Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 1. Leipzig, 1781.Daß die Gänse in Deutschland schon lange schein- Neue ökonom. Nachrichten B. IV. 1769. 8. S. 611-641. Dobels wohlgeübter und erfahrner Jäger, Leipz. 1754. S. 133. Buchoz Abhandl. vom Federvieh. 1777. S. 185. e) Plinius lib. X. hist. nat. c. 22. wo er von ver- schiedenen Arten Federvieh handelt, rühmt son- derlich die Federn der deutschen Gänse. Er sagt von ihnen: Candidorum alterum vectigal in pluma. Velluntur quibusdam locis bis an- no. Rursus plumigeri vestiuntur molliorque quae corpori quidem proxima et e Germania laudatissima. Candidi ibi verum minores, ganzae vocantur. Wahrscheinlich ist Gans ein celtisches Wort, daher es auch noch in dem Ita- liänischen Ganza heißt. Wie ausgebreitet die- ser Vogel ist, lehren die Benennungen dessel- ben, die sich in so vielen Sprachen finden. Im Griechischen heißt sie khan, khen, im Lateinischen Anser. Zu Karls des Großen Zeiten war das Wort Auca von der Gans üblich, wovon das Wort Occa bey den Italiänern, bey den Fran- zosen Oye abzustammen scheint, wie auch das in H h
Daß die Gaͤnſe in Deutſchland ſchon lange ſchein- Neue oͤkonom. Nachrichten B. IV. 1769. 8. S. 611-641. Dobels wohlgeuͤbter und erfahrner Jaͤger, Leipz. 1754. S. 133. Buchoz Abhandl. vom Federvieh. 1777. S. 185. e) Plinius lib. X. hiſt. nat. c. 22. wo er von ver- ſchiedenen Arten Federvieh handelt, ruͤhmt ſon- derlich die Federn der deutſchen Gaͤnſe. Er ſagt von ihnen: Candidorum alterum vectigal in pluma. Velluntur quibusdam locis bis an- no. Rurſus plumigeri veſtiuntur molliorque quae corpori quidem proxima et e Germania laudatiſſima. Candidi ibi verum minores, ganzae vocantur. Wahrſcheinlich iſt Gans ein celtiſches Wort, daher es auch noch in dem Ita- liaͤniſchen Ganza heißt. Wie ausgebreitet die- ſer Vogel iſt, lehren die Benennungen deſſel- ben, die ſich in ſo vielen Sprachen finden. Im Griechiſchen heißt ſie χαν, χην, im Lateiniſchen Anſer. Zu Karls des Großen Zeiten war das Wort Auca von der Gans uͤblich, wovon das Wort Occa bey den Italiaͤnern, bey den Fran- zoſen Oye abzuſtammen ſcheint, wie auch das in H h
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0507" n="481"/> <p>Daß die Gaͤnſe in Deutſchland ſchon lange<lb/> einheimiſch, vielleicht gar urſpruͤnglich waren,<lb/> beweiſen die Namen derſelben, die ſich in der<lb/> altdeutſchen Sprache finden, die ſich noch in dem<lb/> Niederſaͤchſiſchen und Hollaͤndiſchen erhaͤlt. Auch<lb/> iſt hiervor das Zeugniß des Plinius, welcher<lb/> ausdruͤcklich ſagt, daß die Deutſchen eine Gans<lb/> (<hi rendition="#aq">Ganza</hi>) gekannt. <note xml:id="seg2pn_36_1" next="#seg2pn_36_2" place="foot" n="e)"><hi rendition="#aq">Plinius lib. X. hiſt. nat. c.