Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 1. Leipzig, 1781.

Bild:
<< vorherige Seite

muthung auch wahrscheinlich, die ein Unge-
nannter im Hanöverischen Magazin m) ge-
macht, daß diese Krankheit von einer Wasser-
blasen, die sich zwischen den Gehirn und seinen
Häuten befindet, herrühre. n) Durch die
neuen Entdeckungen wird es Gewißheit, statt
Vermuthung. Nach denselben aber befinden
sich diese Wasserblasen im Gehirn selbst. Auch
Hr. Rüling o) hält die Wasserblase unter dem
Hirnschädel für den Sitz der Krankheit. Die
besten Beobachtungen hatte Hr. Ranftler ange-
stellet, und in den Anzeigen der Leipziger öko-
nomischen Societät bekannt gemacht. Er sagt:
unter dem Hirnschädel am Gehirn nach dem Na-
cken zu war eine Wasserblase, so groß wie ein
Taubeney, und darinne Körner von welchen
zu vermuthen ist, daß endlich Würmer daraus
werden. Er empfiehlt dawider die Trepana-
tion, das Aderlassen und einige Tränke. Er
war der erste und einzige, so viel ich weis, der
diese kleinen Körner bemerkt.

Hr. Prof. Leßke gerieth im Frühjahre 1779
als derselbe durch die Güte Sr. Hochgräflichen
Gnaden des Hrn. General Vitzthum von Eck-
städt drehende Schaafe in Wölke untersuchte, und
Blasenbandwürmer in dem Unterleibe und der

Brust
m) 1770. St. 48.
n) Beckmanns Grundsätze der deutschen Land-
wirhschaft, S. 263.
o) In der physikal. ök. Beschreibung der Stadt
Northeim etc.

muthung auch wahrſcheinlich, die ein Unge-
nannter im Hanoͤveriſchen Magazin m) ge-
macht, daß dieſe Krankheit von einer Waſſer-
blaſen, die ſich zwiſchen den Gehirn und ſeinen
Haͤuten befindet, herruͤhre. n) Durch die
neuen Entdeckungen wird es Gewißheit, ſtatt
Vermuthung. Nach denſelben aber befinden
ſich dieſe Waſſerblaſen im Gehirn ſelbſt. Auch
Hr. Ruͤling o) haͤlt die Waſſerblaſe unter dem
Hirnſchaͤdel fuͤr den Sitz der Krankheit. Die
beſten Beobachtungen hatte Hr. Ranftler ange-
ſtellet, und in den Anzeigen der Leipziger oͤko-
nomiſchen Societaͤt bekannt gemacht. Er ſagt:
unter dem Hirnſchaͤdel am Gehirn nach dem Na-
cken zu war eine Waſſerblaſe, ſo groß wie ein
Taubeney, und darinne Koͤrner von welchen
zu vermuthen iſt, daß endlich Wuͤrmer daraus
werden. Er empfiehlt dawider die Trepana-
tion, das Aderlaſſen und einige Traͤnke. Er
war der erſte und einzige, ſo viel ich weis, der
dieſe kleinen Koͤrner bemerkt.

Hr. Prof. Leßke gerieth im Fruͤhjahre 1779
als derſelbe durch die Guͤte Sr. Hochgraͤflichen
Gnaden des Hrn. General Vitzthum von Eck-
ſtaͤdt drehende Schaafe in Woͤlke unterſuchte, und
Blaſenbandwuͤrmer in dem Unterleibe und der

