den vorigen Zeiten diese Geschäffte weit mehr blü- heten, als irgendwo, und welches zu den ange- bautesten Gegenden Deutschlands gehörte, gemei- ne Bauer- und Schäferordnungen von den Jah- ren 1582, 1616, 1647, 1663, 1669 und 1673. Die Landesordnungen des 16ten und 17ten Jahr- hunderts bestärken nicht weniger das, was so oft gesagt worden, daß man in diesen Zeiten immer mehr anfieng, den Landbau zu befördern und zu betreiben.
Der Ackerbau kam in dem sechszehnten Jahr- hunderte in die Hände der Gelehrten und Natur- forscher, ob sie gleich keinen großen Fortgang dar- inne machten. Sie machten, wie ich oben erin- nert habe, meist Auszüge aus den Alten, und übersetzten fremde Schriften, ohne daß es einigen Einfluß zur Verbesserung hatte. Dennoch war dieses Glück genug für ihn, so wie für die Oeko- nomie überhaupt. Es wurde doch die Bahn ge- brochen, auf welcher die Nachkommen ungehin- dert zu neuen Entdeckungen und Verbesserungen fortschreiten konnten. Die Schriftsteller der da- maligen Zeiten über die Oekonomie überhaupt ge- hören auch in dieses Kapitel. Nur einige wenige bearbeiteten den Ackerbau damals besonders. Moller beschrieb 1583 den Sommer- und auch den Winterfeldbau; ingleichen 1584 sein Säe- büchlein auf Sommerfrucht und Gartengewächs gerichtet.
Der verderbliche Krieg des siebenzehnten Jahr- hunderts, welcher von der Zeit, in der er die deut-
schen
G
den vorigen Zeiten dieſe Geſchaͤffte weit mehr bluͤ- heten, als irgendwo, und welches zu den ange- bauteſten Gegenden Deutſchlands gehoͤrte, gemei- ne Bauer- und Schaͤferordnungen von den Jah- ren 1582, 1616, 1647, 1663, 1669 und 1673. Die Landesordnungen des 16ten und 17ten Jahr- hunderts beſtaͤrken nicht weniger das, was ſo oft geſagt worden, daß man in dieſen Zeiten immer mehr anfieng, den Landbau zu befoͤrdern und zu betreiben.
Der Ackerbau kam in dem ſechszehnten Jahr- hunderte in die Haͤnde der Gelehrten und Natur- forſcher, ob ſie gleich keinen großen Fortgang dar- inne machten. Sie machten, wie ich oben erin- nert habe, meiſt Auszuͤge aus den Alten, und uͤberſetzten fremde Schriften, ohne daß es einigen Einfluß zur Verbeſſerung hatte. Dennoch war dieſes Gluͤck genug fuͤr ihn, ſo wie fuͤr die Oeko- nomie uͤberhaupt. Es wurde doch die Bahn ge- brochen, auf welcher die Nachkommen ungehin- dert zu neuen Entdeckungen und Verbeſſerungen fortſchreiten konnten. Die Schriftſteller der da- maligen Zeiten uͤber die Oekonomie uͤberhaupt ge- hoͤren auch in dieſes Kapitel. Nur einige wenige bearbeiteten den Ackerbau damals beſonders. Moller beſchrieb 1583 den Sommer- und auch den Winterfeldbau; ingleichen 1584 ſein Saͤe- buͤchlein auf Sommerfrucht und Gartengewaͤchs gerichtet.
