Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 10. Berlin, Wien, 1923.gemischte Vierzylinderlokomotiven nach nebenstehenden Abb. 308 u. 309 geliefert worden. Die Lokomotive mit 5 Reibungstriebrädern und 1 Zahntriebrad ist eine Heißdampfverbundlokomotive, Dampfdruck 14 Atm., ihr Leergewicht beträgt rd. 42 t, ihr Dienstgewicht 52 t, der Gesamtradstand 5·0 m. Die Reibungstriebräder haben 1·0m, das Zahntriebrad 0·975 m, die Zylinder 0·450 m Durchmesser; der Kolbenhub beträgt 0·52 m und das Zylinderverhältnis 1 : 2·033. Diese Lokomotive fördert 200 t angehängter ![]() Abb. 308. Die Lokomotiven mit 2 Zylinderpaaren und 2 Zahntriebrädern. Die Mehrzahl der Lokomotiven für gemischten Betrieb gehört dieser Klasse an. Für starke ![]() Abb. 309. Die Lokomotiven mit unmittelbarem Antrieb der Zahnräder, wie sie von Abt gebaut wurden, zeigt Abb. 310. Die Lokomotiven Abb. 311 wurden z. B. auf der gemischten Bahn von Eisenerz nach Vordernberg in Steiermark mit 1·435 m Spurweite und Größtsteigungen von 26%0 in den Reibungsstrecken und 71%0 in den Zahnstrecken und 180 m kleinem Krümmungshalbmesser verwendet. Die Reibungsräder haben 1·05 m, die Zahnräder 0·688 m, die Zylinder 0·48 und 0·42 m Durchmesser. Die Kolbenhübe betragen 0·5 und 0·45 m, der Kesseldruck 11 Atm., das Dienstgewicht 57 t, das Reibungsgewicht 43 t, der volle Achsstand 5·0 m, der Abstand der beiden Zahnräder 1·05 m. In den Reibungsstrecken wird mit 30 km/Std., in den Zahnstrecken mit 12 km/Std. gefahren. Ganz ähnliche Größenverhältnisse weisen auch die Lokomotiven auf der vollspurigen gemischten Bahn von Ilmenau nach Schleusingen auf. ![]() Abb. 310. Schwingenübersetzung wurde von Abt für die ersten von ihm erbauten Vierzylinderlokomotiven gebraucht. Diese Bauart hat er aber später verlassen. Die Lokomotiven der vollspurigen Harzbahn von Blankenburg nach Tanne, mit Größtneigungen von 25%0 in den Reibungsstrecken und 60%0 in den Zahnstrecken, die mit dreiteiligen Abtschen Zahnstangen versehen sind, waren nach dieser Bauart ausgeführt und hatten 56 t Dienstgewicht, 47 t Leergewicht, 43·5 t Reibungsgewicht und in den Zahnstrecken bei 12 km/Std.-Geschwindigkeit gemischte Vierzylinderlokomotiven nach nebenstehenden Abb. 308 u. 309 geliefert worden. Die Lokomotive mit 5 Reibungstriebrädern und 1 Zahntriebrad ist eine Heißdampfverbundlokomotive, Dampfdruck 14 Atm., ihr Leergewicht beträgt rd. 42 t, ihr Dienstgewicht 52 t, der Gesamtradstand 5·0 m. Die Reibungstriebräder haben 1·0m, das Zahntriebrad 0·975 m, die Zylinder 0·450 m Durchmesser; der Kolbenhub beträgt 0·52 m und das Zylinderverhältnis 1 : 2·033. Diese Lokomotive fördert 200 t angehängter ![]() Abb. 308. Die Lokomotiven mit 2 Zylinderpaaren und 2 Zahntriebrädern. Die Mehrzahl der Lokomotiven für gemischten Betrieb gehört dieser Klasse an. Für starke ![]() Abb. 309. Die Lokomotiven mit unmittelbarem Antrieb der Zahnräder, wie sie von Abt gebaut wurden, zeigt Abb. 310. Die Lokomotiven Abb. 311 wurden z. B. auf der gemischten Bahn von Eisenerz nach Vordernberg in Steiermark mit 1·435 m Spurweite und Größtsteigungen von 26‰ in den Reibungsstrecken und 71‰ in den Zahnstrecken und 180 m kleinem Krümmungshalbmesser verwendet. Die Reibungsräder haben 1·05 m, die Zahnräder 0·688 m, die Zylinder 0·48 und 0·42 m Durchmesser. Die Kolbenhübe betragen 0·5 und 0·45 m, der Kesseldruck 11 Atm., das Dienstgewicht 57 t, das Reibungsgewicht 43 t, der volle Achsstand 5·0 m, der Abstand der beiden Zahnräder 1·05 m. In den Reibungsstrecken wird mit 30 km/Std., in den Zahnstrecken mit 12 km/Std. gefahren. Ganz ähnliche Größenverhältnisse weisen auch die Lokomotiven auf der vollspurigen gemischten Bahn von Ilmenau nach Schleusingen auf. ![]() Abb. 310. Schwingenübersetzung wurde von Abt für die ersten von ihm erbauten Vierzylinderlokomotiven gebraucht. Diese Bauart hat er aber später verlassen. Die Lokomotiven der vollspurigen Harzbahn von Blankenburg nach Tanne, mit Größtneigungen von 25‰ in den Reibungsstrecken und 60‰ in den Zahnstrecken, die mit dreiteiligen Abtschen Zahnstangen versehen sind, waren nach dieser Bauart ausgeführt und hatten 56 t Dienstgewicht, 47 t Leergewicht, 43·5 t Reibungsgewicht und in den Zahnstrecken bei 12 km/Std.-Geschwindigkeit <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0495" n="463"/> gemischte Vierzylinderlokomotiven nach nebenstehenden Abb. 308 u. 309 geliefert worden. Die Lokomotive mit 5 Reibungstriebrädern und 1 Zahntriebrad ist eine Heißdampfverbundlokomotive, Dampfdruck 14 Atm., ihr Leergewicht beträgt rd. 42 <hi rendition="#i">t,</hi> ihr Dienstgewicht 52 <hi rendition="#i">t,</hi> der Gesamtradstand 5·0 <hi rendition="#i">m.</hi> Die Reibungstriebräder haben 1·0<hi rendition="#i">m,</hi> das Zahntriebrad 0·975 <hi rendition="#i">m,</hi> die Zylinder 0·450 <hi rendition="#i">m</hi> Durchmesser; der Kolbenhub beträgt 0·52 <hi rendition="#i">m</hi> und das Zylinderverhältnis 1 : 2·033. Diese Lokomotive fördert 200 <hi rendition="#i">t</hi> angehängter<lb/><figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen10_1923/figures/roell_eisenbahnwesen10_1923_figure-0378.jpg" rendition="#c"><head>Abb. 308.</head><lb/></figure><lb/> Last auf der Steigung von 50<hi rendition="#i">‰</hi> mit 10 <hi rendition="#i">km/</hi>Std. Geschwindigkeit. Weitere Einzelheiten dieser Lokomotive s. 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gemischte Vierzylinderlokomotiven nach nebenstehenden Abb. 308 u. 309 geliefert worden. Die Lokomotive mit 5 Reibungstriebrädern und 1 Zahntriebrad ist eine Heißdampfverbundlokomotive, Dampfdruck 14 Atm., ihr Leergewicht beträgt rd. 42 t, ihr Dienstgewicht 52 t, der Gesamtradstand 5·0 m. Die Reibungstriebräder haben 1·0m, das Zahntriebrad 0·975 m, die Zylinder 0·450 m Durchmesser; der Kolbenhub beträgt 0·52 m und das Zylinderverhältnis 1 : 2·033. Diese Lokomotive fördert 200 t angehängter
[Abbildung Abb. 308.
]
Last auf der Steigung von 50‰ mit 10 km/Std. Geschwindigkeit. Weitere Einzelheiten dieser Lokomotive s. Literatur.
Die Lokomotiven mit 2 Zylinderpaaren und 2 Zahntriebrädern.
Die Mehrzahl der Lokomotiven für gemischten Betrieb gehört dieser Klasse an. Für starke
[Abbildung Abb. 309.
]
Steigungen und große Zugkräfte werden diese Lokomotiven denen mit nur einem Zahntriebrad vorgezogen, wobei allerdings die schon vorher bei den Lokomotiven für reine Z. hervorgehobenen Übelstände bestehen. Der Antrieb der Zahnräder erfolgt entweder unmittelbar oder durch Vermittlung einer Schwingenübersetzung oder einer Zahnradübersetzung.
Die Lokomotiven mit unmittelbarem Antrieb der Zahnräder, wie sie von Abt gebaut wurden, zeigt Abb. 310. Die Lokomotiven Abb. 311 wurden z. B. auf der gemischten Bahn von Eisenerz nach Vordernberg in Steiermark mit 1·435 m Spurweite und Größtsteigungen von 26‰ in den Reibungsstrecken und 71‰ in den Zahnstrecken und 180 m kleinem Krümmungshalbmesser verwendet. Die Reibungsräder haben 1·05 m, die Zahnräder 0·688 m, die Zylinder 0·48 und 0·42 m Durchmesser. Die Kolbenhübe betragen 0·5 und 0·45 m, der Kesseldruck 11 Atm., das Dienstgewicht 57 t, das Reibungsgewicht 43 t, der volle Achsstand 5·0 m, der Abstand der beiden Zahnräder 1·05 m. In den Reibungsstrecken wird mit 30 km/Std., in den Zahnstrecken mit 12 km/Std. gefahren.
Ganz ähnliche Größenverhältnisse weisen auch die Lokomotiven auf der vollspurigen gemischten Bahn von Ilmenau nach Schleusingen auf.
[Abbildung Abb. 310.
]
Schwingenübersetzung wurde von Abt für die ersten von ihm erbauten Vierzylinderlokomotiven gebraucht. Diese Bauart hat er aber später verlassen. Die Lokomotiven der vollspurigen Harzbahn von Blankenburg nach Tanne, mit Größtneigungen von 25‰ in den Reibungsstrecken und 60‰ in den Zahnstrecken, die mit dreiteiligen Abtschen Zahnstangen versehen sind, waren nach dieser Bauart ausgeführt und hatten 56 t Dienstgewicht, 47 t Leergewicht, 43·5 t Reibungsgewicht und in den Zahnstrecken bei 12 km/Std.-Geschwindigkeit
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Zitationshilfe: | Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 10. Berlin, Wien, 1923, S. 463. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen10_1923/495>, abgerufen am 24.07.2024. |