nicht sonderlich. Man dachte auf Mittel, das unreine Vieh zu reinigen, und die Neumärki- sche Cammer setzte deshalb 1764 einen Preis von 400 Thl. darauf, wenn Jemand im Stan- de sey, eine Schäferey von der Raude zu rei- nigen. Man sahe die Hirten- und Schäferord- nungen durch, und so erschienen sie verschiedene- mal verbessert. Man untersagte 1725 bey Schä- fereyen die Bezeichnung mit Theer, wodurch viele Wolle verdorben wird; es wurde auch ver- ordnet, daß in den Schäfereyen der Churmark die Lämmerwolle besonders gesäckt werden sollte, durch ein Patent v. 1734 Und so ergiengen von Zeit zu Zeit von Seiten der Regierung Verordnungen, welche die Viehzucht zum allge- meinen Besten einzurichten suchten. In den Tabellen, welche jährlich von dem Landesöko- nomiezustande eingesendet werden müssen, un- terrichtet der Artikel über den Viehstand die Regierung von den Mängeln desselben, wel- che alsdenn desto leichter darauf denken kann, wie denselben abzuhelfen; besonders wendete man viele Sorgfalt auf die Schaafzucht in Schlesien, wo dieselbe für Manufacturen und Fabriken sehr wichtig ist. Die Cammer, welche sich soviel möglich bemühete, die fremden Aus- gaben einzuschränken, verließ deßwegen ihre Grundsätze, und erlaubte die verbotene Einfuh- re des Pohlnischen Steinsalzes wieder, da man es in dem großen Manufactur- oder Lagerhause zu Berlin merkte, wie groß der Einfluß des
Pohl-
nicht ſonderlich. Man dachte auf Mittel, das unreine Vieh zu reinigen, und die Neumaͤrki- ſche Cammer ſetzte deshalb 1764 einen Preis von 400 Thl. darauf, wenn Jemand im Stan- de ſey, eine Schaͤferey von der Raude zu rei- nigen. Man ſahe die Hirten- und Schaͤferord- nungen durch, und ſo erſchienen ſie verſchiedene- mal verbeſſert. Man unterſagte 1725 bey Schaͤ- fereyen die Bezeichnung mit Theer, wodurch viele Wolle verdorben wird; es wurde auch ver- ordnet, daß in den Schaͤfereyen der Churmark die Laͤmmerwolle beſonders geſaͤckt werden ſollte, durch ein Patent v. 1734 Und ſo ergiengen von Zeit zu Zeit von Seiten der Regierung Verordnungen, welche die Viehzucht zum allge- meinen Beſten einzurichten ſuchten. In den Tabellen, welche jaͤhrlich von dem Landesoͤko- nomiezuſtande eingeſendet werden muͤſſen, un- terrichtet der Artikel uͤber den Viehſtand die Regierung von den Maͤngeln deſſelben, wel- che alsdenn deſto leichter darauf denken kann, wie denſelben abzuhelfen; beſonders wendete man viele Sorgfalt auf die Schaafzucht in Schleſien, wo dieſelbe fuͤr Manufacturen und Fabriken ſehr wichtig iſt. Die Cammer, welche ſich ſoviel moͤglich bemuͤhete, die fremden Aus- gaben einzuſchraͤnken, verließ deßwegen ihre Grundſaͤtze, und erlaubte die verbotene Einfuh- re des Pohlniſchen Steinſalzes wieder, da man es in dem großen Manufactur- oder Lagerhauſe zu Berlin merkte, wie groß der Einfluß des
Pohl-
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nicht ſonderlich. Man dachte auf Mittel, das
unreine Vieh zu reinigen, und die Neumaͤrki-
ſche Cammer ſetzte deshalb 1764 einen Preis
von 400 Thl. darauf, wenn Jemand im Stan-
de ſey, eine Schaͤferey von der Raude zu rei-
nigen. Man ſahe die Hirten- und Schaͤferord-
nungen durch, und ſo erſchienen ſie verſchiedene-
mal verbeſſert. Man unterſagte 1725 bey Schaͤ-
fereyen die Bezeichnung mit Theer, wodurch
viele Wolle verdorben wird; es wurde auch ver-
ordnet, daß in den Schaͤfereyen der Churmark
die Laͤmmerwolle beſonders geſaͤckt werden ſollte,
durch ein Patent v. 1734 Und ſo ergiengen
von Zeit zu Zeit von Seiten der Regierung
Verordnungen, welche die Viehzucht zum allge-
meinen Beſten einzurichten ſuchten. In den
Tabellen, welche jaͤhrlich von dem Landesoͤko-
nomiezuſtande eingeſendet werden muͤſſen, un-
terrichtet der Artikel uͤber den Viehſtand die
Regierung von den Maͤngeln deſſelben, wel-
che alsdenn deſto leichter darauf denken kann,
wie denſelben abzuhelfen; beſonders wendete
man viele Sorgfalt auf die Schaafzucht in
Schleſien, wo dieſelbe fuͤr Manufacturen und
Fabriken ſehr wichtig iſt. Die Cammer, welche
ſich ſoviel moͤglich bemuͤhete, die fremden Aus-
gaben einzuſchraͤnken, verließ deßwegen ihre
Grundſaͤtze, und erlaubte die verbotene Einfuh-
re des Pohlniſchen Steinſalzes wieder, da man
es in dem großen Manufactur- oder Lagerhauſe
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 1. Leipzig, 1781, S. 237. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie01_1781/263>, abgerufen am 25.11.2024.
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