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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 1. Leipzig, 1781.

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einem Aufwand von 4 bis 5000 Rthlr. 5600
Rthlr. tragen, wobey der Viehstand sehr vermehrt
würde. Man hat sie in Holstein und Mecklen-
burg schon häufig mit Glück eingefürt. Der
Grund der Verbesserungen beruhet auf der Ver-
bindung des Gras- und Ackerbaues in dem Ver-
hältniß, daß die Hälfte der Einkünfte eines nach
dieser Methode eingerichteten Guths aus dem
Viehstande, die andere Hälfte aus dem Ackerbaue
fallen müsse. Es setzt einen guten starken Grund
und Boden voraus, und solche Plätze, worauf
bereits Wiesen angelegt sind oder werden können;
schlechte Sandgüther sind nicht schicklich dazu.
Der ganze Inhalt eines Guths wird nach dieser
Methode nach Abzug der Wiesen, Holzung, in-
gleichen die nach Proportion der zu haltenden Pfer-
de und Aufziehung der Kälber einzurichtenden
Kleever- und Kälberkoppeln in 14 gleiche Theile,
nicht in der Quantität, sondern in der Qualität,
da der Acker auf jedem Guthe selbst nicht allemal
an Güte gleich, sondern verschieden ist, nach ge-
schehener Taxation mittelst der Vermessung also
getheilt, daß die über das Feld laufenden Land-
wege außerhalb solchen Theilen abgesondert blei-
ben, welche so viel möglich in geraden Linien 3
bis 4 Ruthen breit zwischen den Koppeln so durch-
laufen, daß man von solchem Wege ab auf jede
Koppel kommen kann. Einen solchen Theil nen-
net man eine Koppel. Jede ist mit breiten Gra-
ben umgeben, und auf den Auswurf Hecken ge-
pflanzet von Haselstauden und andern dergleichen,

welche,
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einem Aufwand von 4 bis 5000 Rthlr. 5600
Rthlr. tragen, wobey der Viehſtand ſehr vermehrt
wuͤrde. Man hat ſie in Holſtein und Mecklen-
burg ſchon haͤufig mit Gluͤck eingefuͤrt. Der
Grund der Verbeſſerungen beruhet auf der Ver-
bindung des Gras- und Ackerbaues in dem Ver-
haͤltniß, daß die Haͤlfte der Einkuͤnfte eines nach
dieſer Methode eingerichteten Guths aus dem
Viehſtande, die andere Haͤlfte aus dem Ackerbaue
fallen muͤſſe. Es ſetzt einen guten ſtarken Grund
und Boden voraus, und ſolche Plaͤtze, worauf
bereits Wieſen angelegt ſind oder werden koͤnnen;
ſchlechte Sandguͤther ſind nicht ſchicklich dazu.
Der ganze Inhalt eines Guths wird nach dieſer
Methode nach Abzug der Wieſen, Holzung, in-
gleichen die nach Proportion der zu haltenden Pfer-
de und Aufziehung der Kaͤlber einzurichtenden
Kleever- und Kaͤlberkoppeln in 14 gleiche Theile,
nicht in der Quantitaͤt, ſondern in der Qualitaͤt,
da der Acker auf jedem Guthe ſelbſt nicht allemal
an Guͤte gleich, ſondern verſchieden iſt, nach ge-
ſchehener Taxation mittelſt der Vermeſſung alſo
getheilt, daß die uͤber das Feld laufenden Land-
wege außerhalb ſolchen Theilen abgeſondert blei-
ben, welche ſo viel moͤglich in geraden Linien 3
bis 4 Ruthen breit zwiſchen den Koppeln ſo durch-
laufen, daß man von ſolchem Wege ab auf jede
Koppel kommen kann. Einen ſolchen Theil nen-
net man eine Koppel. Jede iſt mit breiten Gra-
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[117/0143] einem Aufwand von 4 bis 5000 Rthlr. 5600 Rthlr. tragen, wobey der Viehſtand ſehr vermehrt wuͤrde. Man hat ſie in Holſtein und Mecklen- burg ſchon haͤufig mit Gluͤck eingefuͤrt. Der Grund der Verbeſſerungen beruhet auf der Ver- bindung des Gras- und Ackerbaues in dem Ver- haͤltniß, daß die Haͤlfte der Einkuͤnfte eines nach dieſer Methode eingerichteten Guths aus dem Viehſtande, die andere Haͤlfte aus dem Ackerbaue fallen muͤſſe. Es ſetzt einen guten ſtarken Grund und Boden voraus, und ſolche Plaͤtze, worauf bereits Wieſen angelegt ſind oder werden koͤnnen; ſchlechte Sandguͤther ſind nicht ſchicklich dazu. Der ganze Inhalt eines Guths wird nach dieſer Methode nach Abzug der Wieſen, Holzung, in- gleichen die nach Proportion der zu haltenden Pfer- de und Aufziehung der Kaͤlber einzurichtenden Kleever- und Kaͤlberkoppeln in 14 gleiche Theile, nicht in der Quantitaͤt, ſondern in der Qualitaͤt, da der Acker auf jedem Guthe ſelbſt nicht allemal an Guͤte gleich, ſondern verſchieden iſt, nach ge- ſchehener Taxation mittelſt der Vermeſſung alſo getheilt, daß die uͤber das Feld laufenden Land- wege außerhalb ſolchen Theilen abgeſondert blei- ben, welche ſo viel moͤglich in geraden Linien 3 bis 4 Ruthen breit zwiſchen den Koppeln ſo durch- laufen, daß man von ſolchem Wege ab auf jede Koppel kommen kann. Einen ſolchen Theil nen- net man eine Koppel. Jede iſt mit breiten Gra- ben umgeben, und auf den Auswurf Hecken ge- pflanzet von Haſelſtauden und andern dergleichen, welche, H 3

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Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 1. Leipzig, 1781, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie01_1781/143>, abgerufen am 22.11.2024.