#x017F;ch<lb/><hi rendition="#aq">l. c. p.</hi> 42.</note>. In einem chur&#x017F;a&#x0364;ch-<lb/>
&#x017F;i&#x017F;chen Mandate vom J. 1694 wurden unter<lb/>
die Amtsappertinenzen auch Hopfenberge ge-<lb/>
za&#x0364;hlt. In dem Brandenburgi&#x017F;chen findet<lb/>
man auch in die&#x017F;em Jahrhunderte die Auf-<lb/>
merk&#x017F;amkeit fu&#x0364;r die&#x017F;es Ge&#x017F;cha&#x0364;ft. So er&#x017F;chien<lb/>
1602 ein Re&#x017F;cript, wegen verbotener Aus-<lb/>
fuhre des Hopfens, im Jahre 1621 ein Pa-<lb/>
tent, wider die Ausfuhre de&#x017F;&#x017F;elben, im Jahre<lb/>
1628 und 1659 ein Edict, 1669 ein Patent,<lb/>
ingleichen im Jahre 1677. Im J. 1687<lb/>
ein Patent, wegen des buckowi&#x017F;chen Hopfens,<lb/>
welches bewei&#x017F;t, daß der Hopfenbau &#x017F;ich in<lb/>
der Mark an ver&#x017F;chiedenen Orten ausgebreitet,<lb/>
da die&#x017F;es Buckow in dem Lebu&#x017F;i&#x017F;chen Krei&#x017F;e<lb/>
liegt. In die&#x017F;em Jahrhunderte blu&#x0364;hete in-<lb/>
de&#x017F;&#x017F;en der Hopfenbau und Hopfenhandel in der<lb/>
Altmark, in der Gegend um Gardelegen &#x017F;ehr.<lb/>
Die Altmark fu&#x0364;hrte, nach Nachrichten aus den<lb/>
Jahrbu&#x0364;chern, vornehmlich in dem Jahre 1633<lb/>
etliche tau&#x017F;end Wi&#x017F;pel Hopfen nach Da&#x0364;nne-<lb/>
mark, Hol&#x017F;tein, Franken, Meißen, Thu&#x0364;-<lb/>
ringen, und ver&#x017F;orgte dabey &#x017F;ich und die an-<lb/>
liegenden Krei&#x017F;e. Wegen des &#x017F;tarken Hopfen-<lb/>
baues und Handels war daher auch die Stadt<lb/>
Gardelegen vor alten Zeiten her mit be&#x017F;ondern<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Ge-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[236/0246] hauen werden: ſo thut auch der Gothaiſchs derſelben Erwaͤhnung k). In einem churſaͤch- ſiſchen Mandate vom J. 1694 wurden unter die Amtsappertinenzen auch Hopfenberge ge- zaͤhlt. In dem Brandenburgiſchen findet man auch in dieſem Jahrhunderte die Auf- merkſamkeit fuͤr dieſes Geſchaͤft. So erſchien 1602 ein Reſcript, wegen verbotener Aus- fuhre des Hopfens, im Jahre 1621 ein Pa- tent, wider die Ausfuhre deſſelben, im Jahre 1628 und 1659 ein Edict, 1669 ein Patent, ingleichen im Jahre 1677. Im J. 1687 ein Patent, wegen des buckowiſchen Hopfens, welches beweiſt, daß der Hopfenbau ſich in der Mark an verſchiedenen Orten ausgebreitet, da dieſes Buckow in dem Lebuſiſchen Kreiſe liegt. In dieſem Jahrhunderte bluͤhete in- deſſen der Hopfenbau und Hopfenhandel in der Altmark, in der Gegend um Gardelegen ſehr. Die Altmark fuͤhrte, nach Nachrichten aus den Jahrbuͤchern, vornehmlich in dem Jahre 1633 etliche tauſend Wiſpel Hopfen nach Daͤnne- mark, Holſtein, Franken, Meißen, Thuͤ- ringen, und verſorgte dabey ſich und die an- liegenden Kreiſe. Wegen des ſtarken Hopfen- baues und Handels war daher auch die Stadt Gardelegen vor alten Zeiten her mit beſondern Ge- k) S. Gothaiſche Forſt- und Jagdordnung, vom J. 1646. 4ten Hauptpunkt. §. 8. bey dem Fritſch l. c. p. 42.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/246
Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 236. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/246>, abgerufen am 21.11.2024.