Bruſt
m) 1770. St. 48.
n) Beckmanns Grundſaͤtze der deutſchen Land-
wirhſchaft, S. 263.
o) In der phyſikal. oͤk. Beſchreibung der Stadt
Northeim ꝛc.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0297" n="271"/>
muthung auch wahr&#x017F;cheinlich, die ein Unge-<lb/>
nannter im Hano&#x0364;veri&#x017F;chen Magazin <note place="foot" n="m)">1770. St. 48.</note> ge-<lb/>
macht, daß die&#x017F;e Krankheit von einer Wa&#x017F;&#x017F;er-<lb/>
bla&#x017F;en, die &#x017F;ich zwi&#x017F;chen den Gehirn und &#x017F;einen<lb/>
Ha&#x0364;uten befindet, herru&#x0364;hre. <note place="foot" n="n)">Beckmanns Grund&#x017F;a&#x0364;tze der deut&#x017F;chen Land-<lb/>
wirh&#x017F;chaft, S. 263.</note> Durch die<lb/>
neuen Entdeckungen wird es Gewißheit, &#x017F;tatt<lb/>
Vermuthung. Nach den&#x017F;elben aber befinden<lb/>
&#x017F;ich die&#x017F;e Wa&#x017F;&#x017F;erbla&#x017F;en im Gehirn &#x017F;elb&#x017F;t. Auch<lb/>
Hr. Ru&#x0364;ling <note place="foot" n="o)">In der phy&#x017F;ikal. o&#x0364;k. Be&#x017F;chreibung der Stadt<lb/>
Northeim &#xA75B;c.</note> ha&#x0364;lt die Wa&#x017F;&#x017F;erbla&#x017F;e unter dem<lb/>
Hirn&#x017F;cha&#x0364;del fu&#x0364;r den Sitz der Krankheit. Die<lb/>
be&#x017F;ten Beobachtungen hatte Hr. Ranftler ange-<lb/>
&#x017F;tellet, und in den Anzeigen der Leipziger o&#x0364;ko-<lb/>
nomi&#x017F;chen Societa&#x0364;t bekannt gemacht. Er &#x017F;agt:<lb/>
unter dem Hirn&#x017F;cha&#x0364;del am Gehirn nach dem Na-<lb/>
cken zu war eine Wa&#x017F;&#x017F;erbla&#x017F;e, &#x017F;o groß wie ein<lb/>
Taubeney, und darinne Ko&#x0364;rner von welchen<lb/>
zu vermuthen i&#x017F;t, daß endlich Wu&#x0364;rmer daraus<lb/>
werden. Er empfiehlt dawider die Trepana-<lb/>
tion, das Aderla&#x017F;&#x017F;en und einige Tra&#x0364;nke. Er<lb/>
war der er&#x017F;te und einzige, &#x017F;o viel ich weis, der<lb/>
die&#x017F;e kleinen Ko&#x0364;rner bemerkt.</p><lb/>
          <p>Hr. Prof. Leßke gerieth im Fru&#x0364;hjahre 1779<lb/>
als der&#x017F;elbe durch die Gu&#x0364;te Sr. Hochgra&#x0364;flichen<lb/>
Gnaden des Hrn. General Vitzthum von Eck-<lb/>
&#x017F;ta&#x0364;dt drehende Schaafe in Wo&#x0364;lke unter&#x017F;uchte, und<lb/>
Bla&#x017F;enbandwu&#x0364;rmer in dem Unterleibe und der<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Bru&#x017F;t</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[271/0297] muthung auch wahrſcheinlich, die ein Unge- nannter im Hanoͤveriſchen Magazin m) ge- macht, daß dieſe Krankheit von einer Waſſer- blaſen, die ſich zwiſchen den Gehirn und ſeinen Haͤuten befindet, herruͤhre. n) Durch die neuen Entdeckungen wird es Gewißheit, ſtatt Vermuthung. Nach denſelben aber befinden ſich dieſe Waſſerblaſen im Gehirn ſelbſt. Auch Hr. Ruͤling o) haͤlt die Waſſerblaſe unter dem Hirnſchaͤdel fuͤr den Sitz der Krankheit. Die beſten Beobachtungen hatte Hr. Ranftler ange- ſtellet, und in den Anzeigen der Leipziger oͤko- nomiſchen Societaͤt bekannt gemacht. Er ſagt: unter dem Hirnſchaͤdel am Gehirn nach dem Na- cken zu war eine Waſſerblaſe, ſo groß wie ein Taubeney, und darinne Koͤrner von welchen zu vermuthen iſt, daß endlich Wuͤrmer daraus werden. Er empfiehlt dawider die Trepana- tion, das Aderlaſſen und einige Traͤnke. Er war der erſte und einzige, ſo viel ich weis, der dieſe kleinen Koͤrner bemerkt. Hr. Prof. Leßke gerieth im Fruͤhjahre 1779 als derſelbe durch die Guͤte Sr. Hochgraͤflichen Gnaden des Hrn. General Vitzthum von Eck- ſtaͤdt drehende Schaafe in Woͤlke unterſuchte, und Blaſenbandwuͤrmer in dem Unterleibe und der Bruſt m) 1770. St. 48. n) Beckmanns Grundſaͤtze der deutſchen Land- wirhſchaft, S. 263. o) In der phyſikal. oͤk. Beſchreibung der Stadt Northeim ꝛc.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie01_1781
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie01_1781/297
Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 1. Leipzig, 1781, S. 271. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie01_1781/297>, abgerufen am 25.11.2024.