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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 10. Berlin, Wien, 1923.

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2. Raschbindender Romanzement:

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Dolomitzemente.

Dolomitzemente sind Erzeugnisse, die aus sehr tonhaltigen Dolomiten durch Brennen unterhalb der Sintergrenze und darauffolgender Zerkleinerung auf Mehlfeinheit gewonnen werden.

Diese sind den eigentlichen Romanzementen ähnlich, erhärten jedoch in anderer Weise als die aus magnesiafreien Kalken gebrannten Romanzemente und werden auch seltener angewendet. Besondere Normenvorschriften für einheitliche Lieferung und Prüfung von Dolomitzementen sind ebenso wie für die Dolomitluftkalke und die hydraulischen Dolomite nicht allgemein eingeführt.

Portlandzemente.

Portlandzemente sind Erzeugnisse, die aus natürlichen Kalkmergeln oder künstlichen Mischungen ton- und kalkhaltiger Stoffe durch Brennen bis zur Sinterung und darauffolgender Zerkleinerung bis zur Mehlfeinheit gewonnen werden und auf 1 Gewichtteil hydraulischer Bestandteile mindestens 1·7 Gewichtteile Kalk enthalten. Zur Regelung technisch wichtiger Eigenschaften des Portlandzementes ist ein Zusatz fremder Stoffe bis zu 3% des Gewichts ohne Änderung des Namens zulässig. (Österreichische Normenbestimmung.)

Falls die Rohstoffe in der geeigneten chemischen Zusammensetzung vorgefunden und sodann im Naturzustande, also "nicht aufbereitet" bis zur Sinterung gebrannt und gemahlen werden, erhält man die sog. Naturportlandzemente. Wegen der häufig ungleichmäßigen Zusammensetzung der natürlichen Mergel sind sie nicht in dem gleichen Maße zuverlässig, als wenn die geeignete Zusammensetzung der Rohstoffe durch künstliche Vermischung, also durch Aufbereitung des Rohgesteines, sichergestellt wird.

Aus diesem Grunde hat der Verein Deutscher Portlandzementfabrikanten die Naturportlandzemente in die Gruppe der Romanzemente eingereiht, welcher Maßnahme jedoch nicht beigepflichtet werden kann. Die Aufbereitung der Rohstoffe ist jetzt die Regel und ergibt die künstlichen Portlandzemente oder die Portlandzemente schlechtweg.

Gewöhnliche Portlandzemente bestehen in der Hauptsache aus Kalk, Kieselsäure, Tonerde und Eisenoxyd, deren verhältnismäßiger Anteil in der Regel nur innerhalb enger Grenzen schwankt. Diese Schwankungen im Zusammenhange mit dem Grade der Aufbereitung, des Brennens und des Mahlens, bedingen die allgemeinen Güteeigenschaften des Portlandzements, sowie dessen Eignung für besondere Zwecke. Infolge dieser Einflüsse weichen die einzelnen unter dem Namen Portlandzement in den Handel kommenden Erzeugnisse hinsichtlich ihrer Güte voneinander mehr ab, als ein an der untersten Gütestufe befindlicher Portlandzement von einem guten Romanzement. Daher ist eine Unterteilung des Portlandzements hinsichtlich der Güte nicht mehr zu umgehen, für welche Unterteilung in erster Linie der Grad des Brennens (unvollkommen und vollkommen gesintert) sowie die Mindestfestigkeiten ausschlaggebend sein sollen.

Darnach unterscheiden wir zwischen den mehr oder weniger unvollkommen gesinterten "Normen-Portlandzementen", die die in den einzelnen Ländern vorgeschriebenen Mindestfestigkeiten nach den Normen erreichen und den vollkommen gesinterten "Hochwertigen Sonderportlandzementen" mit besonders günstiger chemischer Zusammensetzung und Aufbereitung, welche die die Normenfestigkeiten weitaus überragenden später angeführten Festigkeiten nach Spindel aufweisen.

Von den "Normen-Portlandzementen" mit besonderer chemischer Zusammensetzung, die wir als "Sonderportlandzemente" bezeichnen wollen, seien hier nur der Erzzement nach Michaelis und der tonerdereiche Sternzement angeführt.

Bei Erzzement ist die Tonerde fast zur Gänze durch Eisenoxyd ersetzt, um die Bildung des schädlichen Kalzium-Aluminiumsulfats bei Einwirkung von Meer- und Moorwässern, schwefelhaltigen Rauchgasen, Gipswasser u. s. w. zu vermeiden.

Bei Sternzement sowie bei den in Frankreich häufig erzeugten Bauxitzementen ist das Eisenoxyd durch Tonerde ersetzt, wodurch die Eigenschaften dieses Zements ebenfalls in bestimmter Richtung beeinflußt werden.

Die Abnahme und Erprobung der Portlandzemente geschieht nach den in den einzelnen

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Zugfestigkeit10 kg/cm2
Druckfestigkeit80 kg/cm2

2. Raschbindender Romanzement:

nach 1 Tag Luft- und 6 Tagen Wasserlagerung:


Zugfestigkeit4 kg/cm2
Druckfestigkeit

nach 1 Tag Luft- und 27 Tagen Wasserlagerung:


Zugfestigkeit8 kg/cm2
Druckfestigkeit60 kg/cm2

Dolomitzemente.