</hi> 22. wo er von ver-<lb/> ſchiedenen Arten Federvieh handelt, ruͤhmt ſon-<lb/> derlich die Federn der deutſchen Gaͤnſe. Er<lb/> ſagt von ihnen: <hi rendition="#aq">Candidorum alterum vectigal<lb/> in pluma. Velluntur quibusdam locis bis an-<lb/> no. Rurſus plumigeri veſtiuntur molliorque<lb/> quae corpori quidem proxima et e Germania<lb/> laudatiſſima. Candidi ibi verum minores,<lb/><hi rendition="#i">ganzae</hi> vocantur.</hi> Wahrſcheinlich iſt Gans ein<lb/> celtiſches Wort, daher es auch noch in dem Ita-<lb/> liaͤniſchen <hi rendition="#aq">Ganza</hi> heißt. Wie ausgebreitet die-<lb/> ſer Vogel iſt, lehren die Benennungen deſſel-<lb/> ben, die ſich in ſo vielen Sprachen finden. Im<lb/> Griechiſchen heißt ſie χαν, χην, im Lateiniſchen<lb/><hi rendition="#aq">Anſer.</hi> Zu Karls des Großen Zeiten war das<lb/> Wort <hi rendition="#aq">Auca</hi> von der Gans uͤblich, wovon das<lb/> Wort <hi rendition="#aq">Occa</hi> bey den Italiaͤnern, bey den Fran-<lb/> zoſen <hi rendition="#aq">Oye</hi> abzuſtammen ſcheint, wie auch das<lb/> <fw place="bottom" type="catch">in</fw></note> Daß bey ihnen wahr-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſchein-</fw><lb/><note xml:id="seg2pn_35_2" prev="#seg2pn_35_1" place="foot" n="d)">Neue oͤkonom. Nachrichten B. <hi rendition="#aq">IV.</hi> 1769. 8.<lb/> S. 611-641.<lb/> Dobels wohlgeuͤbter und erfahrner Jaͤger,<lb/> Leipz. 1754. S. 133.<lb/> Buchoz Abhandl. vom Federvieh. 1777. S.<lb/> 185.</note><lb/> <fw place="bottom" type="sig">H h</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [481/0507]
Daß die Gaͤnſe in Deutſchland ſchon lange
einheimiſch, vielleicht gar urſpruͤnglich waren,
beweiſen die Namen derſelben, die ſich in der
altdeutſchen Sprache finden, die ſich noch in dem
Niederſaͤchſiſchen und Hollaͤndiſchen erhaͤlt. Auch
iſt hiervor das Zeugniß des Plinius, welcher
ausdruͤcklich ſagt, daß die Deutſchen eine Gans
(Ganza) gekannt. e) Daß bey ihnen wahr-
ſchein-
d)
e) Plinius lib. X. hiſt. nat. c. 22. wo er von ver-
ſchiedenen Arten Federvieh handelt, ruͤhmt ſon-
derlich die Federn der deutſchen Gaͤnſe. Er
ſagt von ihnen: Candidorum alterum vectigal
in pluma. Velluntur quibusdam locis bis an-
no. Rurſus plumigeri veſtiuntur molliorque
quae corpori quidem proxima et e Germania
laudatiſſima. Candidi ibi verum minores,
ganzae vocantur. Wahrſcheinlich iſt Gans ein
celtiſches Wort, daher es auch noch in dem Ita-
liaͤniſchen Ganza heißt. Wie ausgebreitet die-
ſer Vogel iſt, lehren die Benennungen deſſel-
ben, die ſich in ſo vielen Sprachen finden. Im
Griechiſchen heißt ſie χαν, χην, im Lateiniſchen
Anſer. Zu Karls des Großen Zeiten war das
Wort Auca von der Gans uͤblich, wovon das
Wort Occa bey den Italiaͤnern, bey den Fran-
zoſen Oye abzuſtammen ſcheint, wie auch das
in
d) Neue oͤkonom. Nachrichten B. IV. 1769. 8.
S. 611-641.
Dobels wohlgeuͤbter und erfahrner Jaͤger,
Leipz. 1754. S. 133.
Buchoz Abhandl. vom Federvieh. 1777. S.
185.
H h
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |