Diese Magazinaufsätze stehen übrigens fest, sind vor Mäusen gesicherter, als die strohernen Magazine und Aufsätze; welche letztere auch we- gen ihrer Größe viele Unbequemlichkeiten haben. Bey dem Untersetzen mit strohernen Magazin- körben kann man nicht allemal gehörig die Zeit treffen, daß der letzte Untersatz vor Winters voll gebauet werde; der leere Raum aber ist im Winter den Bienen sowohl wegen der Kälte, als wegen der Räuber schädlich. Zudem kann man bey den kleinen Magazinaufsätzen des Hrn. Christs auch in sehr mittelmäßigen Jahren ärnd- ten, kleinern, mittlern und größern Schwär- men angemessene Wohnungen verschaffen, und sie immer vergrößern, so lange Nahrung im Felde ist. Man kann andern dürftigen Bienen zu jeder Zeit dabey helfen, indem man einen oder zwey Aufsätze mit Honig von reichen Magazi- nen oder von abgehobenen vorräthiggehaltenen Magazinaufsätzen aufstellet. Man kann sehr leicht schwache Stöcke mit einander vereinigen und einen weisellosen, indem man ihn unter oder auf einen guten setzt, vom Untergange retten. Einen spät fallenden stärkern Schwarm, den man nicht erst mit dem alten oder einem andern Stocke vereinigen will, und der doch nicht Zeit genug hat, sich hinreichend vor Winters zu ver- sorgen, kann man dadurch, daß man vor Win- ters einen Aufsatz von einem andern reichen Ma- gazinstocke abnimmt und dem jungen stärkern Schwarme aufsetzt, erhalten. Er hat auch noch
eine
Dieſe Magazinaufſaͤtze ſtehen uͤbrigens feſt, ſind vor Maͤuſen geſicherter, als die ſtrohernen Magazine und Aufſaͤtze; welche letztere auch we- gen ihrer Groͤße viele Unbequemlichkeiten haben. Bey dem Unterſetzen mit ſtrohernen Magazin- koͤrben kann man nicht allemal gehoͤrig die Zeit treffen, daß der letzte Unterſatz vor Winters voll gebauet werde; der leere Raum aber iſt im Winter den Bienen ſowohl wegen der Kaͤlte, als wegen der Raͤuber ſchaͤdlich. Zudem kann man bey den kleinen Magazinaufſaͤtzen des Hrn. Chriſts auch in ſehr mittelmaͤßigen Jahren aͤrnd- ten, kleinern, mittlern und groͤßern Schwaͤr- men angemeſſene Wohnungen verſchaffen, und ſie immer vergroͤßern, ſo lange Nahrung im Felde iſt. Man kann andern duͤrftigen Bienen zu jeder Zeit dabey helfen, indem man einen oder zwey Aufſaͤtze mit Honig von reichen Magazi- nen oder von abgehobenen vorraͤthiggehaltenen Magazinaufſaͤtzen aufſtellet. Man kann ſehr leicht ſchwache Stoͤcke mit einander vereinigen und einen weiſelloſen, indem man ihn unter oder auf einen guten ſetzt, vom Untergange retten. Einen ſpaͤt fallenden ſtaͤrkern Schwarm, den man nicht erſt mit dem alten oder einem andern Stocke vereinigen will, und der doch nicht Zeit genug hat, ſich hinreichend vor Winters zu ver- ſorgen, kann man dadurch, daß man vor Win- ters einen Aufſatz von einem andern reichen Ma- gazinſtocke abnimmt und dem jungen ſtaͤrkern Schwarme aufſetzt, erhalten. Er hat auch noch
eine
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0432"n="406"/><p>Dieſe Magazinaufſaͤtze ſtehen uͤbrigens feſt,<lb/>ſind vor Maͤuſen geſicherter, als die ſtrohernen<lb/>
Magazine und Aufſaͤtze; welche letztere auch we-<lb/>
gen ihrer Groͤße viele Unbequemlichkeiten haben.<lb/>