Dolomitzemente sind Erzeugnisse, die aus sehr tonhaltigen Dolomiten durch Brennen unterhalb der Sintergrenze und darauffolgender Zerkleinerung auf Mehlfeinheit gewonnen werden.

Diese sind den eigentlichen Romanzementen ähnlich, erhärten jedoch in anderer Weise als die aus magnesiafreien Kalken gebrannten Romanzemente und werden auch seltener angewendet. Besondere Normenvorschriften für einheitliche Lieferung und Prüfung von Dolomitzementen sind ebenso wie für die Dolomitluftkalke und die hydraulischen Dolomite nicht allgemein eingeführt.

Portlandzemente.

Portlandzemente sind Erzeugnisse, die aus natürlichen Kalkmergeln oder künstlichen Mischungen ton- und kalkhaltiger Stoffe durch Brennen bis zur Sinterung und darauffolgender Zerkleinerung bis zur Mehlfeinheit gewonnen werden und auf 1 Gewichtteil hydraulischer Bestandteile mindestens 1·7 Gewichtteile Kalk enthalten. Zur Regelung technisch wichtiger Eigenschaften des Portlandzementes ist ein Zusatz fremder Stoffe bis zu 3% des Gewichts ohne Änderung des Namens zulässig. (Österreichische Normenbestimmung.)

Falls die Rohstoffe in der geeigneten chemischen Zusammensetzung vorgefunden und sodann im Naturzustande, also „nicht aufbereitet“ bis zur Sinterung gebrannt und gemahlen werden, erhält man die sog. Naturportlandzemente. Wegen der häufig ungleichmäßigen Zusammensetzung der natürlichen Mergel sind sie nicht in dem gleichen Maße zuverlässig, als wenn die geeignete Zusammensetzung der Rohstoffe durch künstliche Vermischung, also durch Aufbereitung des Rohgesteines, sichergestellt wird.

Aus diesem Grunde hat der Verein Deutscher Portlandzementfabrikanten die Naturportlandzemente in die Gruppe der Romanzemente eingereiht, welcher Maßnahme jedoch nicht beigepflichtet werden kann. Die Aufbereitung der Rohstoffe ist jetzt die Regel und ergibt die künstlichen Portlandzemente oder die Portlandzemente schlechtweg.

Gewöhnliche Portlandzemente bestehen in der Hauptsache aus Kalk, Kieselsäure, Tonerde und Eisenoxyd, deren verhältnismäßiger Anteil in der Regel nur innerhalb enger Grenzen schwankt. Diese Schwankungen im Zusammenhange mit dem Grade der Aufbereitung, des Brennens und des Mahlens, bedingen die allgemeinen Güteeigenschaften des Portlandzements, sowie dessen Eignung für besondere Zwecke. Infolge dieser Einflüsse weichen die einzelnen unter dem Namen Portlandzement in den Handel kommenden Erzeugnisse hinsichtlich ihrer Güte voneinander mehr ab, als ein an der untersten Gütestufe befindlicher Portlandzement von einem guten Romanzement. Daher ist eine Unterteilung des Portlandzements hinsichtlich der Güte nicht mehr zu umgehen, für welche Unterteilung in erster Linie der Grad des Brennens (unvollkommen und vollkommen gesintert) sowie die Mindestfestigkeiten ausschlaggebend sein sollen.

Darnach unterscheiden wir zwischen den mehr oder weniger unvollkommen gesinterten „Normen-Portlandzementen“, die die in den einzelnen Ländern vorgeschriebenen Mindestfestigkeiten nach den Normen erreichen und den vollkommen gesinterten „Hochwertigen Sonderportlandzementen“ mit besonders günstiger chemischer Zusammensetzung und Aufbereitung, welche die die Normenfestigkeiten weitaus überragenden später angeführten Festigkeiten nach Spindel aufweisen.

Von den „Normen-Portlandzementen“ mit besonderer chemischer Zusammensetzung, die wir als „Sonderportlandzemente“ bezeichnen wollen, seien hier nur der Erzzement nach Michaelis und der tonerdereiche Sternzement angeführt.

Bei Erzzement ist die Tonerde fast zur Gänze durch Eisenoxyd ersetzt, um die Bildung des schädlichen Kalzium-Aluminiumsulfats bei Einwirkung von Meer- und Moorwässern, schwefelhaltigen Rauchgasen, Gipswasser u. s. w. zu vermeiden.

Bei Sternzement sowie bei den in Frankreich häufig erzeugten Bauxitzementen ist das Eisenoxyd durch Tonerde ersetzt, wodurch die Eigenschaften dieses Zements ebenfalls in bestimmter Richtung beeinflußt werden.

