die sie auszuüben haben, angewiesen sind, und welche wir hier beyfügen, da sie so wichtig für die Bienengeschichte ist:
1) Hat der Bienenmeister in dem ihm von dem Kreisamte angewiesenen tauglichen Bezir- ke des Landes seine Schule zu halten.
2) Eine Hütte mit erforderlichen Bienenstö- cken zu bestellen, und öffentlich dabey zu lehren, und dieses zwar nach geprüften Grundsätzen des ersten Bienenlehrers Jantscha in Wien. In dieser Lehrschule ist den Lehrlingen alles ohne Zurückhaltung beyzubringen, was zur Kennt- niß der Bienen selbst, ihrer Nahrung, Ver- mehrung und Pflege das ganze Jahr hindurch zu beobachten ist.
3) Diese Lehre ist unentgeldlich zu geben, wogegen der Lehrer seinen bestimmten Gehalt zu geniessen hat.
4) Der Lehrer muß in seinem Lehramte un- verdrossen, und in seinem Vortrage deutlich seyn; er ist verbunden, alle in der Bienenpfle- ge vorkommende Zweifel und Anstände jeder- mann zu beantworten, aufzuklären, auch, wenn es gefordert werden sollte, sich gegen unentgeld- liche Beyschaffung der Fuhren, des Unterhalts und anderer Kosten, auf das Land zur Unter- suchung und Beförderung des Bienenstandes, unverweigerlich zu begeben.
5) Keiner wird in Ländern als öffentlicher Lehrer der Bienenzucht anzunehmen seyn, der nicht in der Haupt-Bienenschule zu Wien geler-
net,
die ſie auszuuͤben haben, angewieſen ſind, und welche wir hier beyfuͤgen, da ſie ſo wichtig fuͤr die Bienengeſchichte iſt:
1) Hat der Bienenmeiſter in dem ihm von dem Kreisamte angewieſenen tauglichen Bezir- ke des Landes ſeine Schule zu halten.
2) Eine Huͤtte mit erforderlichen Bienenſtoͤ- cken zu beſtellen, und oͤffentlich dabey zu lehren, und dieſes zwar nach gepruͤften Grundſaͤtzen des erſten Bienenlehrers Jantſcha in Wien. In dieſer Lehrſchule iſt den Lehrlingen alles ohne Zuruͤckhaltung beyzubringen, was zur Kennt- niß der Bienen ſelbſt, ihrer Nahrung, Ver- mehrung und Pflege das ganze Jahr hindurch zu beobachten iſt.
3) Dieſe Lehre iſt unentgeldlich zu geben, wogegen der Lehrer ſeinen beſtimmten Gehalt zu genieſſen hat.
4) Der Lehrer muß in ſeinem Lehramte un- verdroſſen, und in ſeinem Vortrage deutlich ſeyn; er iſt verbunden, alle in der Bienenpfle- ge vorkommende Zweifel und Anſtaͤnde jeder- mann zu beantworten, aufzuklaͤren, auch, wenn es gefordert werden ſollte, ſich gegen unentgeld- liche Beyſchaffung der Fuhren, des Unterhalts und anderer Koſten, auf das Land zur Unter- ſuchung und Befoͤrderung des Bienenſtandes, unverweigerlich zu begeben.
5) Keiner wird in Laͤndern als oͤffentlicher Lehrer der Bienenzucht anzunehmen ſeyn, der nicht in der Haupt-Bienenſchule zu Wien geler-
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die ſie auszuuͤben haben, angewieſen ſind, und
welche wir hier beyfuͤgen, da ſie ſo wichtig fuͤr
die Bienengeſchichte iſt:
1) Hat der Bienenmeiſter in dem ihm von
dem Kreisamte angewieſenen tauglichen Bezir-
ke des Landes ſeine Schule zu halten.
2) Eine Huͤtte mit erforderlichen Bienenſtoͤ-
cken zu beſtellen, und oͤffentlich dabey zu lehren,
und dieſes zwar nach gepruͤften Grundſaͤtzen des
erſten Bienenlehrers Jantſcha in Wien. In
dieſer Lehrſchule iſt den Lehrlingen alles ohne
Zuruͤckhaltung beyzubringen, was zur Kennt-
niß der Bienen ſelbſt, ihrer Nahrung, Ver-
mehrung und Pflege das ganze Jahr hindurch
zu beobachten iſt.
3) Dieſe Lehre iſt unentgeldlich zu geben,
wogegen der Lehrer ſeinen beſtimmten Gehalt zu
genieſſen hat.
4) Der Lehrer muß in ſeinem Lehramte un-
verdroſſen, und in ſeinem Vortrage deutlich
ſeyn; er iſt verbunden, alle in der Bienenpfle-
ge vorkommende Zweifel und Anſtaͤnde jeder-
mann zu beantworten, aufzuklaͤren, auch, wenn
es gefordert werden ſollte, ſich gegen unentgeld-
liche Beyſchaffung der Fuhren, des Unterhalts
und anderer Koſten, auf das Land zur Unter-
ſuchung und Befoͤrderung des Bienenſtandes,
unverweigerlich zu begeben.
5) Keiner wird in Laͤndern als oͤffentlicher
Lehrer der Bienenzucht anzunehmen ſeyn, der
nicht in der Haupt-Bienenſchule zu Wien geler-
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 1. Leipzig, 1781, S. 368. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie01_1781/394>, abgerufen am 22.11.2024.
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