Einfluß derselben auf die Länder zeiget. Wenn sie nicht blos das Andenken dieses oder jenes Mannes, der hierinne vorzüg- lich mit Glück gearbeitet, erhält, sondern auch sein System, das Neue, Gute und Brauchbare in demselben, so wie das Verwerfliche zeigt; wenn sie die Mittel, wodurch man die Oekonomie zu beför- dern gesucht, und den Erfolg derselben, die Hindernisse, die ihnen aufgestoßen, und die glückliche Art, wie sie gehoben worden, das Steigen, die Blüte und den Verfall derselben in den Ländern und die Ursachen davon angiebt.
Wird sie auf diese Art behandelt, so kann sie uns vor vergeblichen Versuchen und vor schädlichen Meynungen, die nur im Reiche der Ideen brauchbar sind, warnen, uns mit nützlichen Erfindungen und Erfahrungen bekannt machen, und unsern Fortgang darinne beschleunigen.
Bey einer solchen Geschichte der Oe- konomie haben wir sonderlich auf dreyer- ley zu sehen, wovon keines fehlen darf, wenn sie vollständig seyn soll.
1) Was hatte die Oekonomie vor Schicksale von Seiten der Höfe und
der
Einfluß derſelben auf die Laͤnder zeiget. Wenn ſie nicht blos das Andenken dieſes oder jenes Mannes, der hierinne vorzuͤg- lich mit Gluͤck gearbeitet, erhaͤlt, ſondern auch ſein Syſtem, das Neue, Gute und Brauchbare in demſelben, ſo wie das Verwerfliche zeigt; wenn ſie die Mittel, wodurch man die Oekonomie zu befoͤr- dern geſucht, und den Erfolg derſelben, die Hinderniſſe, die ihnen aufgeſtoßen, und die gluͤckliche Art, wie ſie gehoben worden, das Steigen, die Bluͤte und den Verfall derſelben in den Laͤndern und die Urſachen davon angiebt.
Wird ſie auf dieſe Art behandelt, ſo kann ſie uns vor vergeblichen Verſuchen und vor ſchaͤdlichen Meynungen, die nur im Reiche der Ideen brauchbar ſind, warnen, uns mit nuͤtzlichen Erfindungen und Erfahrungen bekannt machen, und unſern Fortgang darinne beſchleunigen.
Bey einer ſolchen Geſchichte der Oe- konomie haben wir ſonderlich auf dreyer- ley zu ſehen, wovon keines fehlen darf, wenn ſie vollſtaͤndig ſeyn ſoll.
1) Was hatte die Oekonomie vor Schickſale von Seiten der Hoͤfe und
der
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[XI/0017]
Einfluß derſelben auf die Laͤnder zeiget.
Wenn ſie nicht blos das Andenken dieſes
oder jenes Mannes, der hierinne vorzuͤg-
lich mit Gluͤck gearbeitet, erhaͤlt, ſondern
auch ſein Syſtem, das Neue, Gute und
Brauchbare in demſelben, ſo wie das
Verwerfliche zeigt; wenn ſie die Mittel,
wodurch man die Oekonomie zu befoͤr-
dern geſucht, und den Erfolg derſelben,
die Hinderniſſe, die ihnen aufgeſtoßen,
und die gluͤckliche Art, wie ſie gehoben
worden, das Steigen, die Bluͤte und
den Verfall derſelben in den Laͤndern und
die Urſachen davon angiebt.
Wird ſie auf dieſe Art behandelt, ſo
kann ſie uns vor vergeblichen Verſuchen
und vor ſchaͤdlichen Meynungen, die nur
im Reiche der Ideen brauchbar ſind,
warnen, uns mit nuͤtzlichen Erfindungen
und Erfahrungen bekannt machen, und
unſern Fortgang darinne beſchleunigen.
Bey einer ſolchen Geſchichte der Oe-
konomie haben wir ſonderlich auf dreyer-
ley zu ſehen, wovon keines fehlen darf,
wenn ſie vollſtaͤndig ſeyn ſoll.
1) Was hatte die Oekonomie vor
Schickſale von Seiten der Hoͤfe und
der
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 1. Leipzig, 1781, S. XI. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie01_1781/17>, abgerufen am 22.11.2024.
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