Der verderbliche Krieg des ſiebenzehnten Jahr- hunderts, welcher von der Zeit, in der er die deut-
ſchen
G
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0123"n="97"/>
den vorigen Zeiten dieſe Geſchaͤffte weit mehr bluͤ-<lb/>
heten, als irgendwo, und welches zu den ange-<lb/>
bauteſten Gegenden Deutſchlands gehoͤrte, gemei-<lb/>
ne Bauer- und Schaͤferordnungen von den Jah-<lb/>
ren 1582, 1616, 1647, 1663, 1669 und 1673.<lb/>
Die Landesordnungen des 16ten und 17ten Jahr-<lb/>
hunderts beſtaͤrken nicht weniger das, was ſo oft<lb/>
geſagt worden, daß man in dieſen Zeiten immer<lb/>
mehr anfieng, den Landbau zu befoͤrdern und zu<lb/>
betreiben.</p><lb/><p>Der Ackerbau kam in dem ſechszehnten Jahr-<lb/>
hunderte in die Haͤnde der Gelehrten und Natur-<lb/>
forſcher, ob ſie gleich keinen großen Fortgang dar-<lb/>
inne machten. Sie machten, wie ich oben erin-<lb/>
nert habe, meiſt Auszuͤge aus den Alten, und<lb/>
uͤberſetzten fremde Schriften, ohne daß es einigen<lb/>
Einfluß zur Verbeſſerung hatte. Dennoch war<lb/>
dieſes Gluͤck genug fuͤr ihn, ſo wie fuͤr die Oeko-<lb/>
nomie uͤberhaupt. Es wurde doch die Bahn ge-<lb/>
brochen, auf welcher die Nachkommen ungehin-<lb/>
dert zu neuen Entdeckungen und Verbeſſerungen<lb/>
fortſchreiten konnten. Die Schriftſteller der da-<lb/>
maligen Zeiten uͤber die Oekonomie uͤberhaupt ge-<lb/>
hoͤren auch in dieſes Kapitel. Nur einige wenige<lb/>
bearbeiteten den Ackerbau damals beſonders.<lb/>
Moller beſchrieb 1583 den Sommer- und auch<lb/>
den Winterfeldbau; ingleichen 1584 ſein Saͤe-<lb/>
buͤchlein auf Sommerfrucht und Gartengewaͤchs<lb/>
gerichtet.</p><lb/><p>Der verderbliche Krieg des ſiebenzehnten Jahr-<lb/>
hunderts, welcher von der Zeit, in der er die deut-<lb/><fwplace="bottom"type="sig">G</fw><fwplace="bottom"type="catch">ſchen</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[97/0123]
den vorigen Zeiten dieſe Geſchaͤffte weit mehr bluͤ-
heten, als irgendwo, und welches zu den ange-
bauteſten Gegenden Deutſchlands gehoͤrte, gemei-
ne Bauer- und Schaͤferordnungen von den Jah-
ren 1582, 1616, 1647, 1663, 1669 und 1673.
Die Landesordnungen des 16ten und 17ten Jahr-
hunderts beſtaͤrken nicht weniger das, was ſo oft
geſagt worden, daß man in dieſen Zeiten immer
mehr anfieng, den Landbau zu befoͤrdern und zu
betreiben.
Der Ackerbau kam in dem ſechszehnten Jahr-
hunderte in die Haͤnde der Gelehrten und Natur-
forſcher, ob ſie gleich keinen großen Fortgang dar-
inne machten. Sie machten, wie ich oben erin-
nert habe, meiſt Auszuͤge aus den Alten, und
uͤberſetzten fremde Schriften, ohne daß es einigen
Einfluß zur Verbeſſerung hatte. Dennoch war
dieſes Gluͤck genug fuͤr ihn, ſo wie fuͤr die Oeko-
nomie uͤberhaupt. Es wurde doch die Bahn ge-
brochen, auf welcher die Nachkommen ungehin-
dert zu neuen Entdeckungen und Verbeſſerungen
fortſchreiten konnten. Die Schriftſteller der da-
maligen Zeiten uͤber die Oekonomie uͤberhaupt ge-
hoͤren auch in dieſes Kapitel. Nur einige wenige
bearbeiteten den Ackerbau damals beſonders.
Moller beſchrieb 1583 den Sommer- und auch
den Winterfeldbau; ingleichen 1584 ſein Saͤe-
buͤchlein auf Sommerfrucht und Gartengewaͤchs
gerichtet.
Der verderbliche Krieg des ſiebenzehnten Jahr-
hunderts, welcher von der Zeit, in der er die deut-
ſchen
G
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 1. Leipzig, 1781, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie01_1781/123>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.