1696 am 8 May; t) und in einem Pönalman- dat von 1698 werden sowohl die Fasanen als viele andere Vögel gegen das schädliche Verfol- gen geschützt. Ueberhaupt wurde man in diesem Jahrhunderte aufmerksamer und eifersüchtiger auf die Fasanerien; so wie sich auch durch den Hang zur Jagd die Sorge für das Federwild mehr aus- breitete, und dasselbe vermehrt wurde; wenig- stens ließ sich dieses von den Enten vermuthen, und durch die Begünstigungen der Jagdordnun- gen von anderm Federwild erweisen.
Doch ich verlasse das Federwild, und gehe zur zahmen Federviehzucht fort, bey welcher sich weiter keine wichtigen Veränderungen zugetragen zu haben scheinen. Das Kapaunen durch das Ausnehmen der Geilen, um diese Thiere in kur- zer Zeit mästen zu können, ist eine neuere Erfin- dung, die in das sechzehnte oder siebenzehnte Jahr- hundert zu fallen scheint. Die Alten scheinen diese Art nicht gekannt zu haben, sondern hatten eine andere, die Hähne zu verschneiden, um sie zu mästen, welche Columella anführt.
Ich finde in den Jagdordnungen des sech- zehnten und siebenzehnten Jahrhunderts nichts von Schwanen, sollten sie erst gegen Ende des siebenzehnten oder gar in unserm Jahrhunderte bey uns bekannt geworden seyn? Kaum sollte ich es glauben.
Unter
t) S. Braunschweig. Calenberg. Ordn. cap. 6. S. 315.
1696 am 8 May; t) und in einem Poͤnalman- dat von 1698 werden ſowohl die Faſanen als viele andere Voͤgel gegen das ſchaͤdliche Verfol- gen geſchuͤtzt. Ueberhaupt wurde man in dieſem Jahrhunderte aufmerkſamer und eiferſuͤchtiger auf die Faſanerien; ſo wie ſich auch durch den Hang zur Jagd die Sorge fuͤr das Federwild mehr aus- breitete, und daſſelbe vermehrt wurde; wenig- ſtens ließ ſich dieſes von den Enten vermuthen, und durch die Beguͤnſtigungen der Jagdordnun- gen von anderm Federwild erweiſen.
Doch ich verlaſſe das Federwild, und gehe zur zahmen Federviehzucht fort, bey welcher ſich weiter keine wichtigen Veraͤnderungen zugetragen zu haben ſcheinen. Das Kapaunen durch das Ausnehmen der Geilen, um dieſe Thiere in kur- zer Zeit maͤſten zu koͤnnen, iſt eine neuere Erfin- dung, die in das ſechzehnte oder ſiebenzehnte Jahr- hundert zu fallen ſcheint. Die Alten ſcheinen dieſe Art nicht gekannt zu haben, ſondern hatten eine andere, die Haͤhne zu verſchneiden, um ſie zu maͤſten, welche Columella anfuͤhrt.
Ich finde in den Jagdordnungen des ſech- zehnten und ſiebenzehnten Jahrhunderts nichts von Schwanen, ſollten ſie erſt gegen Ende des ſiebenzehnten oder gar in unſerm Jahrhunderte bey uns bekannt geworden ſeyn? Kaum ſollte ich es glauben.
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t) S. Braunſchweig. Calenberg. Ordn. cap. 6. S. 315.
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1696 am 8 May; t) und in einem Poͤnalman-
dat von 1698 werden ſowohl die Faſanen als
viele andere Voͤgel gegen das ſchaͤdliche Verfol-
gen geſchuͤtzt. Ueberhaupt wurde man in dieſem
Jahrhunderte aufmerkſamer und eiferſuͤchtiger auf
die Faſanerien; ſo wie ſich auch durch den Hang
zur Jagd die Sorge fuͤr das Federwild mehr aus-
breitete, und daſſelbe vermehrt wurde; wenig-
ſtens ließ ſich dieſes von den Enten vermuthen,
und durch die Beguͤnſtigungen der Jagdordnun-
gen von anderm Federwild erweiſen.
Doch ich verlaſſe das Federwild, und gehe
zur zahmen Federviehzucht fort, bey welcher ſich
weiter keine wichtigen Veraͤnderungen zugetragen
zu haben ſcheinen. Das Kapaunen durch das
Ausnehmen der Geilen, um dieſe Thiere in kur-
zer Zeit maͤſten zu koͤnnen, iſt eine neuere Erfin-
dung, die in das ſechzehnte oder ſiebenzehnte Jahr-
hundert zu fallen ſcheint. Die Alten ſcheinen
dieſe Art nicht gekannt zu haben, ſondern hatten
eine andere, die Haͤhne zu verſchneiden, um ſie
zu maͤſten, welche Columella anfuͤhrt.
Ich finde in den Jagdordnungen des ſech-
zehnten und ſiebenzehnten Jahrhunderts nichts
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t) S. Braunſchweig. Calenberg. Ordn. cap. 6.
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 1. Leipzig, 1781, S. 474. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie01_1781/500>, abgerufen am 22.11.2024.
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