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[471/0503] nach 1 Tag Luft- und 27 Tagen Wasserlagerung: Zugfestigkeit 10 kg/cm2 Druckfestigkeit 80 kg/cm2 2. Raschbindender Romanzement: nach 1 Tag Luft- und 6 Tagen Wasserlagerung: Zugfestigkeit 4 kg/cm2 Druckfestigkeit – nach 1 Tag Luft- und 27 Tagen Wasserlagerung: Zugfestigkeit 8 kg/cm2 Druckfestigkeit 60 kg/cm2 Dolomitzemente. Dolomitzemente sind Erzeugnisse, die aus sehr tonhaltigen Dolomiten durch Brennen unterhalb der Sintergrenze und darauffolgender Zerkleinerung auf Mehlfeinheit gewonnen werden. Diese sind den eigentlichen Romanzementen ähnlich, erhärten jedoch in anderer Weise als die aus magnesiafreien Kalken gebrannten Romanzemente und werden auch seltener angewendet. Besondere Normenvorschriften für einheitliche Lieferung und Prüfung von Dolomitzementen sind ebenso wie für die Dolomitluftkalke und die hydraulischen Dolomite nicht allgemein eingeführt. Portlandzemente. Portlandzemente sind Erzeugnisse, die aus natürlichen Kalkmergeln oder künstlichen Mischungen ton- und kalkhaltiger Stoffe durch Brennen bis zur Sinterung und darauffolgender Zerkleinerung bis zur Mehlfeinheit gewonnen werden und auf 1 Gewichtteil hydraulischer Bestandteile mindestens 1·7 Gewichtteile Kalk enthalten. Zur Regelung technisch wichtiger Eigenschaften des Portlandzementes ist ein Zusatz fremder Stoffe bis zu 3% des Gewichts ohne Änderung des Namens zulässig. (Österreichische Normenbestimmung.) Falls die Rohstoffe in der geeigneten chemischen Zusammensetzung vorgefunden und sodann im Naturzustande, also „nicht aufbereitet“ bis zur Sinterung gebrannt und gemahlen werden, erhält man die sog. Naturportlandzemente. Wegen der häufig ungleichmäßigen Zusammensetzung der natürlichen Mergel sind sie nicht in dem gleichen Maße zuverlässig, als wenn die geeignete Zusammensetzung der Rohstoffe durch künstliche Vermischung, also durch Aufbereitung des Rohgesteines, sichergestellt wird. Aus diesem Grunde hat der Verein Deutscher Portlandzementfabrikanten die Naturportlandzemente in die Gruppe der Romanzemente eingereiht, welcher Maßnahme jedoch nicht beigepflichtet werden kann. Die Aufbereitung der Rohstoffe ist jetzt die Regel und ergibt die künstlichen Portlandzemente oder die Portlandzemente schlechtweg. Gewöhnliche Portlandzemente bestehen in der Hauptsache aus Kalk, Kieselsäure, Tonerde und Eisenoxyd, deren verhältnismäßiger Anteil in der Regel nur innerhalb enger Grenzen schwankt. Diese Schwankungen im Zusammenhange mit dem Grade der Aufbereitung, des Brennens und des Mahlens, bedingen die allgemeinen Güteeigenschaften des Portlandzements, sowie dessen Eignung für besondere Zwecke. Infolge dieser Einflüsse weichen die einzelnen unter dem Namen Portlandzement in den Handel kommenden Erzeugnisse hinsichtlich ihrer Güte voneinander mehr ab, als ein an der untersten Gütestufe befindlicher Portlandzement von einem guten Romanzement. Daher ist eine Unterteilung des Portlandzements hinsichtlich der Güte nicht mehr zu umgehen, für welche Unterteilung in erster Linie der Grad des Brennens (unvollkommen und vollkommen gesintert) sowie die Mindestfestigkeiten ausschlaggebend sein sollen. Darnach unterscheiden wir zwischen den mehr oder weniger unvollkommen gesinterten „Normen-Portlandzementen“, die die in den einzelnen Ländern vorgeschriebenen Mindestfestigkeiten nach den Normen erreichen und den vollkommen gesinterten „Hochwertigen Sonderportlandzementen“ mit besonders günstiger chemischer Zusammensetzung und Aufbereitung, welche die die Normenfestigkeiten weitaus überragenden später angeführten Festigkeiten nach Spindel aufweisen. Von den „Normen-Portlandzementen“ mit besonderer chemischer Zusammensetzung, die wir als „Sonderportlandzemente“ bezeichnen wollen, seien hier nur der Erzzement nach Michaelis und der tonerdereiche Sternzement angeführt. Bei Erzzement ist die Tonerde fast zur Gänze durch Eisenoxyd ersetzt, um die Bildung des schädlichen Kalzium-Aluminiumsulfats bei Einwirkung von Meer- und Moorwässern, schwefelhaltigen Rauchgasen, Gipswasser u. s. w. zu vermeiden. Bei Sternzement sowie bei den in Frankreich häufig erzeugten Bauxitzementen ist das Eisenoxyd durch Tonerde ersetzt, wodurch die Eigenschaften dieses Zements ebenfalls in bestimmter Richtung beeinflußt werden. Die Abnahme und Erprobung der Portlandzemente geschieht nach den in den einzelnen

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 10. Berlin, Wien, 1923, S. 471. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen10_1923/503>, abgerufen am 22.11.2024.