Bey dem Unterſetzen mit ſtrohernen Magazin-<lb/>
koͤrben kann man nicht allemal gehoͤrig die Zeit<lb/>
treffen, daß der letzte Unterſatz vor Winters voll<lb/>
gebauet werde; der leere Raum aber iſt im<lb/>
Winter den Bienen ſowohl wegen der Kaͤlte,<lb/>
als wegen der Raͤuber ſchaͤdlich. Zudem kann<lb/>
man bey den kleinen Magazinaufſaͤtzen des Hrn.<lb/>
Chriſts auch in ſehr mittelmaͤßigen Jahren aͤrnd-<lb/>
ten, kleinern, mittlern und groͤßern Schwaͤr-<lb/>
men angemeſſene Wohnungen verſchaffen, und<lb/>ſie immer vergroͤßern, ſo lange Nahrung im<lb/>
Felde iſt. Man kann andern duͤrftigen Bienen<lb/>
zu jeder Zeit dabey helfen, indem man einen oder<lb/>
zwey Aufſaͤtze mit Honig von reichen Magazi-<lb/>
nen oder von abgehobenen vorraͤthiggehaltenen<lb/>
Magazinaufſaͤtzen aufſtellet. Man kann ſehr<lb/>
leicht ſchwache Stoͤcke mit einander vereinigen<lb/>
und einen weiſelloſen, indem man ihn unter oder<lb/>
auf einen guten ſetzt, vom Untergange retten.<lb/>
Einen ſpaͤt fallenden ſtaͤrkern Schwarm, den<lb/>
man nicht erſt mit dem alten oder einem andern<lb/>
Stocke vereinigen will, und der doch nicht Zeit<lb/>
genug hat, ſich hinreichend vor Winters zu ver-<lb/>ſorgen, kann man dadurch, daß man vor Win-<lb/>
ters einen Aufſatz von einem andern reichen Ma-<lb/>
gazinſtocke abnimmt und dem jungen ſtaͤrkern<lb/>
Schwarme aufſetzt, erhalten. Er hat auch noch<lb/><fwplace="bottom"type="catch">eine</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[406/0432]
Dieſe Magazinaufſaͤtze ſtehen uͤbrigens feſt,
ſind vor Maͤuſen geſicherter, als die ſtrohernen
Magazine und Aufſaͤtze; welche letztere auch we-
gen ihrer Groͤße viele Unbequemlichkeiten haben.
Bey dem Unterſetzen mit ſtrohernen Magazin-
koͤrben kann man nicht allemal gehoͤrig die Zeit
treffen, daß der letzte Unterſatz vor Winters voll
gebauet werde; der leere Raum aber iſt im
Winter den Bienen ſowohl wegen der Kaͤlte,
als wegen der Raͤuber ſchaͤdlich. Zudem kann
man bey den kleinen Magazinaufſaͤtzen des Hrn.
Chriſts auch in ſehr mittelmaͤßigen Jahren aͤrnd-
ten, kleinern, mittlern und groͤßern Schwaͤr-
men angemeſſene Wohnungen verſchaffen, und
ſie immer vergroͤßern, ſo lange Nahrung im
Felde iſt. Man kann andern duͤrftigen Bienen
zu jeder Zeit dabey helfen, indem man einen oder
zwey Aufſaͤtze mit Honig von reichen Magazi-
nen oder von abgehobenen vorraͤthiggehaltenen
Magazinaufſaͤtzen aufſtellet. Man kann ſehr
leicht ſchwache Stoͤcke mit einander vereinigen
und einen weiſelloſen, indem man ihn unter oder
auf einen guten ſetzt, vom Untergange retten.
Einen ſpaͤt fallenden ſtaͤrkern Schwarm, den
man nicht erſt mit dem alten oder einem andern
Stocke vereinigen will, und der doch nicht Zeit
genug hat, ſich hinreichend vor Winters zu ver-
ſorgen, kann man dadurch, daß man vor Win-
ters einen Aufſatz von einem andern reichen Ma-
gazinſtocke abnimmt und dem jungen ſtaͤrkern
Schwarme aufſetzt, erhalten. Er hat auch noch
eine
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 1. Leipzig, 1781, S. 406. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie01_1781/432>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.