gleichen Körbe nur 6 Zoll hoch, so nennt man sie Halbkörbe, und sind sie nur 3 Zoll hoch, Vier- telskörbe. Man hatte auch walzenförmige von dieser Art. Die Stöcke werden entweder aus einem Stück Holz gehauen, und heißen alsdenn Beuten, oder Klotzbeuten, oder sind aus glat- ten trocknen Bretern zusammengesetzt. Beyde werden entweder aufrecht hingestellet, oder der Länge nach hingelegt; die erstern heißen stehende oder Ständer, die letztern liegende oder Lager- stöcke.
Dieses waren die aus den vorigen Zeiten be- kannten und gewöhnlichen. Allein sie sind mit vielen andern Arten in unsern Zeiten vermehrt worden, davon eine oder die andere mehr für die Modellsammlungen und in Bienengärten zur Aufstellung zu Ehren des Erfinders, als zur wirk- lichen und ganz vortheilhaften Anwendung dien- lich seyn möchte. Ich will hier die vorzüglich- sten anführen.
Eine der vorzüglichsten sind die Colonie- oder Magazinkörbe, da man nämlich von Zeit zu Zeit einen neuen mit einem Flugloche und Schie- ber versehenen walzenförmigen Korb untersetzt, und dagegen den obersten angefüllten und von den Bienen verlassenen, nachdem man den un- tern zugeschoben hat, wegnimmt Durch diese Einrichtung vermeidet man das öfftere Schwär- men, die Nothwendigkeit des Fütterns im Win- ter, das mißliche Zeideln, und erleichtert sich die Wartung; obgleich nicht zu läugnen ist, daß sie
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gleichen Koͤrbe nur 6 Zoll hoch, ſo nennt man ſie Halbkoͤrbe, und ſind ſie nur 3 Zoll hoch, Vier- telskoͤrbe. Man hatte auch walzenfoͤrmige von dieſer Art. Die Stoͤcke werden entweder aus einem Stuͤck Holz gehauen, und heißen alsdenn Beuten, oder Klotzbeuten, oder ſind aus glat- ten trocknen Bretern zuſammengeſetzt. Beyde werden entweder aufrecht hingeſtellet, oder der Laͤnge nach hingelegt; die erſtern heißen ſtehende oder Staͤnder, die letztern liegende oder Lager- ſtoͤcke.
Dieſes waren die aus den vorigen Zeiten be- kannten und gewoͤhnlichen. Allein ſie ſind mit vielen andern Arten in unſern Zeiten vermehrt worden, davon eine oder die andere mehr fuͤr die Modellſammlungen und in Bienengaͤrten zur Aufſtellung zu Ehren des Erfinders, als zur wirk- lichen und ganz vortheilhaften Anwendung dien- lich ſeyn moͤchte. Ich will hier die vorzuͤglich- ſten anfuͤhren.
Eine der vorzuͤglichſten ſind die Colonie- oder Magazinkoͤrbe, da man naͤmlich von Zeit zu Zeit einen neuen mit einem Flugloche und Schie- ber verſehenen walzenfoͤrmigen Korb unterſetzt, und dagegen den oberſten angefuͤllten und von den Bienen verlaſſenen, nachdem man den un- tern zugeſchoben hat, wegnimmt Durch dieſe Einrichtung vermeidet man das oͤfftere Schwaͤr- men, die Nothwendigkeit des Fuͤtterns im Win- ter, das mißliche Zeideln, und erleichtert ſich die Wartung; obgleich nicht zu laͤugnen iſt, daß ſie
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gleichen Koͤrbe nur 6 Zoll hoch, ſo nennt man
ſie Halbkoͤrbe, und ſind ſie nur 3 Zoll hoch, Vier-
telskoͤrbe. Man hatte auch walzenfoͤrmige von
dieſer Art. Die Stoͤcke werden entweder aus
einem Stuͤck Holz gehauen, und heißen alsdenn
Beuten, oder Klotzbeuten, oder ſind aus glat-
ten trocknen Bretern zuſammengeſetzt. Beyde
werden entweder aufrecht hingeſtellet, oder der
Laͤnge nach hingelegt; die erſtern heißen ſtehende
oder Staͤnder, die letztern liegende oder Lager-
ſtoͤcke.
Dieſes waren die aus den vorigen Zeiten be-
kannten und gewoͤhnlichen. Allein ſie ſind mit
vielen andern Arten in unſern Zeiten vermehrt
worden, davon eine oder die andere mehr fuͤr
die Modellſammlungen und in Bienengaͤrten zur
Aufſtellung zu Ehren des Erfinders, als zur wirk-
lichen und ganz vortheilhaften Anwendung dien-
lich ſeyn moͤchte. Ich will hier die vorzuͤglich-
ſten anfuͤhren.
Eine der vorzuͤglichſten ſind die Colonie- oder
Magazinkoͤrbe, da man naͤmlich von Zeit zu
Zeit einen neuen mit einem Flugloche und Schie-
ber verſehenen walzenfoͤrmigen Korb unterſetzt,
und dagegen den oberſten angefuͤllten und von
den Bienen verlaſſenen, nachdem man den un-
tern zugeſchoben hat, wegnimmt Durch dieſe
Einrichtung vermeidet man das oͤfftere Schwaͤr-
men, die Nothwendigkeit des Fuͤtterns im Win-
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 1. Leipzig, 1781, S. 401. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie01_1781/427>, abgerufen am 22.11.2024.
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